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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0313

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Kös

— 300 -

Kos

alte Glockenhaus ein neues mit je 6 Doppelschallöffnungen (jetzt
bis auf 2 vermauert) aufgesetzt, und die Türme, zuletzt als selb-
ständige Glieder mit je 2 Paar Doppelschallöffnungen in 2 Stock-
werken, 1583 (Inschriftstein) mit" Giebel auf jeder Seite und
hohem Zeltdach noch über den erhöhten Mittelbau hinausgeführt.
— Zugleich mit dem Turmbau im 11. Jh. errichtet der mit diesem
eng zusammenhängende w Hallenbau. Der quadr. (9,55 X 9,35)
Mittelraum desselben im Erdgeschoß mit 9 Kreuzgwbb. auf 4 stäm-
migen Sil. mit korinthisierenden Bossenkaptt. (nur an einem Einzel-
ausführung begonnen) und hohem Gebälkkämpfer; darüber einst
2 flachgedeckte Obergeschosse (jetzt nach Entfernung der Zwischen-
decke hier ein hoher Saal). Um diesen Mittelraum im Erd-
geschoß herumgelegt: im W flacher 3joch. Vorraum zwischen den
Turmaufgängen, im N und S gleichfalls 3joch. schmale Sschiffe,
im O ein breiterer, einst flach gedeckter, im 1. Drittel des 16. Jh.
eingewölbter und mehrfach veränderter Raum, der sich nach dem
Lhs. öffnet. Ähnlich auch der Mittelraum im 1. Obergeschoß
(Johannischor), von seitlichen Räumen (mit weiten Arkk.j früher
auf allen 4 Seiten umgeben; der o Vorraum einst wohl mittels
niedriger Rundbgg. nach dem Msch. geöffnet. 2. Obergeschoß
nur als Msch. über die Sschiffe des 1. hinausgeführt, im 10. Jh.
noch weiter erhöht und mit Mustern in Lehmbewurf an der Balken-
decke versehen, im W aber wieder mit dem Mittelbau des Turms
(unterhalb der alten Glockenstube) verbunden; unter dem jetzigen
steilen Dach der Sschiffe ganz schmale rundbg. Fenster, die ursp.
das 2. Obergeschoß erhellten. Dächer des Msch. und der Sschiffe
ursp. sehr flach. 1 sch. Lhs. und gleichbreiter Chor in goti-
sierenden Formen mit flachem Kreuzgwb., angeblich 1667—75 neu
erbaut. Ausstattung bar. von 1675ff. Marien-Kap. aus E. des 18. Jh.
Ausgedehnte Klosterbauten in schwerem, formenarmem Bar.;
bmkw. der IVageschossige Kaisersaal.

ROSITZ. Anhalt Kr. Kothen.
Dorf-K. 17. Jh. Geschnitzter Flügelaltar A. 16. Jh. (Maria und
Heilige).

KOSWIG. Anhalt Kr. Zerbst. [K.]
Nikolai-K. Vom rom. Bruchsteinbau 12.Jh. stammen der Triumphbg.
und der rck. WTurm. Schönes NPortal LH. 13. Jh. Rck. Chor
mit 3 frgot. Kreuzgwbb.; die Fenstermaßwerke des Chors spätest-
got. (1562?). — Gründliche Erneuerung 1699—1708. Aus dieser
Zeit der wirkungsvolle innere Ausbau, Holzdecke des Lhs., Altar,
Kanzel, Taufstein (1701), Orgel und Emporen. — Reste des frgot.
Chorgestühls, 1584 ergänzt (mit Papier beklebt, dessen Muste-
rung aufgedruckt). — Wandgräber für Otto v. Bock f 1577,
Elisabeth Wacke f 1637, Ehepaar vi Stammer 1745.
 
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