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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0400

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Streckung, geführt. Die vorhandenen Gwbb. modern. Der Dach-
raum über den Sschiffen hat gegen das Msch. eine offene Bogen-
stellung. Proportionen gedrungen, Schmuck sparsam. — Aus-
malung. Im Chor relativ gut erhalten (neu übergangen); an der
Kuppel Christus auf dem Thron in der Mandelglorie, zu den Seiten
Maria und Johannes Bapt., zwischen den Fenstern heilige Ritter
und der Abt Wilhelm von Vercelli (Namenspatron des Stifters
Wilhelm v. Jülich); ferner heilige Jungfrauen. Körperbildung und
Gewandung von großer Vortrefflichkeit, verwandt den gleichzeitigen
Darstellungen in Kölner Kirchen (S. Gereon, S. Kunibert). Aus-
malung des Lhs. einfach ornamental, Pfll. und Bgg. braunrot in
Nachahmung des Nidegger Sandsteintons, die Flächen rötlich mit
weiß aufgemalten Fugen. Das mächtige Gemälde über dem
Triumphbg. (jüngstes Gericht) ging bei der Rest. 1898 durch Ab-
lösung des Putzes zugrunde. — Feines hölzernes Marienstand-
bild LH. 14. Jh. — Grabmal des Grafen Wilhelm v. Jülich
t 1278 und der Gräfin Riccarda, ausgeführt erst gegen M. 14. Jh.,
beschädigt, Tumba modern.

Stifts-K. (später Minoriten). Erhalten nur der Unterbau, 14. Jh.
Gasthaus-Kap. vor dem Dürener Tor, spgot. Saalbau.
Burg der Grafen v. Jülich, eine der großartigsten Ruinen des Rhein-
landes in malerischer Berglage, erb. im 12. Jh., später mit der A.
14. Jh. gegr. Stadt fortifikatorisch verbunden. Die Anlage eng ver-
wandt der von den Grafen v. Berg erb. Blankenburg im Siegkreis.
Im Umriß ein annähernd regelmäßiges Rck. von 45:95 m. Au
der OSeite über dem Halsgraben der kolossale wohnbare Bergfrid
(12. Jh.), im Gr. ein Rck. von 14:18,5 m; in jedem Geschoß 2
durch eine Scheidewand getrennte Gemächer; in einem derselben
die Kap., Formen teils rom., teils got., 14. Jh. 4 Stockwerke er-
halten. An der SSeite des Binnenhofes der durch Größe und
Regelmäßigkeit ungewöhnliche Palas (14. Jh.). Innenmaße 16,7 zu
52 m. 2 hohe Geschosse mit regelmäßig und dicht gestellten, fast
modern anmutenden Kreuzsprossenfenstern und Sitzbänken. —
Schlecht erhalten, aber im Verlauf erkennbar, die Zwingeranlage.
Ihre Fortsetzung bildet die Ummauerung des Burgfleckens (13. Jh.),
an der SOEcke eine interessante sprom. Toranlage. — Die Stadt-
befestigung 14. Jh. Dürener Tor. Zülpicher Tor.

NIEDERAU. RB Aachen Kr. Düren.
Dorf-K. Kleine 3sch. Hille, um 1500.

Burg Burgau. Umfängliche Wasseranlage des 16. Jh. mit typischem
Gr., Hauptburg und Vorburg 3 flügelig, mit den offenen Seiten
einander zugekehrt. An der SWEcke der Hauptburg Wohn-T. des
14.—15. Jh. An der WFront ziervoller Renss. Erker M. 16. Jh. Zu-
bauten des 17. und 18. Jh. Vorburg 1685.

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