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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0390

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Müll

— 377 —

Mün

Schlauns eigenes Haus Hollerbeckstr. 9 von 1754. Erbdrostenhof
in der Salzstr. 1754—57, gewandte Ausnutzung des Geländes,
stattliches Treppenhaus und Festsaal; die dekorativen Skulpturen
wahrscheinlich von Pfeil.

Kgl. Schloß, beg. 1767 von Schlaun für Fürstbischof Maximilian
Friedrich. Ein Hauptwerk des norddeutschen Spätbarock. Front
91 m I. Mittelbau mit 5achsigem Risalit. Vorspringende Flügel.
Die Mischung von Hausteingliedern mit Backsteinfüllungen wirkt
sehr malerisch, doch nicht frei von Unruhe Am Mittelrisalit
reiches bildhauerisches Detail von Pfeil. Die Innenausstattung nach
Schlauns Tode unter Leitung des Kanonikus Lipper. Eine glän-
zende Leistung des beginnenden Klassizismus. Die Stuckattiren
von Metz. Großer ovaler Festsaal, die architektonischen Einzel-
formen von großer Feinheit, störend der moderne Anstrich. Im
Fürslensaal 8 gute Porträts. Der Speisesaal streng klassizistisch.
Schöne Öfen. Altes Mobiliar nicht erhalten.
4. Klassizismus. Rombergerhof Neubrücker Str. 65 um 1780,
prunkvoller Sandsteinbau, 10 Jon. Pilaster, Abschluß durch Balu-
strade, ovales Vestibül mit Doppeltreppe, Innenräume in zarter
Louis XVI-Dekoration. Kettelerscher Hof Königstr. 52. Druffel-
scher Hof ebenda 5. Hof auf der Engelschanze.

MÜNSTEREIFEL. RB Köln Kr. Rheinbach.
Benedikt.-Klst.-K. Das Klst. gegr. um 830. Über die Geschichte
der bestehenden K. nichts überliefert. Die Anlage hat noch nichts
von dem entwickelten und gefestigten Typus des rom. Kirchen-
baues. Speziell das WWerk erinnert an S. Pantaleon in Köln und
noch mehr an die alte Peters-K. in Werden. Wenn auch das (spär-
liche) Detail auf die Frühzeit des 12. Jh. weist (außerdem unter
dem Altar Siegel des Erzb. Friedrich I. 1099—1131 gefunden), so
dürfte es sich damals nur um eine Rest, gehandelt haben. Die
Anlage wird mit Wahrscheinlichkeit ins 10. Jh. oder spätestens
A. 11. Jh. zu setzen sein. — Das Langhaus ist eine sehr schlicht
behandelte Pfl.Basl. von 5 Arkk. Etwa M. 12. Jh. in roher Weise
mit gurtenlosen Kreuzgwbb. eingedeckt. Kein Qscli. — Der Chor
ist 3sch.; er setzt die Fluchtlinien des Lhs. ohne Absatz fort, nur
im Innern durch einen Triumphbg. markiert. Hauptchor Rck. von
7 m Br. und 11 m L, geschlossen im '/s Kreis, ohne Einziehung.
Die Nebenchöre in gleicher Ausdehnung, mit geradem Schluß. —
Krypta. Der älteste Teil ist ein im Umriß quadr. Raum unter
dem vorderen Teil des Hauptchors, aufgeteilt in 3 mit parallelen
Tonnen gedeckte Schiffe. Nach W schließt sich ein wieder in der
Tonne gewölbter (im 17. Jh. veränderter) Raum an, der das Grab
der Kirchenpatrone enthielt. Um diesen ältesten Teil ziehen sich
nach N, O und S breitere Gänge mit entwickelten rom. Kreuzgwbb.
 
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