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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0066

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Bon

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Bon

und einfachen Würfelknaufsll. Taufbecken aus Basaltlava im Keller
des Belderbuscher Hofs.]

Sog. Helena-Kap., lsch. rom. Haus-Kap. von einem Kanoniker-
hause des 12. Jh. (hinter dem Gebäude des Schaafhausenschen Bank-
vereins).

Ehem. Mlnoriten-K. und Klst. 1275—1317. Gwb.Basl. von 6J.,
quadr. in den Sschiffen, schmal-rck. im Msch. Im Chor 2 Längs-
joche als Fortsetzung des Msch. und regelmäßiger 5/s Schluß, seitlich
n Kap., s Sakristei. Die Ausführung in 3 Abschnitten: 1. Chor
und Lhs. bis zum zweiten Pfl.Paar, 2. die folgenden 3 Joche,
3. WJoche und Fassade. Rundpfl. mit 4 Diensten, glatte Kelch-
kaptt. An den Wänden der Sschiffe Pfl. Vorlagen durch spitze
Blendbg. verbunden, kein äußeres Strebesystem. Fenster 3teilig,
Maßwerkmotiv Vierpaß mit 2 Dreipässen. WFassade durch schrägen
Anschnitt einer Straße verengt, es kommt nur der durch stark
vorspringende Strebepfll. herausgehobene Mittelteil in Betracht; das
hohe Fenster ist mit dem 2teiligen, wagerecht geschlossenen Portal
in der Weise verschmolzen, daß das Gewände des ersteren bis zur
Erde hinabreicht. — Im Chor 2teil. Bg. Nische mit klassischem
Maßwerk, linke Hälfte Piscina, rechte Repositorium für hl. Öle.
Der treffliche Hochaltar von 1651 wurde 1898 durch einen neugot.
ersetzt; das beiseite gestellte Altarblatt ein Hauptwerk des kurf.
Hofmalers Jos. Spilberg (1619—90). In die n Kap. verbannt der
Antoniusaltar, reiches Marmorwerk des Mainzer Hofbildhauers
SchrantsMon 1758. Orgelprospekt aus 1. H. 18.Jh., desgl. die
Kanzel (Schalldeckel beiseite gestellt). Wandmalereien des 14. Jh.
bei der neuen Dekorierung schonungslos überstrichen.
Kreuzgang. Reines Quadrat. O- und SFlügel aus der ersten Bau-
zeit, flachgedeckt, 1890 mit eisernen Trägern rest., einfache 3teil.
Fenster.

Welschnonnen-Klst. (Ursulinerinnen). Gegr. 1664. Neubau der
K. 1750. Große lsch. Anlage mit geschweiften Gr.Linien, tiefe
Nonnenempore, Flachtonnendecke. Hauptportal in halbrd., in die
Dachlinie einschneidender Nische. Die Klst. Gebäude, an sich sehr
einfach, gewinnen durch die mächtigen gebrochenen Dächer
malerische Wirkung.

Kurfürstl. Schloß (jetzt Universität). Das alte Schloß, schon im
13. Jh. vorhanden, letzter Umbau 1633, ging im Bombardement
1689 zugrunde. Grundstein zum Neubau 1697, Entwurf von Enrico
Zuccali in München. Seit 1715 Erweiterungspläne von Robert
de Cotte in Paris. Umwandlung des geschlossenen italienischen
Bar. Baues in ein offenes Rok. Palais. Der erstere zeigt sich noch
an der Hofgartenseite in ganzer Ausdehnung. Aufbau 3teilig mit
dominierendem Mittelgeschoß, dessen Fenster Giebelverdachungen
 
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