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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0318

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LANGENBERG. Westf. Kr. Wiedenbrück.
Dorf-K. Stattlichespgot. Anlage, lsch. in 4 J., abgeflachter5/sSchluß.
Die Glocke von 1458 wird die Erbauungszeit angeben. Rom.
WTurm. Rom. Taufstein. Recht hübsch dekorierte spgot. Sakra-
mentsnische. Halbierte Doppelmadonna.

LANGENDORF. RB Köln Kr. Euskirchen.
Burg. Der Hauptflügel des Wohnhauses ein wohlerhaltener spgot.
Bau aus A. 16. Jh. Das weitausladende steile Satteldach ruht auf
dichtgestellten Streben. Einfacher kleiner Erker. Kamin 1580.

LANGENHAGEN. Landkr. Hannover.
Dorf-K. neu. Tauf stein 1630, reich und gut skulpiert.

LANGENHOLZEN. Hannover Kr. Alfeld.
Dorf-K. Rom. Chor mit OTurm, got. gewölbtes Lhs.

LANGENHORST. Westf. Kr. Steinfurt.
Ehem. Nonnenstifts-K. Beg. im O gegen E. 12. Jh., langsam und
mit Schwankungen fortgebaut bis c. 1230 oder noch länger. —
Die den westf. Bauten dieser Zeit durchgängig eigene Gedrungen-
heit der Anlage wird im Eindruck dadurch noch erhöht, daß das
Lhs., das bei quadr. Umriß nur 2joch. Teilung hat, das l.Joch
zu einem Qsch. erweitert, so daß 2 Qschiffe vorhanden sind. Eine
w Turmanlage fehlt, dagegen ihrer 2 im O in den Chorwinkeln
(jetzt nur eine vorhanden). Der Chor schließt platt. Hinsichtlich
des Systems gehört L. in die Familie Legden-Billerbeck, d. h. die
Gwb. des Msch. sind überhöht und ihr Scheidbg. durch Zwischen-
stützen geteilt, wie in den Basiliken des gebundenen Systems. Die
weitläufige Nonnenempore füllt das ganze w Qsch., dringt in den
Sschiffen bis zum o Qsch. vor und tritt im Msch. wieder um
l/j Joch zurück. Ihre grätigen rundbg. Kreuzgwbb. ruhen auf dünnen
Sil., während die Gwbb. des Schiffs spitzbg. Kreuzrippen haben.
Durch diese Empore sowie den Gegensatz -der massigen Haupt-
stützen und der tunlichst leicht behandelten Sekundärstützen wird
für den nicht großen Innenraum eine kontrastreiche Gruppierung
gewonnen. Sämtliche Kaptt. sind skulpiert. Das Außere in Bruch-
stein mit Werksteinecken. An Stelle des gebräuchlicheren Bogen-
frieses ein kräftig profiliertes Gesims auf Konsolen. Ein eigentüm-
liches Gepräge empfängt die OSeite durch eine aus der Chorwand
in flachem Rck. vorspringende, horizontal geschlossene Altarnische
mit 2 Reihen von je 3 Fenstern; darüber im Chorgiebcl eine stei-
gende Arkatur. — Taufstein rom., glatter Zylinder, Fuß mit
attischem Profil, oben Blattfries. Spgot. Chorstuhlrestc. Spgot.
Osterleuchter aus Holz. Holzplastik unbedeutend. Gemalte
Flügel von einem Altar des 15. Jh.

Dehlo, Handbuch. V. Bd. 20
 
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