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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0430

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und bebliimte Sil., die breitspurigen Kolossalfigg. der Evangelisten
von Joh. Mauriis Gröninger; garstige moderne Vergoldung. Sehr
gute und gefällige Arbeiten sind die zahlreichen Beichtstühle,
die sich mit einer ringsumlaufenden Wandvertäfelung verbinden;
auch die Windfänge der Portale sind in dieses System hineinge-
zogen (bez. 1693). Bmkw. die Sakristeieinrichtung (1692 bis
1717). — Die Fassade ist an sich von mäßigem Wert, wird aber
durch die vorgelegte Terrassenanlage zu bedeutender Wirkung ge-
bracht. — Das anstoßende Kollegiengebäude M. 17. Jh. Im Hof
Madonna in Bronzeguß von G. F. Koller 1678.
Franziskaner-K. 1 sch. Bar. Bau mit 4 Kreuzgwbb., der etwas ein-
gezogene Chor in 6/s geschlossen. — Epitaphe 1683, 1713, beides
bedeutende und reiche Arbeiten. — Rom. Tragaltar aus Klst.
Abdinghof, A. 11. Jh., von Roger von Helmershausen (vgl. Dom),
graviert und nieliiert, die Erzählung in merkwürdig heftiger Be-
wegung vorgetragen, die Gewandung bar., das Technische sehr
vorzüglich.

Roms-Kap. Kleiner gotisierender Renss. Bau. Im W offenes Vor-
zeichen auf 4 toskan. Sil.

Michaels-K. 2. H. 17. Jh. Einfaches Rck. mit 5 schmalen Kreuz-
gwbb. Stattliche Fassade, Pilasterbau mit Qiebelaufsatz, Bar. der
niederländischen Richtung.

Alexius-Kap. Bar. Backsteinflächen. An der Fassade Pilaster und
Gebälk in Sandstein, gut und kräftig profiliert. Am Eingang bez.
1670 und 1729; maßgebend wohl das zweite Datum.
Rathaus. Erb. 1612 ff. mit Benutzung älterer Mauern. Daraus er-
klärt sich die Eigentümlichkeit der Fassade. Aus ihrer Giebelwand
treten rechts und links 2 Anbauten vor; unten je eine offene, von
stämmigen dor. Sil. getragene Halle, die als Gerichtslaube diente;
Hauptgeschoß ganz in Fenster, die durch Sil. getrennt werden,
aufgelöst. In der Rücklage das (jetzt zu Unrecht symmetrisch um-
gebaute) Portal. Die durch die Vorbauten bewirkte Massengliede-
rung mit ihren 3 Giebeln ist sehr wirkungsvoll, die Formensprache
ein kräftiges, noch maßvolles FrBarock. — Auf dem Marktplatz
Neptunsbrunnen (der „Kump").

Steinerne Giebelhäuser der Renss.: Bachstr. 227, Markt 26, Ketten-
platz 6 und 69; ein sehr reiches, doch stark ergänzt, Hotel Löffel-
mann Kampstr. 43.

Reiche Fachwerkbauten Krämergasse 154, In den Schildern 12
und 21.

Ein Rest der Stadtbefestigung mit 3 Rundtürmen.

PAFFRATH. RB Köln Kr. Mülheim.
Pfarr-K. Kleiner schwerer rom. Gwb. Bau im westfälischen Typus.
Gr. in Form und Größe genau wie im nahen Herkrath, mit dem

Dehio, Handbuch. V. Bd. 27
 
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