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Slätterfi“ md „ SandtagSbericht“ taun
Deutſchland. ;
Aus dem Mittelrbeinkreiſe, 11. Febr, Zum Beweiſe, welche Be-
deutung die hohlen Phraſen für Hebung der Volkoſchuͤle und Beſſerſtellung der
Lehrer von einer gewiffen Seite her haden und zu einem Maßfiabe der Tara- |
tion der Zahl der Unterſchriften der an die Karamern gerichteten Pekition vder
Volksſchu llehrer, theile ich hier cin {OHulfreundliches Schreiben der Schulviſtta-
tur zu Kuppenheim an die Orts-Schul Juſpection zu Raſtatt, den Lehrerge
ſangvercin im Oberamt Raſtatt betr. mit, daͤs die Lehrer des betreffenden Be-
zirkes überraſchte, gerade als ſie im Begriffe waren, die Sache zu erledigen.
Durch hohen Btſchluß großh kath. Oberkirchenrathes vom 13. März 1846 Nr.
6589 in ooigem Betreff ſind wir beauftxagt, daruͤber zu wachen, daß der Lehrer⸗Ge-
ſangvercin nicht zur Beſprechung und Berathung anderer, ihrem Stande zu-
widerlaufender Gegeuſtände benüßt werde. Der Umlauf einer „Denkſchrift über
die Berhältnijfe der badichen Voͤltsſchullehrer czur Petition der Schullehrer an
die hohe Regierung und an die yobe Staͤndeverſammlung von 1848), veran-
laßt uns nun zum Erſuchen an Wohlbieſelbe, dem Bereinsdirector Lehrer N.
N. dafelbft gefalligſt zu eröffnen, daͤß die Beſprechung 26. der genannten Denk-
ſchrift weder in eiler General- noch Regiunkels⸗Verſammlung gefdhehen durfe,
wofür wir den Direktor verantwottlich machen. Wie gefhehen, wolle anher
angezeigt werden.
_ Neber die Sache — kein Wort; wohl aber die Bemerkung, daß die Denk-
ſchrift weder beſprochen, noch die Petition unterzeichnet wurde, Ob diefe Leh-
rer durch das Fallenlaſſen des Gegenſtandes auch zugleich anerkannten, daͤß
die erwaͤhnte Denkſchrift „ein ihrem Stande zuwiderlaufender Gegenſtand“ ſei,
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das Intexeſſe ihres Standes zu vertreten, daß ſie gerade doͤrt daͤs Haͤſenpa-
nier ergriffen, wo ſie verpflichtet waren, der Wahrheit das Zeugniß zu geben,
das iſt kein Zeichen von Muth und Aufopferungsfähigkeit, und obne‘ Muth
und ohne Opfer wird kein großes Gut errungen. (Oberrh. 3)
Fraukfurt, 21. Febr. Uuſer⸗ Geſetzgeb.⸗Berſammlung hat dem Senat!
für ſic und ihre Samilie, wenn ſie es nämlich jetzt verlangen, zu ertheilen, wie
es bereits voriges Jahr in Betreff hieſiger FJoracliten, weiche fremde Frauen
ſuchsweiſe für den Settraum von 10 Jahren eingeräumt ſein. — Während des
duͤn abgelaufenen Jahres yaben ſich jedoch noch jehr wenige von den Abreſſen
der Familien, die zum Tyeil noch hier wohnen, deren Kinder aber bereits in
andercr Staaten Geburtsirften eingetragen find beeilt, von jener ihnen evröffnes
irn Ounft Gebrauch zu machen Sb e& ihnen vielleicht die bebeutenden Einkaufs-
‚gelder und mehrjäprige rükfändigen Stiuern' alg ein zu hopes Opfer für das
einzutauſchende israͤel Burgerrecht erſchwert, mag ununterſucht bleiben. Es
ſnd waͤhreud dex letzten Dreißig Jaͤhte durch die Beſchräukung der juͤdiſchen
Ehen, einige Vlillionen an ſteuerbarem Kapital für den Staat verloren gegan-
_ gen, denn nur die Aermeren haben die Friſt von 6 bis 7 Jahren ausgehalten,
-um den „Schutz abzuwarten. Nun nachdem man die Nachtheile eines ſoichen
pharaoniden Gejeges vollfommen eiuſtiht fuͤcht man es zu umgeben ; allein“die
zaudernde und Ängfiliche Art wie man daͤbel verfährt, und daß man überhaupt
