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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0454

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Sal

— 441 —

Sal

SALZKOTTEN. Westf. Kr. Büren.
Kirche. Oberg. Stil, roh. 2joch. Hllk. mit Qsch. und plattem
(quadr.) Chor.

SALZUFLEN. Lippe-Detmold.
Stadt-K. Nach Brand 1762 dürftig whgest. An den erhaltenen
spgot. Teilen Inschr. 1476, 1524, 1577.

Wohnhäuser. 2 steinerne ähnlich denen in Lemgo von 1564 und
1577. Ein Holzhaus bez. 1522.

SALZVEY. RB Köln Kr. Euskirchen.
Burg. Herrenhaus und Torbau, beide M. 15. Jh.; gut erhalten;
anziehende Architekturen.

SALZWEDEL. Pr. Sachsen Kreisstadt der Altmark. [Kohte.]
S. Lorenz. Pfarr-K. bei der Burg. Ziegelbau des Oberg. Stils M.
13. Jh. Der rck. Chor ursp. mit Holzdecke; Lhs. 3sch. Basl., im
Msch. 4 rck. J., die 3 Paare der Pf 11. verschieden gebildet aus
Halbsll. mit Würfelkapt.; die Abseiten weggebrochen. Im WJoch
das alte scharfgratige Kreuzgwb., darüber ehem. T. Äußeres mit
Rundbg. Friesen, der Chor wirksam mit Blenden gegliedert. Bmkw.
die Vorliebe für Rundstäbe in den Bgg. und Leibungen; dieselben
nicht mehr als Säulchen hergestellt, sondern dem Ziegelbau ent-
sprechend in Schichten gemauert. Aus der 2. H. 15. Jh. die busigen
Rippen. Kreuzgwbb. des Chors und Msch. sowie die Sakristei an
der NSeite des Chors mit 2 Kreuzgwbb. Nach langer Vernach-
lässigung 1860 als kath. K. instand gesetzt. — Die Lorenz-K. in
Salzwedel ist das jüngste Glied in der Reihe der auf lombard.
Überlieferungen beruhenden sprom. Ziegelbauten der Mark Branden-
burg (Jerichow, Arendsee, Diesdorf, Dobrilug, Treuenbriezen,
Lehnin); dadurch, daß die Quadrate des gebundenen Systems zu
Rechtecken aufgelöst sind, wird der Übergang zur Gotik vorbe-
reitet, deren Entwicklung aber von andern Grundlagen ausgeht.
S. Marien. Pfarr-K. der Altstadt. Ziegelbau, ehem. sprom. Basl.
1. H. 13. Jh., kreuzf., 3sch. im gebundenen System, Msch. 10 m br.;
WTurm unten kreisrund aus Granitsteinen, vermutlich von einer
Befestigung übernommen, M. 13. Jh. in Ziegeln 8eckig erhöht. Im

15. Jh. Umgestaltung als 5sch. Hllk., 3seit, geschl. Chor, Sakristei,
Verlängerung nach \V, Kreuzgwbb., gefällige Giebel über je 2J.
der Abseiten; schlanke Spitze des WTurms. — Die Ausstattung
noch ziemlich vollständig erhalten. Mehrere große spgot. Stein-
bildwerke, Christus, Heilige und Stifter. Glasmalereien 15. und

16. Jh. — Geschnitzter Flügelaltar um 1500, einer der größten
seiner Art, Lebenswerk Jesu, darüber im Baldachin Maria. Tri-
umphbalken mit Gruppe über offenem Wimperg. Chorstühle.
2 Priestersitze, der eine 14. Jh. von 3 hohen Spitztürmchen
überragt, der andere um 1500 einfach und bemalt. Gestühl-
 
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