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Inſerate die geſpaltene Zeile in Hetitſchrift oder deren
Deutſchland.
TDurlach, 29. Jan. In Sache des Deutſch-Katholizismus fünf und
erbittertſten Gegner der Büreaukratie zu ihrem erklärteſten Freund maden,
wenn wir in einer verkehrten Welt lebten, allein da dieſes nicht der Fall ſe
vermochte auch die letzte Borladung, welche geſtern geſchah, Scheibel nicht um-
zuſtimien. Abermal wurde ihm mit einer Geldſtrafe bis zu 28 fl. gedroht
einer andern kleinern von 5 fl. und der weitern Maͤßregeln, die man ergret!
ſett ſeiner predigen zu laſſen. Gerne wollen wir es glauͤben, daß es dem
Oberamt unaugenehm iſt, gegen Scheibel ſo oft einſchrelen zu müffen, allein
ſ(Creiben wir auch nicht ihm, ſondern andern Triebfedern dieſes polizeiliche
Verfahren zu, ſo koͤnnen wir darin uur einen Eingriff in unſere vom Staate
garantirte Berfaffung erblicken. Der Siaat hat die neue Gemeinde auf den
bekannt fen, Daß e6. Darin gusdrücklich heißt, daß nicht bloß der Geiſtliche
fondern jedes Mitglied das Mechz und fogar die Pfticht habe, wenn es-In feiz
nen Kräften ſtehe, die erfannte Wahrbeit durch Schrift und Wort zu verfünz
den undzu verbreiten. Nun iſt Scholl Mitglied der Durlacher Gemeinde
und Scheibel glaubte deßwegen durchaus uicht ſtrafbaͤr zu ſein, wenn er ihn
ſtatt ſeiner den Vortrag halten ließ! In andern, Öeineinden ift dies nur zu
Car ſuspendirt woͤrden ſein, ſo wurde er doch als deutſchkath. Geiſtlicher
wieder beſtätigt und wurde ihm letztere Stelle durch keine höhere Behörde
entzogen, ſondern er ſelbſt war es, der daxauf verzichtete. Er wollte nicht
nimmt ihm kein Paragraph des Minifterial- Neferiptes, weßhalb man aud
Die feſte Hoffnung hat, daͤß auf den Recurs, eiue für die Gemeinde günftige
Darmiſtadt, 26. Jan. In der heutigen Sitzung zweiter Kammer wuͤr—
Reh übergab außerdem felgenden dem eriten Ausfhuß zum Bericht mitgetheile
ten YUntrag: SO beantrage Deßhalb, geffüßt auf $. 79 der Berfaffungsur-
funde: verchrlihe Kammer wolle die zuberfichtliche Crmartung auswrehhen
daß unſere hohe Staatsregierung die ihr bundesgeſetzlich gebotenen Mittel,
Aus Frankfurt, 24. Jan., ſchteiben die „Seeblätter!“ Der Sturz
Frankfurt in der ruſſiſchen Hauptſtadt war, wirkt noch tiefer auf den hieſigen
Plag, als mein letztes Schreiben beſagte. Man ſchätzt die Betheiligungen in
Frankfurt auf 17 bis 2 Millionen Gulden, wepon 500,000 Guͤlden auf
ruͤhmt batten, noch nie an einem Bankbruch 1000 fl. verloren zu haben. Das
Zutrauen zu Plitt war unbegrenzt. Dieſe auf einander folgenden Fälle zei-
gen, auf welch unſicherem Boden die blendendſten Geſchaͤfte der Handeloͤwelt
deutſchen Zeitung beiſtimmen, daß die Errichtung einer Bank, welche über ihr
Vermögen und ihre Verwaltung öffentlich Rechenſchaft ablegt, ganz andere
heitern Weltmiene des Vorſtanbes zu bemeffen pflege. ”” Auch darin müſſen wr
radezu zu ſagen, der einzige Handelsplatz im Landihen iſt Cine Baͤnk und
laſſen, alſo mehr Sicherheit gewaͤhren, reichen vollſtändig hin für das Beduͤrf-
niß des badiſchen Handelsſtandes, und es würde auf ſolche Weiſe viel wehr
Die Privaten aber mögen auch ihren Vorrath, wie es ehedem zum Wohl
Aller geſchehen, wieder auf Gruud und Boden, überhaupt auf liegende Pfän-
der leihen, wodurch die Zahlungsfähigkeit der Grundeigenthümer und der Werth
des Bodens ſteigt. Die Vorſchlaͤge der badiſchen Regierung und der Kammer-
lommiſſion werden von hieſigen undefangenen Geſchäͤftsleuten unguͤnſtig beurtheilt.
