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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0446

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Rieh

— 433 —

Rid

RICHRATH. Rheinpr. Kr. Solingen.
Pfarr-K. Stattlicher typischer rom. WTurm. Lhs. 1792.
Haus Graven. Wasserburg mit Hofmauern und runden Ecktürmen
1656, Haupthaus nicht erhalten.

RICKLINGEN b. Wunstorf. Hannover Kr. Neustadt.
Burg. Erbaut 1225 von Gf. Konrad v. Roden, zerstört 1385.
Danach befestigter Herrensitz, jetzt Amtshof. Unten an der Leine
interessanter Gedenkstein für den bei der Belagerung 1385 ge-
fallenen Herzog Albrecht von Sachsen-Lüneburg. Stele mit der
knienden Bildnisfig., oberer Abschluß Scheibe mit Kreuzigungs-
gruppe.

Kirche 1694, bmkw. durch die reiche, in dieser Gegend unge-
wöhnliche Stuckdekoration. Auch die sonstige Ausstattung an-
sehnlich.

RIDDAGSHAUSEN. Kr. Braunschweig. [D.]
Cistercienser-Klst. Gegr. 1145, seit 16. Jh. Protestant. Konvent.
Die zweite (bestehende) K. gew. 1275. Der Anfang nur aus den
Stilformen zu ermitteln: etwa 1225—30; nicht nur die Gleich-
artigkeit der Formen, sondern auch die Steinmetzzeichen sprechen
für rasche Erledigung des ersten Bauabschnittes. An der Grenze
des 1. und 2. Doppeljochs (von O gerechnet), wo auch die Grenze
der Mönchs- und Laien-K. lag, scheint eine Pause eingetreten zu
sein. — Kreuzf. Gwb.Basl. mit amplificiertem Cistercienserchor.
Innere L. (ohne den Umgang) 75 m, Br. des Lhs. 18 m, Aufbau
im gebundenen System, Teilung des Lhs. in 4 Doppeljoche, das
1. von O quadr., die 3 nach W folgenden (jüngeren) überquadr.
Der Chor gestrecktes Rck., parallel zu seinen Seiten das Deambu-
latorium und die Kapp. Die letzteren, 14 an der Zahl, sehr
niedrig, durch feste Wände voneinander gesondert. Das System
des Chors, bedingt durch die Teilungen des Kapellenumgangs,
weicht von dem des Lhs. ab; jederseits 3 Arkk., dabei doch Teilung
der Hochwand in 2 Joche; der sie trennende Gurt auf kurz ab-
gesetztem Dienst. Ebensolche waren vermutlich zuerst auch für
das Lhs. beabsichtigt; bei der Ausführung Dienste bis zur Erde
herab. Die Pf 11. überall quadr. mit kräftigen Halbsll. unter den
Scheidbgg. An diesen, wie überall im Chor, die Kaptt. in glatter
Kelchform, nur an den (später hinzugefügten) Diensten der Hoch-
gwbb. frgot. Laubwerk. Ein anderer Unterschied zwischen dem
1. und 2. Bauabschnitt liegt darin, daß in jenem die Gwbb.
gratig, in diesem mit Birnstabrippen besetzt sind. Die Scheitel
durchgehend wagerecht, alle Bg. Linien, auch die der Arkk. und
Fenster, in ziemlich steilem Spitzbg. Die Fenster im Chor und
Qhs. zu 3, im Lhs. zu 2 gruppiert. Zu beachten: in der Fenster-
region Mauererleichterung durch einen weitgespannten, auf kurze

Dehlo, Handbuch. V. Bd. €8
 
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