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ent um den Poſtauffchlaͤg.
eer. — Briefe und Gelder: fret einzuſenden.
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L Weitere Beſtellungeu für das begvunene
Vierteljahr bitten wir möglichſt bald zu machen.
Deutſchland.
7* Mannbeim, 27. April. Das heutige badiſche Regierungoblatt
bringt eine großh. Vexordnung, die Wahlen zu der „kFonftituirenden
Natignalverſammlung!“ betreffend. Dieſelben ſollen ſo geſchehen, daß
unter Beibehaltung des Verhältuiſſes des Bundesmattikel (bon 1816) je nach
50000 Seelen ein Vertreter, alſo für Baden, da es in der „Bunvdesmatrikel
zu 1,000,000 Seelen angen ommen iſt (jetzt hat es etwa 1,400,000 Seelen) nur
20 Abgeordnete nach den in beſonderer Taͤbelle aufgeſtellten 20 Wahlbezirken
Dabei wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach dein „Bundesbeſchluſſe
vom 7, Aptil dſs. J. jeder volljäprigen, felbſtſtäudige“ Deutſche obne Rückſicht
auf Bekenntniß und Vermögensgeſetz wahlbar ıft und darum die 55. 37 der
Verfaſſung und 65 der Wahletduung nicht zur Anwendung fommen. Die Be-
zirksämter ſollen ſchleunigſt den ernannten Wahlkommiſſarien die Verzeich-
niffe der zum betr. Wahlbezirke gehörigen Wahlmänner überſenden und die
Wahlkammiſſion die Einladung zur Wahl erlaſſen.
Z Vom Rhein, 27. April. Die deutſche Zeitung hat den Ruhm,
macht, von der ganzen volksfeindlichen Preffe gekrönt zu werden. Wenn je,
ſo iſt in den gegenwärtigen Augenblicken in denen das Volk zu einer großar-
tigen Bewegung ſich erhoben haͤt, die Niederträchtigkeit vnd Erbärmlichkeit der
Gervinus ſchen Kathederpolitik in ihrer ganzen Fülle hervorgetreten. Wir be-
ziehen uns bei dieſem Urtheile keineswegs auf den bloßen Streit zwiſchen Re-
publit und konſtitutionellen Monarchie, fondern natürlicher Weiſe vielmehr auf
die hoͤchſt veraͤchtliche Geſinnung, in weicher ſich Herr Gervinus uͤber die Iu-
tereſſen des Volkes auszubreiten pflegt. Was dem Herrn Gervinus das Voͤlt
gilt, wiſſen wir ſchon laͤnge. Er kennt nur ein beſitzendes Voͤlk, das beſitzloſe,
Wohlſtand aufbauen und die zur Behauptung ſeiner Machl nöthigen Kräfte
zithen ſoll, es iſt die Maſſe, die man haben muß, weil ſich aug ihr' die Bouͤr—
geoiſie zu rekrutiren hat, deren zu großes Anwachſen aber dadurch zu verhü-
ten iſt, deß man für die überflüſſigen Kräfte Abzugskomite eröffnet! ſie zum
Kriege mit auswaͤrtigen Nationen verheßt und vor die Kaͤnonen ſtellt. Dies
iſt mit dürren Worten der ganze Inhalt der politiſchen Weisheit des Hertu
Profeſſor Gervinus. Wie laͤcherlich und abgeſchmackt müſſen bei einer derars
tigen Geſinnung die Ausdrücke von Sittlichkeit und ſittlichem Gefühle und dal
erſcheinen, in denen Herr Gervinus oftmals ſo wohlgefaͤllig heruͤniſpielt; denn
von einer ſo berzloſen Politik, welche den Menſchen zu einem erbarinungsloſen
Werkzeuge einer herrſchenden Kaſte macht, läßt ſich eine ſittliche d. h. waͤhrhaft
erwarten, vielmehr wird durch ſie gerade die Ünſtttlichkeit des krämermäßigen
Egbismus, welcher die Eiterbeule unferer gegenwärtigen Geſellſchaft bltdet,
volllommen geſchützt und ſogar förmlich autorifirt.
Egoismus zieht ſich durch die vorzüglichſten Tendenzartikel der deutſchen Zei-
tung bindurchz man kann nicht leſen, ohne von einem unbehaglichen Fröfteln
baß hinter den Zeilen ein Menſch ſtehe, in welchem jedes höhere Streben für
Wer jemals von Herrn
Servinus für das Volk etwas gehofft hat, muß, wenn er es wirklich redlich
Freilich hat auch Herr Gervinus aͤlle Urſache, im gegenwärtigen Augendlicke
die ganze Energie ſeiner Geſinnung zu entfaiten und die Quellen feiner Weis.
