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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0237

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Jem

— 224 —

Jer

tieren kann. (Mithoff 1120—40, Hase E. 12. Jh.) Das Lhs. hat
3 J., im Gr. unterquadr., Hängekuppeln mit verlaufenden Gräten,

2 mal abgestufte Pfl. Vorlagen mit Va Sil. Am 3. Joch (O) ganz
kurze Kreuzarme. Der niedrige Satteldach-T. in Br. des Lhs., im
2. Geschoß Kap.

JEMGUM. OFriesland Kr. Weener.
Kirche der ehem. Johanniterkommende. Im Sch. rundbg,Türen und
kleine spitzbg. Fenster, der polyg. Chor spgot. In der Gruft der
kupferne Sarg des schwedischen Feldmarschalls Dodo v. Knyp-
hausen f 1636.

JERCHEL. Pr. Sachsen Kr. Stendal. [K.]
Dorf-K. Sprom.Ziegelbau, Apsis mit Halbkuppel, Chor und Sch.
mit Balkendecken; das Äußere mit Lisenen, Bogen- und Winkel-
friesen in der Art der Ziegelbauten des Landes Jerichow. — Aus-
bau in ländlichem Bar. 1731. Grabmäler der Familie v. Itzen-
plitz.

JERCHEL. Pr. Sachsen Kr. Gardelegen.
Dorf-K. Spgot. Schnitzaltar, ähnlich dem zu Dannefeld, gut
erhalten.

JERICHOW. Pr. Sachsen Kr. Jerichow II. — [Kohte.]
Prämonstratenser-K., gegr. 1144 und bald danach beg. als 3sch.
kreuzförmige Basl. mit halbrund geschl. Hauptchor, aber ohne
Nebenchöre (wie Dom in Brandenburg a. H.), aus Grauwacken-
bruchsteinen (wie Klst.-K. in Leitzkau und Dom in Havelberg);
Reste davon der Sockel der Umfassungsmauern bis zum WJoche
und die beiden WPfeiler des Lhs. Nach einiger Unterbrechung
das Bauwerk um 1200 in Ziegeln weitergeführt, einige Struktur-
teile aus Sandstein. Einen Anhalt für die zeitliche Bestimmung
geben die benachbarten Dorf-Kirchen in Wust (gew. um 1200)
und in Schönhausen (gew. 1212). Zur Anfügung der beiden halbrd.
geschl. Nebenchöre sowie zur Anlage der Portale des n Kreuzarmes
und des n Ssch. wurde der alte Steinsockel durchbrochen. Die
Nebenchöre mit spitzen Tonnengwbb. (wie in Schönhausen); die
Bgg. der Hauptapsis und der Vierung gleichfalls stumpfspitz;
Chor, Qsch. und Lhs. erhielten Holzdecken, wie im Entwurf
des 12. Jh. vorgesehen. Die Kämpfer der Vierung und des 1. n
Pfl. des Lhs. sind vermutlich fertige Werkstücke des ersten Baues.
Die Mauern des Lhs., abgesehen vom WJoch, getragen von je

3 gemauerten Rundpfll. mit Trapezkapt. Die 2sch. Krypta auch
unter der Vierung weitergeführt; ihre Steinsäulen mit reif sprom.
Kapt. Das WJoch und die 2 quadr. WTürme mit vortretendem
Zwischenbau um 1230—50 hinzugefügt, letztere bereits mit frgot.
Anklängen. Das Äußerer mit Lisenen und teils einfachen, meist
aber durchschlungenen Bg. Friesen zeigt die Ziegeltechnik des rom.
 
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