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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0312

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3 Apsiden. Zerstört 881, dann noch mehrmals. Aus den Wieder-
herstellungen und Vergrößerungen im 14. und 15. Jh. ging die K.
als 5sch. Anlage hervor (50 m 1., 40 m br.). Das Msch. hat 7 J.
spitzbg. Arkk.j Pf II. im Kern rom. Der Obergaden der S Seite
bewahrt als spitzbg. Blenden die ehem. Fenster. An der NMauer
die Fenster ausgebrochen und Arkk. ausgebildet. Die Nebenschiffe
stellen sich in jedem Paar als 2sch. Halle dar, die n mit dem
Hauptschiff gleich hoch, die s niedriger. OSchluß mit 2 Chören.
Das sehr eigentümliche Raumbild nicht ohne imposante Wirkung.
Die Cornelius-Kap. hinter dem Chor ein 8 Eckbau von 1708. Der
WBau birgt im Mittelteil das alte Altrium, gedeckt mit Gwbb.
des 15.—16. Jh. — Hochaltar 17. Jh., mit Veränderungen im
18. Jh., Hauptbild von G. Douffet (1594—1660) aus Lüttich. —
Umfangreicher Schatz und Heiligtümer. Hervorzuheben Re-
liquienbüste des hl. Cornelius, gefertigt unter Abt Levendael (1355
bis 1381). Ikon. Grabsteine von Äbten 1620, 1645, 1652. Gra-
vierte Messingplatte 1491. In der S Vorhalle gute Statuen des
Erlösers und der Madonna, um 1500, noch besser die beiden
jüngeren. Chorgestühl in der Anlage und den Einzelheiten
dem in S. Aposteln zu Köln nahestehend, doch erst M. 14. Jh.
Miserikordien reich mit Laub- und Fratzenwerk.
Abtei (älterer Name Inda). Mitteltrakt 1721—28. — Außentor
1682, Innentor 16. Jh.

Stephans-K. WBau karolingisch mit Verwendung römischen Ala-
terials. In der Umfassung Rck. von 9,5 :7 m, geteilt in 3 Sch.
3 parallele Tonnengwbb. auf rundbg. Arkaden, die Pf 11. ohne
Sockel und Kämpfer. Obergeschoß stark verändert. Bestimmung
ungewiß, für etwaige Krypta zu groß. — Die anschließende K.
3sch. spgot. Anlage mit rom. Resten.

Ortsbild. Wenig modernisiert. Häuser des 17. Jh. in größerer Zahl.

CORVEY. Westf. Kr. Höxter. [P.J.Meier.]
Benedikt.-Klst.-K. Gegr. 822. Turm- und WHallenbau bisher
fälschlich in das Jahrhundert der Gründung gesetzt, aber sicher
erst 11. Jh. (eine Weihe von 1075 unter Abt Saracho). WFassade,
die in ihrem ursp. Zustand noch deutlich erkennbar ist, in Über-
einstimmung mit den Domen in Hildesheim und Minden und
vielleicht gleichfalls unter Einfluß Bennos von Osnabrück erst als
einheitlich-rechteckige Masse aufgeführt, dann im Mittelteil als
Glockenhaus mit je 4 Doppelschallöffnungen und Satteldach (nach
O und W) über die niedrigeren Seitenteile (mit den Aufgängen,
die sich rechtwinklig um einen quadr. Mittelpfl. herumlegen) heraus-
gehoben. Kaptt. im Glockenhaus korinthisierend und meist bossiert.
Schlichter bar. WEingang im schmalen Mittelrisalit, das bis zum
Glockenhaus hinaufgeht. In der 1. H. 12. Jh. Umbau: auf das
 
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