Es ſind Halbheiten, welche die Regierung dennoch in zu lange Berbindlichkeit fez-
zen. Beſſer wäre es geweſen, den Werth der Fabriken aufs Niedrigſte zu ſchäz-
zen, und für dieſen Werth, an welchem auch die Aktionärs Theil zu nehmen
hätten, unter Zuſchlag eines angemeſfenen Betriebfonds neue Aktien zu grün-
den, welche bei Ausſicht eines Reinextrags von 6 bis S vou Hundert ſicherlich
Abnehmer gefunden haͤtten. Womit ſollen nun, wenn die Regierung nicht Bor-
durch Wechſelreiterei theures Geld maͤchen müßen? —
Freilich widerſprechen dieſem Gerüchte Diplomaten, welche
am beſten unterrichtet ſein können, mit aller Beſtimmtheit Wir wollen aber
dieſe uns gemachten diplomatiſchen Verſicherungen nicht als Evangelium ans
ſehen/ doch läßt ſich nicht leugnen, daß man ſich hier ſehr darin gefällt, falſche
Serüchte zu verbreiten; ſei es, weil man ſehr leichtgläubig iſt, ſeiles, daß dies
als poͤlizeiliches Hülfsmittel betrachtet wird, um die Stimmung des Voltes zu
erforſchen. 7
rf⸗ et a. M., 25. Jan. Das Haus Kufel in Karlsruhe will ſich
bar, vergleichen. In ſeinem Circular gibt es die Paſſiva auf 1,100,000 &1,
S e S
an Staatspapieren und induftriellen Unternehmungen zu. - (Nöln, 3.)
_ Voni Khein, 26 Januar. Die vorgeſtlige Generalverſammlung in
Speier bat ſich vor vielen ‚andern, dadurch ausezeichnet, daß der Speier-
Lauterburger Liſenbahn⸗Geſellſchaft von Seiten der kn baieriſchen Regierung
ſelbſt eine Zinſengarantie von 4 pEt, angetragen wurde, unter der Bedin
ſtatt nach Lauterburg, nach der fran-
zſiſchen Gränze bei Weiffenburg geführt werde. Nachdem der f Herr
Regierungspraͤfident dieſes
Borftände der Gejfellichaft dieſer Borfchlag mit der Erweiterung: „daß es jedem
Mitalitd der Geſellſchaft freigeſtellt bleibe , mitteiſt einer innerhalb zwei Vio-
nalen abzugebenden Erklärung und mit Nücnahme ſeiner Einzahlung, abzug-
lich des Koſtenantheils, aus der Geſellſchaft zu treien, den übrigen Mitgliedern
es übexlafſend, die Geſellſchaft unter Ergänzung des Bau-Capitals fortzuſez-
3en«, zur Abſtimmung gebracht und mit 596 gegen 9 Stimmen angenommen.
feft Feftchen, und erleidet demnach das bisherige Projekt nur die Abänderung,
baß die Bahn ven Kandel aus naͤch der frauzoͤſiſchen Grenze bei Weifendnrg
(ſtatt bei Lauterburg)
zeigt Die Stimmung, welche ſein Tod bei dem Pilte findet, Es iff das Auf-
DBetrübniß. Und doch hat ſelber feine Negierung mii größeren Hoffnungen
ten, ſo hat ſich dieſe däniſche Hoffuung im voilſten Maße erfüllt, Fuͤr dret
Herzogthümer bezeichnet die Regierung Chriſtian VL einen Wendepunkt, wie
ihn keine frübere biciet. Bis dahin war ein vollſtaͤndiges Vertrauen zwiſchen
war, ſeit jenen Zeiten des cuttkronten Chriſtian IL der erſte Fürſt, der ſich in-
mitten ſeines Bolles mit Muͤitär zun Sa oße ſeiner Perfon umgab Die
Chriſtiau vIII. wollte ſie noch Iöfen, aber jeder Verſuch dazu, der von ſeiner
Seite gefommen, märe, würde ſie nur vermehrt haben. Es iſt verbuͤrgt, daß
in den letzten Wochen ſehr angeſtrengte Arbeiten von ihm in dieſer Beziehung
gemacht wunen. Es ſollte ein neuer erweiterter Saatstath organi-
ſirt werben, follten für alle wichtigeren Angelegenheiten die daͤnifchen und
zuſammentreten. Es wird glauhhaft berichtet, daß die betreffenden Erlaffe
ſchon gedruckt lagen, als die Kranfheit viefes Beginnen vereitelte, welches
entweder der Anfang einer dauernden Knechtſchaft der Herzogthümer oder daͤs
Ende ihrer Leiden geworden wäre.
