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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0107

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1541 von Ludwig Binder voll, und von Benedikt Summerstein
bemalt; whgst. 1906. Der WTurm 1551—54, ebenso der W-, N-
und S Giebel des Lhs. in den nüchternen Formen des letzten Aus-
gangs der Gotik (Inschriften). — Die ursp. Ausstattung noch
ziemlich vollständig vorhanden. An den Umfassungsmauern schmale
Emporen, in der WHälfte auf zierlichen Bgg., an der Brüstung
bibl. Geschichten aus der Schule Cranachs. Taufstein von L. Binder
1533. Kanzel um 1550. Abendmahl Christi (die Apostel als
Reformatoren), Gemälde von L. Cranach d. J. 1565. Steinsarg
des Fürsten Joachim Ernst f 1586. Zahlreiche Grabsteine 16.—17. Jh.
Johannis-K. Geputzter Ziegelbau 1690—1702, kreuzf., mit quadr.
WTurm.

Georgs-K. Putzbau 1717, elliptisch, mit WTurm.
Herzogl. Schloß. WFlügel 1530—49 (Inschr.), merkwürdiges Ge-
misch spgot. und italien. Formen; NGiebel mit rd. Wimpergen, die
Bauglieder aus gebranntem Ton; an der OSeite Treppen-T. mit
Altan und Freitreppe, reizvolles Architekturbild. Rittersaal Holz-
architektur 1532. — Vom Bau 1577—83 haben sich erhalten die
2 Portale in den Hofecken, Gemisch deutscher und lombard. Vor-
bilder; im OFlügel die Gipskammer. Als Baumeister um diese Zeit
genannt der Lombarde Peter Niuron. — Der Entwurf des G. W.
v. Knobelsdorf, das Schloß nach der Art seiner Bauten in Berlin und
Potsdam zu erneuern und die offene Seite des Hofes mit einer ge-
bogenen Sl. Halle zu schließen, wurde 1748—51 nur ausgeführt hin-
sichtlich des S- und OFlügels, noch dazu unter Verzicht auf jegliches
Schmuckwerk der Fronten, deren 5 Geschosse zu dem malerischen
niedrigen WFlügel nunmehr einen unbefriedigenden Gegensatz
bilden. Im Innern guter Rok.Ausbau. Der große Saal klassizist.
1767 von Erdmannsdorf. — Treppenbau des SFlügels 1871.
Am Lustgarten Bauten von Erdmannsdorf, die 2 torartigen Ab-
schlüsse des Marstalls 1775, die Reitbahn 1791 mit Reliefen von
Doli (Verwendung der Pferde im Altertum und Mittelalter), die
Hauptwache und Orangerie 1793. Georgium, herzogl. Schlößschen
n vor der Stadt, schlicht klassizist. 1780. Im Park Nachbildungen
römischer Ruinen.

Rathaus, beim Neubau 1899—1C01 wurden die 2 Portale von
1563 und 1601 im Hof angebracht.

Wohnhäuser. Zerbster Str. 29, spgot. Steinfenster, Portal 1691 (mit
Baunachricht 1595). Mehrere einfache Häuser 2.H.16.Jh., Zerbster
Str. 34 und 42 mit Netzgwbb. Von den Steinportalen das beste
1579, jetzt in der Kunsthalle. Fach werkbauten Zerbster Str. 40,
Kreuzgasse 10a (1673.) — Schlichte Barockbauten am Großen
Markt und in der Steinstraße. Zerbster Str. 22 (1728). Palast der
Prinzessin Friedrich, Zerbster Str. 61, rok. um 1750; das benach-
 
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