das beſchräutende Geſes noch fortbeſtehen laßzt, gibt wenig Hoffnung für die
aUlgemeıne rechuiche Gieichſtelung! — Der israel. Gemeinvde, welche Der letz-
ten Zahlung zufolge jetzt nur üoch aus Vngefäyr 3400 Seelen beſteht/ faͤuͤt
Übrigens die Abiragung der unter dein ehemaligen Fürſten Prinias für das er-
langle (nach Deffen‘ Abdankung bekanntlich wieder entzogene) Buͤrgerecht aufge-
nommenen fl. 440,000, neben der Befireitung der übrigen Gemeindelaſten ziem-
lich ſchwer und iſt ſonach die vom Vermögen erhobene Steuer der ieracl. Bür-
ger für ſich allein drei mal ſo hoch als die eigentlichen Staatsabgaben. Der
Vorſtand denkt nunmehr daran, Erfparungen einzuführen, er ſoll nämlich Wil-
lens ſein, die alte aur noch wenig beluchte große Synagoge eingehen zu laſ-
diefem Zwecke ſehr paffenden Andachtsſaal von einem oder dem andern der
„Heineten orthodoren Theil der Gemeinde bleiben dann die übrigen Synagogen
Beünchen, 16, Febr. Von den hieſigen Bürgern wurde eine Adreſſe
an die ſtädtiſchen Collegien eingereicht, in welcher foͤlgende Wuͤnſche voͤrkoin-
nent 1) * Abänderung des Gemeinde⸗Ediets bezuͤglich der Polizei, ſo daß
ie gejamtrc Lotalpolizei wie in allen Städten Baierns wieder dem Magiſtrat
beriragen werden möge; 2) um Abänderung der Gemeindewahl⸗Ordnung /
laftenden Feſſela befreit werben möchte. Dieſen Vünſchen reihen ſich noch
lißlen kuͤnftig öffentlich ſtattfinden follen; 27 Verbeſferungen des alten Bureau-
hyls und 3) bei ſtädtiſchen Anſtellungen gut beleumundete und dazu befähizte
Cemetndeglieder andern Individuen vorzuziehen. 2
Müuchen, 19. Febr. Hofrath Tierſch iſt zum Vorſtand der Akademie
Wiesbaden, 20. Febr. Auf landesherrlichen Befehl iſt die Eröffnung
unſerer Ständekammer für den 11, März anderaumt. ‚ 8
‚. 3lus der Provinz Sachfen, 15, Febr. der „ Aachener Zeitung“
wird geſchrieben: Leider muß ich Ihnen melden, daß Rradrügge aud in
dem zweiten Prozeſſe, welchen Hr. v. Ehrenberg gegen ihn anhaͤngig
gemacht, geſtern in erſter Inſtanz ebenfalls zu vier Monaten Zuchihaus-
ſtrafe verurtheilt worden iſt. Die zum Beften feiner Familie veranſtal-
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ſehnlicher Beitrag zu den Prozeßtoſten auch aus der baier iſchen Pfalz
eingegaugen. 2— E — — a
* Leipzig, 20. Febr. In der befannnten fı g. „Deutfhen - Algemeiten
Zeitung! geben v einige 'ehetalige Mitzlieder der Allemania v eine Erflä
tung ab, durch weldhe fie zu beweifen ſich bemübhen , daß ihre Berbindung in
Mündden nicht wegen der naͤhern Beziehuͤngen derſe (ben zu einer ungenannten
Dame und der daraus ſich ergebenen Ereigniſſe angefeindet und verfolgt wor-
ben, fondern allein wegen ihres entfchiedenen eiberalismus (?), den Treiben
des Ooͤſcuͤrantismus culirainontalliblis) gegenüber, welcher Etzte „den in
der Aſche olimmenden Funken aufgedeckt und- mit vollen Becken gegen die ver-
haͤßten Ketzer, die liberalen Allemannen, zu einem ergötzlichen Autodafe zum
Nuß und Frommen 4 Seclen angebifen. 4 8 0
Wien, 15. Febr. Mlg Pr. 3.) ortaufig iſt die Einberufung der
nie deröſterreichiſchen Landfrände auf den 10, Marz beſtimmt. Unter
die wichtigen Fragen, die am diesjährigen‘ Lan tage zur Sprache gebracht wer-
felden zuſtehenden vrarogativen und die Petirion um Regelung der Cenſur oder
vielmehr um Aufhebung derfelben. Beide Antraͤge ſolleu auch von den boͤhmi-