heit nach allen Seiten hin ſprudeln zu laſſen; denn ſeine Aktien ſtehen ſchiech-
hehaupten koͤnnen. Natürlicher Weiſe ſtoͤßt aiſo der Herr Profeſſor gewaltig
in die Lärmtrompete und hält unſern Bourgeois ein Schaudergemälde- HDE
warten haͤtten. Dabei bedient er ſich noch des plumben Kunſtgriffes pon fale
ſchen und wahren Repuhlikanern zu ſprechen, als wenn man nicht wüßte, daß
%anden waͤren, welche den wahren und echten Volksſtaat wollen, daß dagegen
un ver Decke der/ wahren Republitaner eben nur die Bourgeois ſieckten mit
Sher Bourgeoisrepublik und einem Helotenſtaude. So ift es; Herr Gervinus
wird nicht fo leicht ſeine waͤhre Geſtalt zu verhüllen vermögen; der Schaafs-
delz hat überall feine Ritzen aus denen der Wolf hervorblickt! — Die Et-
guſſe in der deutfchen Zeitung können ihren eigenthümlichen Grund nicht ver-
heimlichen; ſie verrathen ſich als dem Abfud des inneren Giftes, welches duͤrch
die gewaltige Aufregung) die der Kampf um perfönliche, egoiſtiſche Intereſſen
Lerurſacht, ins Wallen und Kochen gerathen iſt. Herr Gervinus mag ſich hel-
fen, wie er willz es gelingt ihm weder duͤrch verbrauchte Sophiſtik, uͤoch durch
bie glatte: Maske des Anſtandes, mit welcher er feine Aeußerungen zu um-
ſchleiern ſucht, die innere Gemeinheit zu veldecken.
LBruchſal, 26. April. So eben wurde dei dem Gerichtshofe dahier
die iſte offentliche Berhaͤndiung über einen Preßprozeß gepflogen, und zwar
Zadtamt Carloruhe zur Borunterfuchung und Verhaftung in Betreff der An-
Flage wegen verfuchten Hocwverraths durdy 2 Artikel ver Seeblätter verübt)
für zuftändig erflärt hatı — Eine große Zaͤbl Zuhoͤrer, darunter auch Damen,
Yatte ſich eingefunden und dadulch ihr Intereſſe für die wiederhergeſtellte
Aeffentlichfeit, wie für- die obfdwebende zu jetziger Zeit gewiß doppelt wich-
tig Frage an den Lag gelegt. — Der Gerichtoͤpräfident Oblirchet eroͤffuete
die Sigung durch Verkundunz des Gegenßandes der Verhandlung, woͤrauf
der Meerent, Hofgerichtsrath Schrickel den ſchriftlichen Vortkag erſtaͤttete. Er
den Inhalt der 2 Auffätze mit, welche die Auſchläge ſich zu
Grunde Blegt- hat, — denn das Erkenntniß des großh. Miniſteriums des
Innexn/ wehes die polizeiliche Verhaͤftung anordreie (vorbehaltlicdh der
Ablieferung das zufändige Gertcht zu Konſtanz) — und das Er
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kenntniß des Stadtamts Karlsrube über ſeine Compentenzerklaͤrung auf den
Orund der in dem Mufeum dortſelbſt geſchehenen Berbreitung der Druck
ſchriften! Der Vorirag gab alsdann ein klares getreues Bild der bisher
gepflogenen Uaterſuchunz aus welchem erhellt, daß Fickler mit aller Entſchie-
denheit und Ruhe ſeine Verfaſſungsmäßigen Rechte zu wahren wußte, und daß
die Anklage die Kompetenz des Achtes zu Karlsruhe auch dadurch zu begründen
ſuchte, daß man ſich auf das Zuvorkommen, ſonſt Pravention ge-
nannt, berief, indem jenes Gericht auch wegen andern weiten Hoch- und de-
Gerichten) Unterſuchung eingeleitet habe, alfo bei {bm alle und vorliegende
Klagen fortgeſetzt und verhandelt werden müſſen! (Waͤhrend man wieder ans
dererſeits in dex Landesverrathsauklage die Prävent'on in dieſer Preßſache
gelte nd machte!!). —
Der Vertheidiger Fickler's, Advokat Br utano, fuͤchte, geſtützt auf die
geſetzlichen Beſtimmungen über die Preſſ darzuthu, daß das Preßvergehen durch
Abgabe der Druckexemplar in Conſtanz vollen. e., alſo auch das da vorhan-
dene Gericht nach algemeinen Grundfätzen ollen zuſtändig fet, — er wieg
in beredtem Vortrage das unzuſtändige Ei.jdhreiten der Carlsruher Be-
hörde — mit ſchlagenden Gründen nach, wabrie
gen Anſpruch auf das competente Gericht urd fuchte zugleich darzuthun;
zu entnehmen ſei.
