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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0512

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Wer

— 499 —

Wer

Christus auf dem Thron, ihm bringen 2 die Kniee beugende
Männer Geschenke; sehr roh; Stilcharakter an die byzantinisch
beeinflußten sächsischen Miniaturen der Zeit erinnernd. Eine
zweite, ausgeprägt sprom. Tür führt zum Männerchor. Rom.
WTurm. — Schöne Kanzel 1671. Altarwand in steifem Barock
1701. Gedenktafel der Domina Marg. v. Jeinsen 1682, In-
schrifttafel umrahmt von 16 Wappen.

WERBEN. Pr. Sachsen Kr. Osterburg. [K.]
Pfarr-K. S. Johannes d. T. Rck. WTurm, typ. Ziegelbau A. 13. Jh.,
innen Tonnengwb., die ursp. Schallöffnungen vermauert. Neubau
M. 15. Jh. spgot. Ziegelbau, Hllk. 3sch. von guten Verhältnissen,
8 J. in wechselnden Längen, Msch. 5/8, Sschiffe */a geschl. Die
Umfassungsmauern benutzen Reste eines Ziegelbaues um 1300; der
mittlere Strebepfl. der N- und SSeite verschließt beide Male ein
frgot. Portal. Die 8eck. Pfll. zeigen im O und W geringe Unter-
schiede in den Stabprofilen; im W setzen die Kreuzgwbb. un-
vermittelt auf die Pfll., ohne daß diese die Höhe des Kapt. der
o Pfll. erreicht hätten. Vortreffliches Außensystem, Weiterbildung
des von S. Stephan in Tangermünde, Maßwerkfriese in den Streben,
unter dem Hauptgesims und neben den Fenstern. Die Neben-
chöre liegen unter dem OWalm des Kirchendachs, weshalb die
Winkel neben dem höher geführten Hauptchor überwölbt sind.
Der Erhöhung des Daches folgend, der WTurm erhöht und mit
neuen, dem rom. Stil nachgebildeten Schallöffnungen versehen.
Wiederherstellung 1868. — Glasmalereien (rest.) vorzüglich, be-
sonders mehrere große Bilder aus dem Leben Maria, gestiftet 1467
von Kurfürst Friedrich II. (durch welche zugleich die Vollendung
des Bauwerks zeitlich bestimmt wird). — Schreinaltäre: der
Hochaltar, Leben und Krönung Mariä, kleine Standfigg., um 1470;
Altäre der Dreieinigkeit und der Maria um 1500; die hl. Sippen,
1514 von Hehnecke Borslei(Urk.). — Großer 7armiger Leuchter
1478 und Taufkessel 1489, beide von Hermann Bonstede ge-
gossen. — Wandschrank der Sakristei 1493. — Kelch sprom.,
am Fuß und an der Schale je 4 gravierte typolog. Rundbilder
auf die Menschwerdung und den Opfertod Christi, am Knauf die
Bilder der Evangelisten; auf der Patene Rundbild des toten Christus
(Ztschr. f. christl. Archäol. U. Kunst 1856; ein verwandter Kelch in
Rathenow). — Kanzel Sandstein, 1602 von Michael Spieß in
Magdeburg; der leider abgenommene hölzerne Schalldeckel 1607
von Hans Hake in Werben. — Unter den Grabdenkmälern
bmkw. Wandgrab des Bürgermeisters Franke von H. Hake 1608.
Kap. der Johanniter-Komturei (neben der K-, jetzt Domäne).
Schlichter rck. frgot. Ziegelbau, in den Giebeln das Johanniter-
kreuz.

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