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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0030

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Kempenich.

falls schmalerer Westthurm. 1719 hässlicher Erweiterungs-
bau; das Chor-Langjoch wurde durch Fortbrechen; bezw.
Herausschiehen der Nord- und Südwand verbreitert; wobei
der Chorschluss stehen blieb (also Anschlussmauern nöthig
wurden), das Langhaus bekam auf der Nordseite durch
Herausbrechen der Wand ein drittes; gleich hohes Schiß)
auf der Südseite im Ostjoch eine Sacristei vorgelegt. Im
19. Jahrhundert wurde auf der Südseite an das Westjoch
ein Vorhau gesetzt.
Im Chor ruhen auf Consolen; bezw. Kämpfergesimsen
Kreuzgewölbe mit hohlproßlirten Rippen. Im Langhaus
sind im älteren Theil achteckige Mittelpfeiler mit stern-
förmig gegliederten Sockeln; aus deren Schäften unmittel-
bar die hohlproßlirten Rippen der hübschen Sterngewölbe
herauswachsen; an den Wänden getragen von Engelsbrust-
bildern mit Zunftwappen in den Händen. Von der
ursprünglichen Nord- jetzt Scheidewand sind rechteckige
Pfeiler stehen gelassen, auf welchen, sowie auf entsprechen-
den Wandvorlagen Quergurte und Kreuzgewölbe ruhen.
An der Südwestecke steigt in der Wand eine Wendel-
treppe auf.
Fenster im Chor-Langjoch rundbogig, sonst einfach
spitzbogig.
Aussen sind an dem Chorschluss und der Langhaus-
südwand gerade, an den Ecken der Westfront schräg-
gestellte Strebepfeiler. Die der Südseite haben Pultdächer.
Früher stieg darüber in jedem Joch ein Quergiebel (ähn-
lich, wie in Mayen) auf, wovon die schrägansteigenden
Gesimse noch erhalten sind. Jetzt ist die Wand zwischen
den einzelnen Giebeln glatt aufgemauert, und steigt darüber
ein gemeinschaftliches Längssatteldach auf. — Der Thurm
erhebt sich ein Geschoss über Dachhöhe, und hat in diesem
Eck- und Mittellisenen unter Rundbogenfriesen, und in jedem
Feld ein auf einer Mittelsäule gepaartes, von einer Rund-
bogenblende umschlossenes Fenster.
Grabstein im Chor, Kind der Familie Schmidtburg-
Walport *j* 1644.
Grabstein an der Langhaus wand, laut Unterschrift:
.... Öen 22 öag anöries g .... mo ift gestorben öiy
fryöen fran eligabetl? styyHind? non laynsiein geboren non
brambad) öer goi gneöid? moll $y. Schön, im Renaissance-
stil um die Mitte des 16. Jahrhunderts; interessant
wegen der Tracht und der in ursprünglicher Richtigkeit
 
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