Der öffentliche Ankläger bemühte ſich,
den, daß die Verbreitung der Blaͤtter in Catistuhe die Bollendung des
Vergehens ausmachte und die Zuſtändigkeit rechtfertige, fowie daß die Verhaſ-
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geboten ſei. — Den letztern Grund beſeitigte der Vertheidizer- einfach damit/
daß er mittheilte, wie Fickler der Großbetzoghchen Regietung den Vorſchlas
gemacht, auf gütlichem Wege, ohne alſe Gewalt, die Frage: ob Repu-
blif oder Monarchie? vurch Abftimmung auf allgemeinen Volko verſammlungen
ſowie für Aufrechthaltung der Ruhe und Bermeidung alles Zuſammenſtoßes
der Parteien ſich verantwortlich zu machen. — Nach 2 ſtuͤndiger Berathung
wurde bei ſichtbarer allgemeiner Spannung das Uttheil verkündet, welches i
Uebereinſtimmung mit den Vertheidigungszrunden bezüg!tdy der Competenzfrage
entſched/ Duf das Stadtamt Karlsruhe unz uſt &ändig gebandelt habe,
daß die Anklage da nicht ſtatifin de und der Verbufr aufzuheben feil —
Ich beeile mich, Ihnen kurz mitzutbeilen, >ınit belanut werde, wie der
hieſige Gerichtshof (es ſaßen alie Anweſenden
ſeinex vollen Unabhaͤngigkeit ſelbſt in der bewe, ı ſten Zelt das verfaſſungsmaͤf⸗
zeiſtaats behoͤrden geſchützt und anerkaunt hat.
Schließlich muß ich noch keifügen daß acſtern beretts 25 Theilhaber des
Freiſchaarenzugs nach Kleinpeuſhivaͤnien bel Bruchfal in Sicherbeitsverhaft ge-
bracht wurden und heute noch mehr erwaͤrtet werden. -
Karlsruhe, 27. Aprit.
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um die Entfernung der beiden Lehrer Bader und Kaiſer gebeten wurde, ſcheint
ſc bisher noch durchaus keiner wieklamen Berücfihtigung, weder von hoͤhe-
ver Behoͤrde, noch von Selen ker detreffenden Vebrer ſelbſt erfreuen zu duͤrfen-
So natuͤrlich es iſt, daß ın aryenwartiger 3 . uicht {m Die audern
eingetreten werden fann, (0 nofilensig märe 8 geatel
nannle Haupiwunſch ein (Ansika ung galafı es Mla
yätte, Aber hitru ſchtint Nidıs gefgeben au (
. vädfeßrenden Zöglinge der Anffalt füunen Die Resnök buken, zu feßen, daß
Yiles heim Alten gebliehen 4, Die 194 UnteriOriebenen or Vetition Anunog
d il Der füßen Ooffnung ndbren, uun ber Wilführ fener Lebect ouggelehn
au jein] Dfejenigen, Die amar nach eigner Äusfage mit dem Sinue der Detem
tiba Durdhaus einverfiauden warkt, an einem guten Erfolge Derfelben aber
zweifelnD, niQt Geſaht laufen Wollten, beim Crament durhsufallen, haͤben nun
Gelegenheit, ſich bei genanuten Lehreru {n guten Kredit zu ſetzen.
Ob ſich die Polhtechniker mit einer folchen Nichtbeachtuyg ihrer Untere
ſhriften zufriedett ſtellen werden, oder ob ſich ihr Chrgefühl badel vegen wird-
muß uns die Zukanft lehren. — 4 — 7
. Bom Rhein, 25. April. Die Düſſeldorfer Zeitung bringt folgende
Bekauntmachung des in Düſſeldorf gebildeten Komite's für Schleswig⸗Holſteiu;
Bekanntmachung. *
Die yroviſoriſche Regierung von Schleswig Holſtein hat durch die Sffenta
lichen Blätter aufgefordert, zur Unterſtützung der deuifchen Sache daſelbſt Feet-
ſchaaren zu bilden, und den Termin zur Annahıne derſelben bis auf den 2&
d. Mts, angeſetzt. — ——
Das unterzeichnete Komite hat ſich demgemäß zur Aunahme von Waffen
konſtiruirt, und iſt denjenigen, die ſich dazu melbeten, durch Vermittelung beint
Kölnex Komite behülflich geweſen, ihre Ueberkunft rach Reudsburg zu erlangen.
In dieſen Tagen ſind nun bereits gegen 500 ſolcher Freiwilliger zurüge
gekommen, darunier 42 Düſſeldorfer.
fen, daß der eben ge-
And dex Ferien alle
klärt, ſie wären mißliebig und überflüſſig, und könnten in ibre Heimath zurüde
kehren; ſie müßten außer ihrer Schußwaͤffe noch Seitengewehre, Patrontaſchẽ-
Mantel Wäſche und Gelder haben, und alsdann würden ſie noch nicht ange-
ſehen.“ Einem Artilleriſten Oehmen) der ſich darauf berief, daß dieſe Waffenz
gattung beſonders geſucht worden, ſei erwidert worden, wenn er eine Kanone
mit 6 Pferden mitgebracht hätte. N
Das unterzeichnete Komité wird ſich daher nur noch mit der Liquidation
beſchafligen und fordert alle zuruͤckgekommenen Freiwilligen auf, die gelieferten
Waffen zurückzugeben.
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