Der neue König wird Bedenken tragen, ſogleich mit großen Veraͤnderun-
erbalten, ſich auszuſprechen. * Wef. 3.)
Kiel, 24. Jan. (Bremer Ztg.) Es iſt bekannt, wie die Liberalen
in Dänemark immer bedauert haben, daß ihre Freunde in Kopenhagen bei der
Thronbeſteiguns Chriftian VIII. das Noͤthige verſaͤumt hatten, um dem Lande
eine Bexfaſſung zu ſichern, und daß man ſich damit getröftet hat, bet dem
nächſten Thronwechſel beſſer vorbereitet ſein zu wollcu. Berathungen ſol-
len in den letzten Tagen bei einem bekannten Führer der Liberalen in Kopen-
hagen, Profeſſer Clauſen, fleißig geyflogen worden ſein. Welcher Beſchluß
doct gefaßt und was erreicht worden iſt, davon wiſſen wir noch uichts. Wir
Alauben, daß die Dänen ſich für einen Staatsſtreich, der auf die Inkorypora-
ion Schleswig's und eine einheitliche konſtituttonette Verfaſ-
In wie weit ein ſolchex beabſichtigt war, darüber entbehren wir jede Auskunft.
Herzogthümer beglückwünſchen, aber jeden Angriff auf das Staats-
recht der Herzogthümer mit allen Mitteln belämpfen. ;
Heute Abeud wurde eine Verſammlung angeſeheuer Mäuner abgehalten,
um eine Adreſſe an den König zu berathen. Unfer alter würdiger Etats-
vath Prof. Falk, führte den Vorſitz, die Herren Agent Schweffel, Prof.
Falk, Waiz, Droiſen, Madat, Advokaten Samwer und Bargum
praͤchen nach einander über die Nothwendigkeit, Bedeutung, Inhalt und Hal-
tung der Adreſſe und leicht war ein Verſtändniß über die Milde der Form
und die Entſchiedenheit der Forderung erzielt. Die Herren Prof.
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Direktor und Redakteur DlshHaufeu wurden zu Redaktoren der Adreſſe ge-
verſammlung vorzulegen haben.
Von der Schlei, 24. Jan. (Bremer 3.) Da nun der Kanzleiprä-
ſdent Graf, Carl v. Moltke bereits Staateminiſter geworden iſt und der
Staat fünftig drei Stagtsminiſter, zwei für Dänemark und einen für die
Herzogthümer, erhalten ſoll, ſo ſcheint eine engere Concentration der ſo-
zogthümer bedrohyt. Doch wäre jede weitere Vermuthuntz inſtattyaft Eine
Deputation von Studenten ſoll ernſt zurückgewieſen fein, Die in Kopeuhagen
anſaſſigen Ständedeputirten follen eine Adreſſe eingereicht und an die
Verfaſſung erinnert haben. Die Grafen . Reventlow, den Kloſter-
probſten und den Farver fah man gefiern in der Stadt Schleswig. Sie kan
men von Nugufenburg, wo der Prinz Friedrich von Noer bis Mitta
erweilen wird. ; ,
* 2 dem Groſiherzogtbum Mecklenburg, 19. Jan. Es find hier
jetzt eine Menge fremder Pferdehändler eingetroffen, welche Cavallerie Nemon-
ten in großer Zayl fuͤr auswaͤrtige Staaten einkaufen wollen. Beſonders rach