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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0096

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Bru

dieses sind Nebentreppen in den andern Flügeln). Die Dekoration
überaus reich und machtvoll, zentral gesteigert in der über der
Mitte des Podests aufgebauten Riesentrophäe. Deckengemälde von
Nik. Siuber. — Die beiden auf das Treppenhaus folgenden großen
Säle gehen, wie dieses, durch beide Obergeschosse. Die Dekoration
des Gardensaales in zierlichster, durch die Häufung etwas kleinlich
wirkender Ornamentik, von Roth, Deckengemälde von Stuber. Musik-
saal nach 1700; die Stuckornamente derber und nüchterner; Decken-
gemälde von Adam Schöpf, gleich Stuber einem Münchener. Von
demselben die Ausmalung der räumlich unbedeutenden Kap. —
Im NFlügel die Wohnzimmer des Kurfürsten, von Cuvillies fein
und vornehm dekoriert, die Grundrißteilung nicht sonderlich ge-
schickt. Die jüngeren Räume des SFlügels mit dem Audienzsaal
zeigen eine schon ausartende Prunklust. Der Sommerspeisesaal
des Erdgeschosses ist ein heller Raum von kühler Färbung, an den
Wänden Delfter Platten, an der Decke weißer Stuck. Im Audienz-
saal erkennt man die Formen Leveillys. Die Theresien-Kap. be-
gnügt sich mit gemalter Scheinarchitektur. Von altem Mobiliar
nur einige Spiegel. Ganz vorzüglich die Fayenceöfen. Einige
Ledertapeten aus der ersten Bauzeit. Zahlreiche Porträts; ein Teil
von ihnen von Anfang an in die dekorative Komposition ein-
bezogen. Andere aus preußischem Besitz 1874 hinzugefügt.
Nebengebäude und Park. An die Rückseite des Schlosses
schließt sich im N die kleine, im S die große Orangerie, 1 gesch.,
große rundbg. Fenster in 31 Achsen, in der Mitte Torbau. Sie
war zugleich Verbindungsgang zum kurfürstl. Oratorium. Terrasse
und Blumengarten bildeten den Übergang zum jetzt sehr ver-
änderten Park; Plan von Girard 1735. Das Schneckenhaus in
einem kreisrunden Weiher, die Fasanerie und das Chinesische Haus
nicht mehr erhalten.

Jagdhaus Falkenlust. 1729—37 nach den Plänen von Cuvillies,
Die Grundrißanordnung erinnert an die Amalienburg im Nymphen-
burger Park, doch ist das Haus 2gesch. Das Innere gut er-
halten. Die Stuckaturen von Castelli und Le Clcr. Einzelne
bmkw. holländische Bilder. Unweit die Kap. von 1730, ein
Rundbau.

BRUMB Y. Pr. Sachsen Kr. Kalbe.
Dorf-K. Ursp. rom. Basl., der Sschiffe beraubt, die Arkk. ver-
mauert, WTurm ursp. ohne Tür, gegen das Sch. Doppelbg.

BRUNAU. Pr. Sachsen Kr. Salzwedel. [K.]
Dorf-K. Granitquaderbau, Sch. und Chor durch Neubau ersetzt.
Erhalten der rck. WTurm, etwas breiter als das Sch.; die geteilten
spitzbg. Schallöffnungen sowie die zwischen Giebeln aufsteigenden
beiden Helme aus Ziegeln gemauert. Die Stilauffassung noch

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