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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0086

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Bre

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BREMEN. Westf. Kr. Soest.
Dorf-K. Kleine rom. Gwb. Basl., ursp. flachgedeckt. Sowohl die
Portale als die Sil. des Innenraums im Stilcharakter des sp. 11.
oder fr. 12. Jh. Der Umbau (etwa 1200) schuf 2 Doppeljoche im
gewölbten System. Der Hauptpfl. der NSeite anders als auf der
SSeite, wo 2 plumpe Halbsll. ohne Kapitäl nur mit gemein-
samem Kämpfer seitlich vorgelagert sind; ferner dort als Zwischen-
stütze eine Einzelsl. mit' rohen Köpfen am würfelähnlichen Kapt.,
ähnlich denen in der Kap. zu Drüggelte, je 2 Arkk. unter einem
Blendbg.; auf der SSeite gekuppelte SU. mit gerippten Würfelkaptt.,
an den Basen Tierfigg. als Eckzier. Gwb. der Sschiffe Tonne
mit Stichkappen, in der Turmhalle reine Tonne, im Msch. grätige
Kreuzgwbb. Qsch. bar. umgebaut und nach O erweitert. Bar.
Chor. — Die 2 Portale (S) 4 säulig, Detail altertümlich, im Tym-
panon des einen Geburt Christi in ganz rohem Relief, des andern
Kreuz zwischen 2 Bäumen.

BREMEN. Freie Stadt. [Pauli.]
Dom S. Peter. 1. Holzbau des B. Willehad 789.

2. Steinbau des B. Willerich (f 838).

3. Großer Neubau der Erzbischöfe Bezelin (1035—43) und Adalbert
(1043—69). Nach Brand 1089 Veränderung und Vollendung unter
Erzb. Liemar (1072—1101), wobei die Längenausdehnung des
früheren Baues nach W hin verdoppelt wurde: Pfl.Basl. mit OQsch.
und doppeltem Chor (O Petrus, \V Maria). — Von diesem Bau
der ganze Gr. und mehreres im Aufbau erhalten, nämlich: die
Krypten, die Pf 11. und Arkk. des Msch. (bis vor kurzem auch die
Vierungspfll.), die Wände des OChors, des s Qhs. und des sSsch.
Füllmauerwerk aus Tuff, Feuerstein, Kalkstein, Granit, verblendet
mit Sandstein in Bruchsteinmauerwerk von regelmäßiger Schichtung,
Pf 11. und Umrahmungen in feingefügtem Quaderwerk. — Die
OKrypta (Anlage Adalberts, von Liemar erneuert) hat 3 Schiffe
zu 8 )., ungefähr quadr. Teilung, scharfgratige Gwbb. auf Sand-
steinsll., an den Basen klauenartige Ecksporen, Würfelkaptt., ähn-
lich denen im Dom zu Goslar. — Der s Kreuzflügel bis zum
jetzigen Laufgang in voller Mauerstärke erhalten; farbige Wirkung
durch Wechsel von Sandstein, Tuff und poliertem schwarzen
Marmor; Ansatz zur Nebenapsis; in der SWand Portal, abgetreppt,
zum ehem. Dom-Klst. Die Obermauer wurde im 13. Jh. von innen
her abgeschält, außen die Fenster des 11. Jh. noch zu erkennen.
Ferner aus 11. Jh. die Hochmauer des Msch., soweit sie unter dem
Dach des s Ssch liegt; Bruchsteinwerk mit feinem Putzüberzug.
Die unter Liemar errichteten Teile des WBaues schreiten zur Quader-
technik fort, Sandstein von der Porta Westfalica. Die in andern
Teilen verwendeten Tuffmaterialien kamen auf dem Seewege vom
 
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