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Mannheimer Abendzeitung — 1848

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https://doi.org/10.11588/diglit.44565#0233

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Sonntag,









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Inſerate die geſpaltene Zeile in Petttſchrift oder






— U

noch täglich abonnirt werden; die ſeit dem .



48 fr., durch die Poſt bezogen in ganz Bad en

ven Poftauffdhla R , NO 58.

2
Briefe und Gelber: frei einzuſenden.
— 2 8 — i An d




SI I9 II WE 400 — HME

ß[ättcxjfi“ und „Landtagsbericht kann

’ werden voljtändig nadgeliefert. * *
4 SEA E 300205 SE ETEE 44 7* 3+: —

*

— —

{



Deutſchland.

*

zweiten Kammer unter dem Präſidium Baaders.
ammerdomäanenverwaltung.“
Nombride, Kirchge
Diskufion über den langſamen Berlau]
wird der Mangel an tüchtigen Taxa-
Ueberſicht uber den neueſten Stand der

„I.
Zwiſchen Zentner, Regenguer,
urd Werzel entſpinnt ſich eine kleine
der Zehntaͤblöſungen. Als Haupturſache
. toren gerügt. Beim Büdget wird eine
Zehntablöſung gegeben werden. *—
Böhme derbreitet ſich über den Urſprung der Kirchenfonds und die jetzige
Verwaltung derſelben Er ergießt ſich in Klagen darüber, daß für Kirchen-
/ bauten und Pfarıhäufer kaum das Noͤthwendigſte gegeben werde; und hofft,
daß es nur ſeiner Erinnerung
helfen.
Regenauer hätte gewünſcht, daß die Vertreter der Kirche ſich außer-
halb der Kammer an das BPriniſterium gewendet hätten, Um den Stand des
Kirchenvermögens zu ermitteln, ſei eine Kommiſſion niedergeſetzt. Uebrigens
folle alleg Mögliche für die Kirde gefhehen; und er feinerfeits habe gar Nichts
dagegen , wenn die Budgetsfumme für Kirhenbauten erhöht werde.
Böhme, als Kirchendirektor, erinnert, daß es der Oberkirchenrath an Erin-
nerungen und Betreidungen nicht habe fehlen laſſen,
Helbing und Blautenhorn wollen eventuell
mehr — —
uß wird fpärer beim Budget ſeine Wünſche beihringen.
Mathy wünfcht, daß die Berteter der * auf * ordnungsmäßigen
Wege ihre Autrage fellen, die Budgetkommiſſion habe ſich immer willig gezeigt.
** Weg der Ueberſchreitungen dürfte aber nicht dem Miniſterium angerathen
wer en.
Zentner beginnt über die Brennerei Rothhaus zu ſprechen,
Die Regierungsbank verlangt zuerſt das Wort. Es erhedt ſich daher Do-
44 * L a
. Prefinari, um die RNegierung wegen der Angriffe im Berichte zu ver-
iheidigen. Die Rede des Herrn — — war 7 *
gignet, Aufmerkſamkeit zu erregen Einige wenige poetiſche Blumen, welche

für den Bau von Kirchen


durch dieſen Vorirag nicht gerechtfertigt fei. Burch die betreffende Stelle des
. Commiffionsberichts würden [owohl die Behauptungen des Regierungskommiſ-
faͤrs auoführlich dargeſtellt; als auch widerlegtwerden. Ya E
ı n Der Bericht ſaͤgt im Beginn: ; „
Voͤn groͤßkrer Bedeutung iſt die Ausgabe von 110,818 fl 43 fr. für die
Erweiterung der Brauerei Rothhaus, wofür ein Credit von 14,650 fl. gefor-

dert und bewilligt worden war.
Fur dieſes Unternehmen wurden
bewilůßt für 1842 u. 1843 — 100,000 fl, und verwendet 104041 f 5fr.
Y —* „ 1844 u. 1845 — 14,650 {fl, v 78 110,818 . fl 43 fr.
— —— 1846 — v 17,190 fl. Öi»_fr.



* 114,650 fl — tr.
Alſo mehr verausgabt als bewilligt — {l. 39 fr.
. ‚Dazu fommt, daß an Ertrag der Branerei, der im Budget zu jährlich
47,670 fl angeſchlagen war, im Jahre 1842 legtmalg 6910 . 40 fr., ſeither
aber Nichts mehr abgeliefert, fondern Alles für Bedürfniſſe der SGewerbgunters
nehmung verwendet wurde. Nicht ohne Beſorgniſſe haite die Kommifkon im
Sahre 1842 ‚die Berwilligung ver 100,000 fl deantragt. Sie hälte Vorzez0-
gen, daß die Brauerei verkauft worden wäre, weil ſie uͤberhaupt nicht für an-
„demeſſen hielt, daß der Staat bürgerliche Gewerbe betreibez und weil ſie zwei-
\ Selte, .ob, die Brauerei einen den Aufwande entſprechenden Ertrag liefern werde.
4 —— — waͤr geicheitert, beſſere Keller und Einrichtungen
— nöthig, wenn Der nady einem ⏑ ⏑ damals auf
„9256 fl verechneie Ertrag vicht immer tiefer ſinken ſollte, und ſo überließ die
\Rommiffion dem Ermeffen der Kammer die Bewilligung, doch nicht ehne noch-
znals vie Frage aufzuwerfen, ob es nicht rathſamer wäre, das Unternehmen
ruhen zu laſſen und den Beſitz, wenn auch wohlfeil, zu verkaufen.

