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Mannheimer Abendzeitung — 1848

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No. 61 - No. 90 (1. März - 31. März)
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— —







\

Moutag, den 6. wtärg‚



Abonnement in Mannheim halbjährlich? fl. 48 fr., durch die Poſt bezogen in ganz Ba den
1 848 halbjährlich 5 ft. im Ausland erhöht ſich das Abonnement um den Poſtaufſchlag,
— Inſerate die geſpaltene Zeile in Petitſchrift oder deren Raum vier Kreuzer. — Brtefe und Gelder: frei einzuſenden.











— — * — —
—— — — —
F





Auf die „Maunheimer Abendzeitung? f amint „äfitfjgifii„icbeit Blätteru“ und „Landtagobextcht kann
noch täglich abonnirt werden; die. feit dem 1. FJanınar erfehtenenen Nummern, werden voliftaudig nachgeliefert.







; * * ! . | Den die Deutſchen dieſe Ehre zu bewahren wiſſen und alle Bölfer der Erde
+ Der Bundestag und feine Affen. werben vereint nicht vermögen, eine Spanne deutfhen Bodens von unferm Bas
Das ſalbungspolle Mauifeſt des Bundestags vom 1. März hat einen pas *‘eflanefgi?&utreifiigtr!eibäfl;_rbnggn;vurgeä * —

niotiſchen Nachhall und Kommentar in der uͤnmittelbar Ddarauf erſchienenen fere 5 efie—r;&guflänbe eEfi Dei Den Rramofen Und unter DEreN SC

Nummer-der „Frankfurter Oberpoſtamtszeitung“ erhalten, der, wie wenig der— Bic6 { auch Burhaus nit Unfer Sall, wir Daben 4
gleiın Hofartifel aug auf Einfluß Ausficht haben, doch nicht ehne Rüge }äg’ég f\é‘;‘;@;ä&e?g;:g;ä tg)zfi\ä)ungrb%e Rraft r Un Behl 1
vorübergelaſſen werden darf, und waͤre es auch nur, um dem lobndieneriſchen * 4 N A z *o Hıldem el

Geſinde den eıtlen Wahn zu benehmen, als wäre das ſo vielfach verhöhnte O hie Berräthec {n unferes, Dütte — und war’s aug nur. mit unferer
deutſche Volk wirklich ſo eutſetzlich dunim, alg man es gar gerne ausgeben, — * * E r Sanr Ar a 44
oder eigentlich — machen möchte. Dem Korreſpondenten, der ſeine Pfeite 444 —* in einer auch nur entfernt äbnlichen Lage mit den von Ih-

infg neben hinaus auf die Erde verſchießt, iſt vor Allem darum zu thun S00 5 Ha
* * * che Vo * *—* * —— Andenkens, * * nen dem * 4 a;”%%i„”gggnfi%m;äf
ibm in De Wüfße hineiugepredigien großen Lehriaße, — wie es in dieſem Au— ves, Nach atbaqae *444 * 44 — laffen, daß wir
genblicke zwabhrith nicht an der Zeita fet, unfre religiöſen und politiſchen Streitfra— Elg 3R Er I, MM * * 4 7 * 4 (brer Natur 'emäfi *
gen zu „Derhandeln“, wje vielmehr jetzt veine Vertagung aller unferer dermal n nod Aortführer In u“.fimb' — 444 4 **
religidfen und politij en Wünfche wo nict für und Deutihe, fo-| EErſteels Kuechte anfe'I)e'nbu'}xbi.ud; @v;r;%;vtmat} 44— * 4 * *
doch für ihn, den Korrejpondenten und wo auch nicht für ihn ſelbſt, 10 betrifft, ſo wird unſer inbrünſtiges Gebet an den —4



voͤch aͤber mindeftens für ſeinen Herrn und Prinzipal äußerſt undthig“ erſcheine. lauten:

Und wenn wir's recht Aug und zweckdienlich angehen wollen, fährt der wohlmei⸗ \ „Wenn Tyrannen ſich erfrechen,

nende Rathgeber fort, ſo müſſen wir's den alten Römern gleichthun, die Zu bedrücken ihr Geſchlecht,

in kritiſchen Zeiten ihre innern Händel, ja ihre Rechte Gieh ſelbſt vergaßen, Wenn ſie wagen hohnzuſprechen

und ſich einem Diktator unterwarfen! Der Korreſpondent will damit Edlen Völkern, edlem Recht, 4

keineswegs zur Vereinigung Deutſchlands unter Einen Scepter | Freie Männer weiſe Denker

aufgerufen haben, obgleich ein ſolcher Aufruf allerdings in ſeiner Auempfeh⸗— Stellen vor ihr Blutgericht,

lung eines Diktators liegt. Behüte der Himmel, daß wir ihn bei ſeiner Herr— Wenn ſie ihre feilen Henker

ſchaft wegen einer Ides denunziren möchten, die bekanntlich mit Demagogie Würgen laſſen Recht und Licht;

und Hochberrath gleichbedeutend iſt. Im Gegentheil warunt er das deutſche Leihe deine mächt'gen Keile,

Volt auch in diefer Hinſicht, doch dei Leibe nicht den Verfuch zu machen, Deine Blitz meinem Zorn,

„überſchnell aufungeſetzlichem Wegezueiner Emheit zu geiangen“xz der ehr— Leih' mir deine ſcharfen Pfeile

liche Wann meint ſicherlich nicht Einen Diktator, ſondern er will bloß eine Und des Spottes ſpitzen Dorn!