Vertretung der fünfzig koͤniglichen Staͤbte beim Landtage durch eben ſo viele
Deputixte aus. „Allerhödhyften Orts“ ze igt fich eine roheGeneigt-
heit, den billigen Bitten der Stände« Gehör zu geben und die
Kechte der ſtändifchen Verfaſſungen nicht weiter zu befchränken, aUleConflikfe nach
Moͤglichkeit zu befeitigen. 2— — D
— 17, Febr. In DBerreff der durch das Gerücht vermuthlich ver-
gröberten Reformentwuͤrfe unferer Regieruug verniunt man jetzt daß vorge-
ſtern die bereits im Dctob:r 'o. F, "gemetoete, dam ıs ſchon beſchloſſene Trens
nung Der ialienifden Angefegenpeiten von der vieſigen Hofkanzie, durch Er
Yıchtung einer etgenen tombardiſchen Hoͤfta nzlei definitiv feſigeſetzt
u 195 _I HO HI 4 m * ;
— 16. Febr Die letzten ſehr beunruhigenden Nachrichten aus den
eſchluß veraulaßt haben, in denſelben das
Luftrag bereits "abgegangn. Wegen diele ſtrengen Mußlegel Fonnte ( eine
' den Mitoͤliedern der Staats Onferenz lauge nicht erzielt wers
den. Alles ſieht mit Spaunung dem Ausgang dieſer ttalieniſchen Unruhen
eine fehtr Verzweigte Und meit ausgedehnte {Cin wiffe ; wo' diefe gevoch ihren
beimniß, welches auf den Entfchluß, ait 'aller Energie vorzugehen, mehr als
emmend einwirkt.“ © ‚anl nn O 0 09
d# Berliu, 18. Febr. So waͤre denn auch der letzte ſtandiſche Faltor
übertragenen‘ Mitwirkung bei Aufnahme von Kriegs anleben, fol-
gende Gefhäfter: ) Uebernahme der -eingelöften Staateſchulden⸗ Dokumente
und deren Deputaſion beim Kammergertchtes 25 Prüfung der Jahresrechnung
Sutedhtens‘ Darüber für den Vercinigien Landtag oder den Verein. frändifden -
Ausſchuß; 3) Außeroͤrdentliche Nevifion der Stautsſchuldeu⸗Tilgungskaſſe und
mun in kritiſchen Fällen mit Leicrtigteit Beciligung zu Aulepen zu erlangen,
wag bei den GOOföpfigen Vereiuigten Laudtag vielleicht ſchwer oder unniog
lich ſein moͤchte. Diefe Gefahr, 8 Männern das Schickfal des ganzen Lans -
Des in die Hände gegeben zu fehen; hat bereits am Landtag 1847 zu Erörten
rungen und Verwaͤhrungen Anlaf gegeben. — H0RR ——
. Die Bewilligung Dder‘ Berwerfung einer Kriegsantehe iſt die Entfchei-
dung über Krieg uad Friede. Man bebte, f {n die Hände von S Männern _
gelegt zu ſehen. Aber iſt die Gefaͤhr wirklich ſo groß? Wird man auf Ju-
kimmung jener 8 eine Anleihe eine Kriegs-Anleibe zu Stande bringen? Wer-
den die Banfiers, die vorſichtigen, ſchlauen, darauf hin die Geldfäcke öffnen?
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Das ſcheint die Regicrung jetzt ſelbſt einzuſehen. Die Vorgänge in jener
Der Miniſter voͤun Bodelf dwingh, dieſes Kleinod der preußiſchen
Die Vereidigunz der Des
putirten ſollte vorgenommen werden. Da erhoben ſich Grabo w, Brodowse
—— %. Der Minifter erwiderte hierauf, er Könne O
barauf nicht einlaffen, deutete aber 'aı, ' daf ” die Vereidigung f nur auf die
tation zu etwas anderem nicht einberufen ſei. Uebrigeng ſeien die Abgeord-
neten ohne Vorbehalt gewaͤhlt und häiten ohne Vorbehalt ihre Wahl anges
nommen, ſié würden oͤchhalb wohl keinen Anjtand nehmen, den verlaugten
Eid zu leiſten. Hieraus ging nun hervor, daͤß die Regierung die Anleihes
Frage, die unter jenen obigen Nummern 1—3 nicht einbegriffen iſt, haͤbe
falleu laſſen und alle 8 Deputirte leiſteten den Eid. Für immer hat die Re-
gierung die Anleihe⸗Frage freilich nicht fallen laſſen, ſie hat es nur für gut