Die Befuͤrchiungen der Kommiſſion haben ſich nur zu ſehr gerechtfertigt.
Nach ausführlidem , Berichte ſchlägt die Kommiffion einflimmig vor:

14) Die Regierung zu bitten, bei vorkommender guͤnſtiger Gelegenheit die

Brauerei Rothhaus jammt Zubehör zu veräußern;

Y die Regierung zu bitten, nach Maßgabe der Berordnung vom 25. April

* 4839 (Meg. B. Nr. XV.), eine Unterfuhung 'gegen die betheiligten

technijchen Beamten einleiten zu laſſen und das Ergebniß ſeiner Zeit

der Kammer mitzulheienn —— ꝛ«

) gegen den Präfidenten des wegen
luͤug der bewilligten Kredite für die Erweikerung und Einrichtung der

Braͤuexei Rothaus, auf den Grund der Ausführungen, dieſes Berſchts,

in verfaſſungoͤmaͤßigex dorm Befchwerde zu etheben.
Beuter fann nicht umbin, die Rechtfertigungsgründe des Herrn Regies
rungotommiſſaͤrs für nicht ganz genügend zu halten.
chung gegen die betheiligten echnilchen Beaͤmten; zugleich aber aͤuch weitere
zechtfertigende Vorlagen an die Budgetkommiſſion. Dem Antrag/ eine Be-
jchwerde gegen den Herry Präfidenten des Finanzminiſteriunis zu erheben, kann
‚gr auch dießmal nicht beiſtimuien, da, wie er heute wieyerholt, die ſchärfſten






Waffen nicht durch den Gebrauch bei ſo kleinen Faͤllen ab eſtumpft werden
‘ dürfen. Er beaniragt die Ertlaruag zu Protofoll: * 5 bn 67 ‚8g
” wbaß zwar die Ueberſchreitung gerügt, aber zugleich genehmigt und fuͤr

Nachdruͤck empfoh-

Es iſt Ihnen bekannt, 8* ic ein avgefagier Feind von

die Zutunft eine genaue Einhaltung des Budheis mit
fen werden. * 4
Regenauer.
Urberſchreitungen bin .
22 8 (Verwunderung.) —
Ich gebe der Budgetkommiſſion vollkommen Recht, daß ſie ſich ſcharf ge-
gen Keberſchreitungen erhebt . + aluaran 8
! * (Stimmen: Gut, gut!)
| würde ſie entſchieden tadeln, wenn ſie das nicht thäte. — Aber be-
Sie den vorliegenden‘ Fall genau, und Sie werden ſehen, daß eine
| Bejchwerde gegen den jetzigen Präſidenten des Finanzminiſteriums nicht zuläfe
| Ka Die Üeberſchreitung kam im ’ Yıhr 1844 vor; damals war noch nicht
ver jetzige Präſident des Finanzmiſteriums an der Spitze ! Ju den Jahren
1845 1846 kamen nur unvexmerdliche Zugaben zu jener Ueberſchreituns vor.
Man fönnte nun' ſagen, es hätte der Kammer in den Jahren 1945 und 1846
yon den Ueberfchreitungen Kenntniß gebeben werden moͤgen. Aber von 1844
auf 1845 dauerte der Landtag nur vom Q, Deebr. bis zum 22. Februar, und
die Ueverſchreitung kam erſt ůn Frühjahr vor. Der nädfte Landtag ı— 1845
auf 1846 benann im Decembir $ erſt im Juni 1846 war das Finanzmini-
ſterium in der Lage, Ihnen Kenntniß zu geben, aber nux von einem Auf-
wande, der bereiis gemaͤcht war. Daß dieß wicht geſchah/ iſt ein B erfeben,
dag Teicht entſchulddar iſt bei dem damaligen Draͤng der Geſchaͤfte während
der ſtaͤndiſchen Verhandlungen.. Allein dieß Verſehen entzog dem Staate auch
fühen Rreuzen Sie werden alſo zugeſtehen, daß dem jetzigen Praͤſidenten des
Flanzininiſtetrums — 4 19 drn dnl 90 00 ⏑ d
! Aiirdich grobe Vauwefen auſingen, ging es uns. wie andern Leu-
ten auch. Der Bau wurde nicht Leichtfinnig angefangen; aber viele Umſtände
eſchwerten und vertheuerten ihn. Auͤch haiten wir einen Baumeiſter aus der
Ebrne, ſonſt eineu der tüchtigſten Raͤuͤner der zugleich techniſcher Rath der
Zhntfektion und mit Geſchäften überhäuft iſt, der aber dennoch ſo oft als
möglich an Ort und Stelle war und ſich ſogar in ſeinem Beruf eine Lungens
enfzündung zuzog! Wir hitten auch andere tuchtige bauleitende Beamte; und
ich bin überzeugt:; wenn ſchon eine Ueberfchreitung von , 000 fr vorkam,
ſo ift doch fein Kreuzer zu viel ausgegeben worden, Freilich muß zugeſtanden
Lerden deß die Bubdgetfomüti fign ſchen in Jahr; 4844 und 1842 mit einie

