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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0479

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Sta — 466 — Sta

der sich soeben durch das Moritzgrabmal in Freiberg einen Namen
gemacht hatte. 7 eck. Kuppelbau, 10 m lichte Weite, 24 m lichte
Höhe. Die 3 vorderen Seiten des Polygons enthalten Tür und
Fenster, die 4 hinteren je eine Ädikula mit SU. und Giebel, alles
in ernsten, streng klassischen Formen. Die Architektur wesentlich
als Rahmen für das in der Mitte aufgestellte Denkmal gedacht.
(Bez. Adrianus Fries Hagiensis Batavus f. 1618.) Sarkophag auf
hohem Sockel, in seiner ornamentlosen Strenge gegen die gleich-
zeitigen Tendenzen des nordischen Bar. in vollem Gegensatz; nur
die Plastik hat das Wort. Um den Sarkophag die Wächter, teils
noch schlafbefangen, teils im Erwachen, sehnige Gestalten in kühn-
sten Verschiebungen; an den Ecken seines Deckels 4 Engelkinder;
oben in der Mitte in hohem Pathos der Auferstehende; an den
Flächen des Unterbaues kleine heraldische und allegorische Reliefs.
Aufbau und Umriß den Augsburger Brunnen des Meisters an Wert
ebenbürtig. Auch die dekorative Wirkung, trotz der Abwesenheit
des Ornaments, aber unterstützt durch die Mehrfarbigkeit (weiß,
grau, schwarz) von Marmor und Bronze, bedeutend. Die Malerei
an den schmalen Kuppelzwickeln von Antonius Bote.
Reform. Kirche (ehem. Franzisk.-K.). Chor allein erhalten. —
Schöner Grabstein der Gräfin Cordula f 1527, flaches Relief,
Umrahmung mit Kandelabersll. der FrRenss.

Schloß 16. Jh. Regelmäßige Anlage um einen 4eck. Hof. Am
OFlügel Inschr. 1535, 1536, SFlügel 1593. Aufbau in 2 Geschossen
mit unregelmäßig verteilten Fenstern. Größere und kleinere
Zwerchhäuser mit '/a kr. Abschluß. Ausstattung mit Gobelins und
reich reliefierten Kaminen. Hofbrunnen von 1551; die von
6 Sil. gestützte Schale erinnert an rom. Vorbilder; um die Mitteisl.
gruppieren sich in mehreren Absätzen Figg.; die Komposition
vorzüglich, die Ausführung derb handwerklich.
Rathaus 1596, wohl Umbau einer got. Anlage, ähnlich der in
Lemgo; ein langer schmaler Saalbau, mit wenig Dekoration, aber
durch passend verteilte Zwerchhäuser und Erker in der Masse gut
belebt.

Alte Schule. Spgot. mit einigen Renss. Elementen.
Mehrere gute Fachwerkhäuser. Hervorzuheben die sog. Amts-
pforte nahe dem Schloß, bez. 1553.

STADT LOHN. Westf. Kr. Ahaus.
Stadt-K. Backstein mit Sandsteingliederungen. Grobe spgot. Hllk.
von regelmäßigem 4joch. Gr., das n Ssch. niedriger, Chor dach-
los. Das Sakramentshäuschen eines von den einfacheren.

STADTOLDENDORF. RB Kassel Kr. Schaumburg.
Stadt-K. Got. Hllk. Das Alter nicht genau zu bestimmen. Die
Inschr. 1520 außen am n Ssch. bezieht sich wohl nur auf eine
 
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