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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0389

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Mün

Bett Johanns von Leiden wohl von Küpper. Sandstein-
kamin mit Urteil Salomonis. Stadtspielmannswappen, in
Gestalt einer Agraffe, von Hermann Balke 1606. Porträts der
Friedensgesandten von /. B. Floris. Die oberen Säle 1861 neu
ausgestattet.

Schohaus (Gildehaus) am Alten Fischmarkt 27, 1525 und 1586,
schlichte Giebelfassade. Andere got. Häuser Katthagen 8, Prin-
zipalmarkt 41 (Haus Knipperdollings) 1518 und 1523. Ebenda 27
und 38. Spiekerhof 12 von 1528 mit Betsaal der Wiedertäufer,
Roggenmarkt 5 von 1480. Ebenda 6 von 1516. Neubrücker Str. 20
von 1584. Drübbel 3—5.

2. Renaissance. Der got, Aufbau mit hohem Treppengiebel wird
beibehalten, die Absätze mit 3 eck. oder x/s kr. Giebelchen ge-
schmückt. Teilung durch Horizontalbänder und Pilaster oder
7»Sil. Beispiele: Frhr. v. Heeretnannscher Hof Königstr. 47 von
1564, Bogenstr. 14 von 1564. Neubrücker Str. 72 von 1566. Kra-
meramthaus Steinweg 7 von 1588. Sog. alte Akademie (ehem.
Jesuitenkolleg) 1608—15, erweitert 1657. Prinzipalmarkt 35, 43,
44 aus fr. 17. Jh, ebenda 32, 34, 36, 37 aus M. 17. Jh. Haupt-
werk der Sprenss. das Stadtweinhaus (neben dem Rathaus) 1615
von Joh. von Bocholt,

3. Barock. Nach dem 30j. Kriege lebhafte Bautätigkeit, es ent-
stehen die vielen Adelshöfe und Domherrenhäuser. Meist. Back-
steinrohbau mit Hausteingliedern. In der Regel nicht mehr als
2 Geschosse. Von der Straße gern durch einen Ehrenhof mit
Eisengitter getrennt. Holländische Einflüsse machen sich stark
geltend. Hauptbaumeister des sp. 17. und fr. 18. Jh. waren Fr.
Lambert v. Corfey, Joh. Quinken und Gottfried Laurens Pictorius.
Beispiele: Meerfelder Hof Ludgeristr. 36 von 1702, 1896 vielfach
verändert, großer Gartensaal mit Kamin und üppiger Stuckdecke;
Beverförder Hof 1699—1702, Hofgitter mit schönem Tor, an der
Fassade Mittelrisalit mit jorii Pilastern, Stuckdecke von einem Ita-
liener Antonio. Landsbergsche Kurie (naturhist. Mus.) in der
Pferdegasse, 1705. Drostehof Königstr. 38. Kettelersche Kurie am
Domplatz, 1716. Galensche Kurie (jetzt bischöfl. Palais) am Dom-
platz, 1732. Einfachere Adelshöfe aus dieser Epoche Lütkegasse 5,
Frauenstr. 20, Salzstr. 49, Ludgeristr. 13, Neuplatz 46. Bürgerhäuser:
Königstr. 9, Alter Fischmarkt 26, mehrere in der Ägidistraße und
in Katthagen. — In der Zeit 1730—70 dominierte Joh. Konrad
Schlaun (1694—1773). Korff-Schmiesingscher Hof Neubrücker
Straße 58, die Rückfassade noch von Pictorius 1716, die Front von
Schlaun 1738 umgebaut, auch im Innern mehreres bmkw. Lands-
berger Hof Ägidistr. 63, Umbau 1752, schlichter Putzbau ohne
Gliederung, reicher Balkon, im Innern hübsche Stuckdecken.
 
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