ja, ich
trachten


8 beifer geweſen, wenn die Regierung und die KNammer Dem
getkommiffion gefolgt waͤre, und die Brauerei verkauft Dätte un
VRN.- Kı Kirchgeßner bemerkt nochmals, daß das ſchlechte Baujahr, die
Lage des Brauhauſes u f. m. Hauptſchuld an der Nothiwendigkeit der Dude
getüberfhreitung geweſen ſeien. T d e

|
|
Sxgſtein erhebt ſich mit ſtarken Worten dagegen, daß man der Kammer
nicht einmal von Ueberſchreitungen Kenntniß geben wolle. Er erinnert an die
ſchweren Kämpfe mit dem frühern ı Finanzminifterium, wo die Kommiſſion es
für unwuͤrdig erklaͤrte daß der Staaͤt folche Geſchaͤfte, wie Brauereien führe.
Man habe xamals endlich nachgegeben/ als ſich aber das Geſchäft nicht ren-
tirte, den Verkauf gefordert / weil e& deſſer ſei felbſt 100,000 fl auf einmal
zu verlteren als das Geſchäfſt mit noch mehr Vetluſt fortzudetreiben. Die
ı Megierung / aber gab dei der Verſteigerung nicht das gebörige Terrain hinzu-
um- die Werfteigerung uamöglich zu machen. Dex jetzile Finanzminiſter ſei
nicht der Mannn , der wirke, wie ſichs gebührt Die keren Entfchuldigungen
mit der hohen Lage der Brauerei; dem eigenthuͤnlichen Baugrund) der Kaͤhe
u. ſ. w. taugten Nichts — oder ob man denn all Das erſt hefühlt habe, als
na die, Braueret Hatte® L 1 7
RR Kirdgefner behauptet, daß die Regierung die Verſteigerung ſo
augeoldnet hade! „wie ſie ſoiche für zweckmaͤßig helteh! — da
Mer erkflärte die ganze Anftalt fuͤr einen Mißgriff. . In Bauanſchlaͤgen
koͤnne man ſich wohl ixren; aber um Hunderttauſende ſich bei einer Braucrei
zu irren, das ſei doch ſtärk. Wenn die Kehierung gehofft habe, gus dem
Ertrage die Ueberſchreitung tilgen zu können, ſo fei das eben eine Hoffnung,
welchẽ klar zeige, daß die Negierung In bürgerliche Gewerb sa nge-
legenheiten nicht eingreifen folle. drn
Cuf der Galierie: Fabrikfrage!) &
Freilich Kege »die Brauerei“ „hoch auf dem Schwarzwald“, „7000' über
der Meeresfläche”, und man „bringe zur ſchwel das: Waͤſſer herbei“ — aber
22* beweiſe ja gerade, daß man die Anſtalt nicht hätte anfangen ſollen. Es
* —— 4 — 4 * der Kammer von der eberfchreitunz
) u haben; die Kommiſſionsantraͤge ſei
4 Umfange —— — — * 5 5 5*
Kegenduer, Vor dem 2, Juni 1846 waren wir nicht in der Lage, ⸗
— zu machen, da wir von der Ueberſchreitung * keine —
Iſſtein: Entweder iſt dieſe Erklärung unrichtig, dann müßte i 1
dauern, die Kammer fo hintrgangen‘ 2 ! * * — — *
44 — * ſie iſt richtig! d Au Hon
‚g ſtein: Dann nehmen Sie mir’s nicht übel, wenn ich ſage: Das iſt
tein Fiuͤanzminiſter, der von ſolchen Ueberſchreitungen und ſ —*
mit den Stüatsgeldern Nichts weiß! * 4 * —* DU

h 4

Regenauer. Die Ueberſchreitungen von 1844 auf 1845 kannte 4
| die fodtern mict, Sie Dätten aber' og NiHts iyun Fönnen, wenn ir 4
nen auch Anzeige gemacht haͤtten. 2 A ⏑ 8




 
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