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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0117

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Drü

— 104 —

Dui

mige Tonnengwbb. mit Stichkappen, in allen Raumteilen von
gleicher Höhe. Das Äußere ganz schlicht, niedrige weißgetünchte
Mauer mit verhältnismäßig hohem beschindelten Zeltdach. Merk-
würdig das Detail an Kaptt. und am Portal durch altertümlich
primitive Erscheinung, die etwa zu a. 1100, niemals zu 1226
passen würde. Bewußter Archaismus? oder Benutzung von Werk-
stücken eines älteren Baues? (Von angeblich orientalischen Er-
innerungen kann ich nichts finden.)

DRÜSEDAU. Pr. Sachsen Kr. Osterburg. [K.]
Dorf-K. Granitquaderbau E. 12. Jh., Sch. und Halbkuppel-Apsis.
Die wenigen ma. Ziegelteite stammen von Bauarbeiten um 1500.

DUDERSTADT. Hannover Kreisstadt.
Oberkirche S. Cyriacus. Beg. 1394. Ansehnliche Hllk., 65 ra 1.,
im Lhs. 6 J., im Chor 3 J. + 5/s> in den Nebenchören 2 J. + 6/s.
Das Msch. in doppelter Br. der Sschiffe. Die Chöre und das n
Ssch. mit Kreuzgwbb., sonst Netzgwbb. Im W 8eck. Doppeltürme
über rck. Unterbau. — Am Teilungspfosten des WPortals Marien-
statue, andere Statuen an den Chorstrebepffl. — Hauptaltar
1688, der spgot. Vorgänger ins n Ssch. versetzt. Ein zweites um-
fangreiches Schnitzwerk aus 16. Jh. — Im s Ssch. hängen
4 Totenschilde aus 14. Jh. (v. Hagen, v. Rode). — Gute Kelche
und Paramente.

Unterkirche S. Servatius. 2. H. 15. Jh. Hllk. von 7 J., ausgebauter
Chor. WTurm 1535. Glocke 1496, 1383.
Rathaus. Der von jüngeren Anbauten verdeckte Kernbau, ein
Rck. von 23:27,5 m Innenmaß, ist sprom. gegen M. 13. Jh. Mit
der Wiederherstellung nach Brand 1424 verband sich der Anbau
nach S; er enthielt den Ratskeller, die Ratsstube und andere Ge-
schäftsräume, während der Bürgersaal im allen Bau verblieb. 1528
folgte der Anbau nach N, etwa '/d der Langseite des Saalbaues
freilassend. Erdgeschoß aus Stein, zur Hälfte in eine doppel-
geschossige, flachbogige Laube aufgelöst. Darüber hoher Aufbau
aus Fachwerk für Lagerräume (zu beachten die wenigen und kleinen
Fenster). Zwecklich ein bloßer Nutzbau, sollte dieser Anbau zu-
gleich dem Ganzen einen höheren künstlerischen Reiz geben. Der
Geist der Spätgotik hat in dieser malerisch asymmetrischen Kom-
position mit hohen Giebeln und Erkern eine besonders glückliche
Stunde gehabt; niedersächsisch schlicht, behaglich und doch nicht
ohne einen Anflug von Würde. Aus der gleichen volkstümlichen
Tonart der 1674 errichtete prächtig geschnitzte Laubenüberbau der
Freitreppe.

DUISBURG. Rheinpr.
Beguinen-K. Schlichter Saalbau von 1728.
Marien-K. Ursp. dem deutschen Orden. Neubau 1800.
 
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