Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0202

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Hern

— 189 —

Hem

dem damals im Norden allmächtigen niederländischen Einfluß.
"Die Anlage steht in charakteristischem Gegensatz zu der gleich-
zeitigen, aber katholischen Juliusuniversität in Würzburg; jene
klosterähnlich um einen Hof gruppiert, diese ein nach allen Seiten
freier rck. Saalbau. Die niedrigen Nebengebäude eines älteren
Wirtschaftshofs sind mit dem Juleum nicht verbunden, aber doch
in ein rationelles Achsenverhältnis gebracht. Der Gr. ein Rck. von
17:40 m. Also nicht sehr groß. Der imposante Eindruck beruht
auf dem großen Maßstab der Einzel motive. Nur 2 Geschosse.
An den Schmalseiten 2, an den Längsseiten 5 Fenster, so daß jede
Travee 8 m br. In der Detaillierung der Fenster geistreiche Mi-
schung von SpGotik und Bar. Über den Schmalseiten gewaltige,
aufs allerreichste durchgebildete Giebel mit Statuen an Stelle der
sonst üblichen Obelisken. An der Hauptfront ein Treppen-T. mit
flankierenden Zwerchgiebeln, das sehr prächtige Portal auf die
Seite gestellt. Dies die einzige Asymmetrie. Im Innern wird fast
das ganze Erdgeschoß von einem einzigen Saal, dem Auditorium
maximum, eingenommen; Balkendecke auf Ständern mit Bogen-
verbindungen; sehr malerische Perspektiven. Die kleinen Hörsäle
des Obergeschosses im 18. Jh. als Bibliothek umgestaltet.
Rathaus einfacher Barockbau, nach der Kornstr. 1722—24, nach der
Kranstr. 1756—57, im Unterstock einst offene Arkk. mit Korbbg.
Stadtmauer aus 15. Jh. fast in ganzer Ausdehnung erhalten, von
den Tortürmen nur der Neumärker. In Verbindung mit der Stadt-
befestigung stand die Landwehr; die Magdeburger Warte vielleicht
13. Jh.; doch nur '/i a'li das übrige 1855.

Wohnhäuser aus Fachwerk. Pförtnerhaus des Klst. Marienberg
1498; Schustr. Nr. 5 von 1514; andere got. Häuser (im ganzen 9
erhalten) in weniger gutem Zustande. Aus sp. 16. Jh.: Holzberg
Nr. 17 von 1561, Beginenhaus von 1580, Stobenstr. Nr. 18 von
1617 u. a. m.

HEMER. Westf. Kr. Iserlohn.
Dorf-K. bar. 1698, lsch. mit 3 Kreuzgwbb. und 3/6 Schluß. Fenster
und Gwb. spitzbg. — Würdige Ausstattung aus der Erbauungszeit.

HEMMERDE. Westf. Kr. Hamm.
Ev. Kirche ursp. rom.; spgot. und bar. verändert.
Kath. Kirche 19. Jh. Der reiche bar. Hauptaltar mit Kreuzigung
von Gerh. Gröninger aus Münster und die sprenss. Seitenaltäre
aus der K. zu Werl übernommen; der n (bez. 1593) mit großem
Reliefbild der Auferstehung wohl von Hans Lacke in Münster.

HEMMERSBACH. RB Köln Kr. Bergheim.
Pfarr-K. Ganz einfacher derber rom. WTurm, an das rom. Msch.
 
Annotationen