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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0490

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Dominikaner-K. Allerheiligen des 1438 gest. Klst. in der Neustadt.
Ziegelbau, Chor 1 sch. 5seit, geschlossen, Lhs. 3sch. Hllk., Kreuz-
gwbb. auf Rundpfll., von strenger Durchbildung; seit dem 30]'.
Kriege Ruine, erhalten nur noch 2 J. der SMauer des Chors mit
Anschluß des s Sscli. Daneben Reste der Klst.Gebäude.
S. Elisabeth. Spital-Kap. der Vorstadt Hühnerdorf (seit 1891 kath.
K.), Ziegelbau 2. H. 15. Jh., 1 sch. 5seit, geschlossen, gefälliger
w Staffelgiebel, die Kreuzgwbb. nicht ausgeführt.
Rathaus. Der OFlügel eines der prächtigsten Werke der mär-
kischen Ziegelbaukunst LH. 15. Jh., der Fronleichnanis-Kap. an
der Kathaiinen-K. in Brandenburg a. H. eng verwandt, vermutlich
ebenfalls von deren Meister Heinrich Brunsberg aus Stettin erbaut;
'/o Fialen mit Wimpergen besetzt, der 3 teil. Giebel mit durch-
brochenem Maßwerk das Dach überragend (vielleicht angeregt
durch die Giebel italienischer Dome, vgl. Bemerkung zu Choriii,
Pr. Brandenburg), alles Maßwerk grün glasiert. Der SFlügel mit
offener Halle und Giebel einfacher, 2. H. 15. Jh. Innen Stern- und
Kreuzgwbb. Die NSeite hinzugefügt bei der Wiederherstellung
durch A. Stiller (Allgem. Bauztg., Wien 1 SSO). — Reliquiar aus
vergoldetem Messing, Giebelhäuschen mit figürl. Schmuck, 1461,
von Valentin Pust (Inschr.).

Wohnhäuser. Portale mit Sitznischen Schloßfreiheit 4, aus Sand-
stein M. 16. Jh., 5 aus Ziegeln 1543. — Kirchstr. 23 und 59 Fach-
werkhäuser 17. Jh. — Schloßfreiheit 2 (Gasthof z. Königin Luise),
Putzbau 1799, noch in der Art Friedrichs d. Gr.
Schloß, Ruine, Ziegelbauten. Am unregelmäßigen Mauerzuge der
schlichte rck. Kapitel-T. vermutlich 14. Jh., der runde Gefängnis-T.
und ein Speichergebäude 2. H. 15. Jh., die oberen Abschlüsse beider
Türme whgest. 1903. Torbau für Feuerwaffen 16. Jh.
Befestigung. Die Altstadt im Rck. umschließend, die Mauer ohne
Wehrgang, au den Ecken mit Tünnen, sonst mit Weichhäusern
besetzt, an der Ecke zugleich als Ufermauer dienend. — Neu-
städter Tor. Der niedrige rck. T. an der SSeite der Toröffnung
enthält einen frgot. Rest mit Zinnen, erhöht E. 15. Jh. Das Tor
selbst und der hohe runde T. an der NSeite um 1420, whgest.
1897; hohe Vollendung des Ziegelbaues unter dem Eindruck des
Doms in Stendal, vorgekragter Wehrgang auf halber Höhe des T.,
Zinnen reich ausgebildet, Plattenfries, grüne Glasuren. Reste der
Brückenmauer, Außentor abgebrochen. — Aus 2. H. 15. Jh. der T.
des Hühnerdorfer Tors, unten quadr., oben Seck, mit
Blenden, und das quadr. Wassertor mit malerisch aufsteigendem
Zugang nach der Stadt.

TARTHUN. Pr. Sachsen Kr. Wanzleben.
Dorf-K. Typischer rom. WQuer-T., Sch. 1680 erneuert.
 
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