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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0145

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Fri

— 132 —

Fro

FRIESOYTHE. Oldenbg. Amtsstadt.
Kirche. Sehr entstellter sprom. Granilquaderbau. Chor und
WGiebel in guten got. Backsteinformen.

FRÖNDENBERG. Westf. Kr. Hamm.
Ehem. Nonnen-Klst.-K. beg. 1230. lsch. Kreuzanlage im quadr.
Schematismus, ohne Apsiden. Chor und Qsch. romanisierend
frgot., l.Joch des Lhs. entschiedener frgot. (voll. 1262), die fol-
genden 2 Joche des Lhs. 14. Jh. (1323?). Anmutig und originell
gegliedert die gerade Schlußwand des Chors; unten Dreifenster-
gruppe, die seitlichen noch rundbg., im Gewände Säulchen und
Rundstäbe; darüber eine große, reich komponierte blinde Rose;
endlich in der Qiebelspitze eine Nische mit kolossaler Madonnen-
statue, von Engeln gekrönt, zu Füßen die knienden Stifter. —
Grabstein der Äbtissin Aledis (f 1280), trapezförmig, Kreuz
und Rosen. Tumba mit den liegenden Gestalten des Grafen
Eberhard v. d. Mark (f 1308) und seiner Gemahlin Ermgard (f 1293).
2 hölzerne Leuchterengel um 1400. Kruzifix, des Corpus
beraubt, am Stamm sprießende Blätter, rom. stilisiert, an den Enden
die Evangelistenzeichen. Ein merkwürdiges Stück ist das 1,40 m
hohe «in Metall geschnittene" Tabernakel; auf klauenförmigen
Füßen, tragbar gedacht; 4 Sil. tragen eine turmförmige Krönung;
zwischen den Sil. Gitter in Form von Fenstermaßwerk, auf Angeln
gestellt. 2 Tafeln mit 8 Gemälden aus dem Marienleben, Über-
bleibsel eines Flügelaltars, gestiftet von der Äbtissin Segele (1410
bis 1422), Richtung des Conrad v. Soest (vgl. Niederwildungen).
Archäologisch von Interesse 2 Kreuzfahnen aus M. 15. Jh. Stein-
epitaph des Joh. v. d. Recke 1600. Kanzel 1797.

FR0SE. Anhalt Kr. Ballenstedt. [K]
Stifts-K. Ob die 1884 gefundenen geringen Reste von Grundmauer-
werk den Schluß gestatten, daß der M. 10. Jh. gestiftete Bau eine
kreuzf. Basl. war, von größeren Abmessungen als der bestehende,
und sogar mit rd. WChor, ist sehr zu bezweifeln. Sprom. Basl. 2. Fi.
12. Jh., 3sch. kreuzf., flachgedeckt; das Qsch. im 18. Jh. verstümmelt,
die Obermauern des Msch. erneuert; die halbrd. Apsis des Gwb. be-
raubt (welches vermutlich schon in frgot. Zeit einstürzte, wobei das
Mauerwerk der Apsis und des Chors teilweise erneuert werden
mußte). Im Lhs. Wechsel von 2 Sil. mit 1 Pf 1.; die stämmigen
Sil. haben meist Würfelkapt. mit verzierten Schilden und profi-
lierten Gesimsen; die attischen Basen meist mit Eckblättern. Der
2türm. WBau hat im Zwischenbau eine mit 2 Kreuzgwbb. über-
deckte, gegen das Msch. geöffnete Halle; darüber eine Empore mit
Tonnengwb. und Stichkappen, ihre Öffnungen gegen das Msch.
mit Säulchen und Rundbg. ausgesetzt. Die Schallöffnungen der
 
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