Dittatur, und eigentlich iſt's ihm offenbar vorerſt mehr ums Unterxwer⸗ Die Geſchoſſe, welche trafen

fen alg um den Diftator zu thun. Das Uebrige wird ſchon nachkommenz In dem Heer vor Ilion ——E

— E RRI * Die Gewaltihat zu befixafen,

Dja, Herr Schützt mit dem umgekehrten Pfeil, morgen iſt auch noch ein — Frech verübt von Atreus Soͤhn, — —

Tag, und zwar einer, wie wir geſtern einen hatten, genau ebenſo. Laſſ' ſie treffen, zu erſchuͤtterl

Und wie der geſtrige Tag ein Tag geweſen, wir wiſſen es Alle und es iſt noch Die Verräther hei’gen Rechts,

nicht ſo gar lange her, daß uns dieſer Tag nicht noch in Erinnerung ſein ſollte, Und die Kniee mdgen zitieru,

von welchem uns nur eine kinzige unruhige und ſchlafloſe Nacht träumt. Und So des Wüthrichs wie des Kue O68ln

es war einſt ein Tag wie dex heutige, da rief man die Großmuth und das wie des Knech

edle Vertrauen des deutſchen Volkes an, und wahrlich, es geſchah nicht verge— ; V ET

bens. Wr wollen hier nicht unterſuchen, ob ſchon au jenem Tage, der dem Deutſchland.



heutigen glich irgend ein Junker oder ſein Knecht mit Franz Moor geſagt haben: +* Mannuheim, 4. März. Die acht Abae )

„Wenn der Ochſe den Kornwagen in die Scheune gezogen hat, ſo muß er MReformbeſchlüſſen⸗ * 2. bad. — 7 2 —
mit Oeu vorlich nehmen!“ Aber Das wiffen wir, und das ſtehi außer Zweir Varz als ihr „Pronuneiamento“ eingebradt, fnd: 9. Jüfkein, Heder, .
Soiron, Peter, Mez, Brentano, Kapp und Nichter; der ;g.g't‚m
‘ä‘g‘é * 4 * Anträge aus Verſehen nicht genaͤnnt.
2 lußer ihnen aber hatten die Abg. Wellerund Sac ich mi — Mronuncias:
der ein Zay tommen werde. Wie aber, wenn gerade der heutige Tag mentoa vereinigt; die — — * —
ber vechte märe, Der, einınal unbenugtVoOrÜbErgegangen, mie wieder zurücfehrit 1, nicht mehr gefhehen, weil f fih an den Eifenbahrhof
Wie, wenn unſer unglückliches, zerriſſenes Vaterland nur dieſen einzigen Tag zum Empfang der Petitiong:- Deputationen beßebcu datlen. ——
härte, um ohne Oemwaltshätigfeit, ohne Diutvengiefen, ‚ohme | > +} Vornach, 3. Maärz. Socben hatle fih eine gıoße Anzabl des Bols
A ußern Ctehehrar9 ploßes feſtes, würdtaes Auftreten feinet tes ungerer Gegenß auf einem freien 2— velſamielt — loß ſich *
Bürger die Abhulfe jener zahizeichen Beſchwerden und gerechten Wünfhe“ der Haͤuptjache dek Mannheimze: Petition. an.: Man — 44
zu erlangen;, an Denen 6, wie Sie voch einräumen, „in Deutſchland leider woffnung mit freien Wahlen der Offiziere s 27 fl‘hbß‘bi;”;efl S;{_?@f_.; —
nirgends fehlt%w Wollen oͤder können Sie und Ihre Prinzipalſchaft wohl die Schwurzerichte nad DD COMg HE ffreiheit5)

— 2— — 2— gerichte, nach dem Vorbilde Englands; 4) Sofortige Herfiellung eines.
MIIIIIIIIIIIIIIMIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII
4 durch die bloße Enexgie der Wiänner des Voltes fraedlich gu erlangen wäre, den Ö D werden fidh vie Meotenten mit. bfé‚fer. ⏑ — *
norgen, nachdem Dder rechte Augenblit verfäumt ift, kaum durch Ströme Bluts | ben und mit Entfhirdeuheit quf Üre Erfüllung dringen. Im %Oigfafl ſſi *
n gm-a#el-—p?r_lemlfia—;‘mpfe_‚erbeuret werden kann? Volt entſchloſſen Gut und Blut daran zu fehtul Diefe 39‘5“‘““};&'&;{‘@;&@:

ſo wie er war, gefolgt iſt. Darum können wir auch durchaus gar nicht an
der Richtigleit Ihrer Prophezeihung zweifein, daß wirklich morgenlauch wie-

4 „Morgen, morgen, nur nicht heute!“ Schlüſſel zur gänzlichen Freiheit des & .
4 —— - 24 icen reihetn des deutſchen Volkes.
—B fennen das deutſche Sprüchwort. Aeidelberg, 1: Märzg. Die Adreffen des großen atademiſchen Senat®

Und hahen Sie den Muth, uns von Morgen zu reden, der Sie doch ei- ſind angenommen! Ihr Inbalt: verlanat die vier Cardinamunkte * WYreßfreche:
zer auSwartigen Feind vor unſern Thoren wähnen? Wenn die alten Heb- — —— — ; —
— in d Erieceegen, da wurde vor der Eröffnung des Feldzuges ausge⸗ Repraͤſentation des deuiſchen Volkes wie die Loreffe des 2 Sic —
rufen: eim Weib ſich awerloht und noch nicht geehlicht hat, der kehre Morgen durch den Prorector und Erprorecior der 'llmi»'crf'i«tät' 8 Btoßyhet *
um und gehe nach Hauſe!“ Das achte Bürgerthum, die geſetzliche Freiheit und den beiden Kammern überreicht werden. 4
iſt die Braut, der ſich das deutſche Volk anvertobt hat; für ſie zu ſtreiten und 4 Sinsheim, 4. Marz. Gleich nach der Ruͤckkunft unſerer nach Karls-
ſein letztes Herzblut zu pergießen, pird ſeine Luſt und ſeine Wonne, ſein Stolz ruhe Abgeſendeten, welche uns die wichtige Rachtichi boͤn den Belwilliguugen
und fein ©lüc fein, Aber wenn der Deutfche Fämpfen foll wie ein Mann, fo | der Wünfehe, deds Bokfeo überbrachten, trat der hiefige Gemeinderath zufammen
gebe man ihm aud) Vorher jenes heilige Out, für waches Männer würdig | und beſchloß in Anbetracht der dringenden Zeitumftände MWaffenübhungen
Ind freudis in den Tod gehen! Gebt ihm einen Altar für den Gott ſſogleich beginnen zu laſſen. Zu diefem Zwede wurde ſozleich um
ſeiner Erkenntniß und Ueberzeugang, gebt ihm einen freien tag 1 Uhr eine Bürgerverſammlung abgehalten, worauf noch an deiuſciben
DHerd, worin er unabhängig und ſicher iſt, wie ein König in ſei: Abende die Uebungen ihren Anfang genommen, Das Komite der hiefigen Be-
nemSchloffe (%), gebtihmern Baterland, dasserfein nennen Darf, paffaung erhielt den Auftrag die Negierung um vorläufige fhleunıge Ueberz
von einer Örenze bis zur andern, deffen Bürger er überall, das überall | fendung von 200 Gewehren zu ‚hitten. . Die Negierung wird fehen, daß fle im
feine Heimath ift, und dann führt uns hinaus inden Kampf mit dem Volte in Kurzem eine ſiarte Wadhe fur die ung gegedenen NRechte haben wird
zuswärtisen Feind (wenn wir nämlich dann noch einen haben!) und 8—8 Karlsruhe, 4. März. Die Verhaftungoefchiche vom ——
eht zu, ob es nöthig iſt, uns anzufeuern und zu ermabnen, daß wir für un⸗ ‘ Dienftag madt, nachdem in den erſten Tagen feibſt hier die abendlederlichſlen
jern Qiltar, für unjern Derd, für unfer Baterland, unjver Bäter würdig wiederfiunigften Gerüchte über veir befichendes Complott zur Erftürmung des
gdmpfm und fiegen mögen } Der Deutſche weiß zu ſchützen, was ihm heiliß Zeughaußes, des Schloßes 26, 20. ꝛc. verbreitet waren, nuͤnmeht in allen —
ßfi‚ und er bedarf dazu wahrlich weder der offiziellen noch der nachbetenden taͤngen die Runde. ‚Hoffentlidh wird ‚es ſich in den nächſten Tagen peraus-
Aufmunterung; aber man ftelle das Palladium des Volkowerthes in unſere ſtellen, daß an der gaͤnzen ſchkeckichen Gefchichle wenig oder gar nichts war
Nitie und vertraue es uns und unſerm bewaffneten Arme an, und wenn eg und in gewiſſen Regionen unr dehwegen ſo viel Schlecken erregte, weil etz
erſt einmaleine Ehre fein wird, cin Deutfcher zu ſein, dann wer⸗ nige „Mißlicbigeu Lileraten bei diefem vermeintlichen Complott beiheiligt gewe-






 
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