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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0102

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86

Sinzig.

schaft mit Stadt und Schloss an das Erzbisthum Trier
Verkauft (Görz, M. Rh. Reg. 148. 149. — Günther, cod. dipl. 4, 233), 14 2 5
die andere Hälfte an das Erzbisthum Köln (Görz 1.%. —
Günther 4, 264,285). Nach weiteren Hin- und Herverpfän-
dungen zwischen Köln, Trier und einzelnen Rittern
wurde Sinzig 1554 (1560) von dem Herzogthum Jülich-
Cleve-Berg wieder eingelöst (Günther, 4, 483), kam nach
dem Aussterben der Herzoge 1609 an die Pfalz-Neu-
burg, spätere Kurpfalz, und wurde von dieser und
der Markgrafschaft Baden gemeinschaftlich besessen.
Sinzig litt besonders im 80jährigen Krieg, 1673 und
1689, dann durch Brand 1758. — Es war der Sitz
mehrerer Rittergeschlechter, so der seit dem 13. Jahr-
hundert blühenden Rolmann von S. — Barsch, Eifel 3, 1, 1,
Eckertz in Niederrhein. Annal. 1855, 29; — 1863, 246—70. — Kinkel, die Ahr
1846, 185 f. — Kinkel, Führer durch d. Ahrthal 1849, 31. — Marx, Gesch. d.
Erzst. Trier 1, 1, 77. — Pick Monatsschr. 1881, kl. Mitth. — Weidenbach,
Thermen von Neuenahr (1864), 96. — Weyden, Ahrthal, 1839, 49—63. —
Nr. 23 u. ö. — 53. —
Frank. Königspalast, s. u.
Kirche, kath., h. Peter, am Anfang des 13. Jahr-
hunderts wohl vom Aachener Marienstift aus gebaut,
romanischer Anlage, aussen spätromanisch, innen im Ueber-
gangsstil ausgeführt, das Mittelschiff in gothischer Zeit
gewölbt. Die Kirche 1350 dem Aachener Stift einverleibt
(Günther, cod. dipi. 3, 2, s. 540-545) wurde 1863 von Zwirner und
Voigtei stark restaurirt, das Innere bunt bemalt. Normale,
kreuzförmige Pfeilerbasilika mit ziemlich gleichen Quadraten
des Chorlangjochs, der (etwas rechteckigen) Vierung, der
wenig vorspringenden Kreuzarme, und der zwei Joche des
Langhaus-Mittelschiffes, denen vier halb so grosse Seiten-
schiffquadrate mit Emporen entsprechen. Kleinere Quadrate
sind auch in die einspringenden Ecken zwischen Kreuz-
armen und Chor-Langjoch eingebaut; das nördliche mit
Halbkreisapsis im Osten, als Marienkapelle; das südliche
als Sacristei. Chorschluss in fünf Seiten des Zwölfecks.
Auf der Vierung ein grosser Achteckthurm, kleinere
quadratische auf den Mauerecken zwischen Chorschluss und
Langjoch. Ueberall Kreuzgewölbe; prächtige Gliederung.
Der Chor hat im Innern der vier Schlussecken je
einen Dienst mit attischer Eckblattbasis und Blättercapitell,
über denen ein herumlaufendes Gurtgesims als Kämpfer
herumgekröpft ist. Ueber jedem Dienst steigen drei Säulen
auf, von denen zwei nebeneinander gestellt, durch gestelzte
 
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