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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0328

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— 315 —

Lip

LINGENICH. RB Aachen Kr. Jülich.
Schloß. Einst von 3fächern Wassergürtel umgeben. Das Herren-
haus des 18. Jh. mit ma. T. verbunden. Ausgedehnte Vorburg,
ebenfalls im 18. Jh. umgebaut.

LIPP. RB Köln Kr. Bergheim.
Pfarr-K. Ursp. rom. Basl. Im 15. Jh. in der Weise umgearbeitet,
daß das n Ssch. unterdrückt, das s got. erneuert wurde, mit dem
Hauptschiff in gleicher H. Unversehrt blieben Chorhaus und
Apsis, beide mit Segmentnischen, derbe Wulstrippen, 3/i Säulchen
mit Eckblattbasen. Am Chorgwb. interessante Malereien, Le-
gende der hl. Ursula, etwa E. 13. Jh., schlecht rest.

LIPP BORG. Westf. Kr. Beckum.
Dorf-K. neu. Sprom. Tauf stein, anscheinend überarbeitet, reich,
zylindrisches Becken mit Reliefs der Taufe Christi und Apostel-
figuren, oben und unten Blattfriese. Spgot. Sakramentsnische.
Reliquienschrein 1498, Kupfer und Silber vergoldet, öteilige
Arkatur mit Heiligenstatuetten. Passionsgemälde von einem Nach-
folger des Liesborner Meisters, Höhepunkt der westf. Malerei
des 15. Jh. (vgl. Tümminghausen).

LIPPSPRINGE. Westf. Kr. Paderborn.
Burgruine 13. Jh., Rest der Stadtmauer 14. Jh.

LIPPSTADT. Westf. Kreistadt. [DJ.
Große Marien-K. (Markt-K.). Geräumiger Hallenbau aus 2. V.
13. Jh. mit spgot. Chor. Doch auch der Bau des 13. Jh. ist nicht
einheitlich; vielleicht die Mauern des Qsch. von der 1189 ge-
weihten Basl. — Das Lhs. Hllk. in gebundenem System, verwandt
Legden und Billerbeck, konstruktiv auf älterer Stufe. Im Msch.

2 überquadr. Joche, in den Sschiffen 4 rein quadr. Joche. Die
OWAchse des WTurms weicht von der Schiffsachse um c. 20 « ab
infolgedessen die Seiten des ersten Msch. Jochs von ungleicher
Länge. Wie alle Owb.Linien, so auch die Scheidbgg. spitz, Haupt-
pfll. und Zwischenpfll. im Volumen stark kontrastiert, jene in
dem verbreiteten westf. Schema eines kreuzf. Gr. mit 4 starken
Va kr. Vorlagen und 4 dünnen Ecksäulchen; trotz der letzteren
keine Diagonalrippen, sondern steile Hängekuppeln mit verlau-
fenden Graten. Die Sschiffsgwbb. haben nur die Höhe der
Scheidbgg., liegen also beträchtlich tiefer als die des Msch. Raum
verhältnismäßig niedrig, aber weit und unbeengt. In dem aus

3 genauen Quadraten zusammengesetzten Qsch. sind den Gwbb.
8 Rippen unterlegt. Vom Chor des 13. Jh. nur das schmale Vor-
joch erhalten, flankiert von 2 OTürmen, deren Erdgeschosse jetzt
als Durchgang dienen. Die Giebeldekoration des Qsch. von un-
ruhiger Häufung der Glieder; sie entsteht dadurch, daß der stei-
 
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