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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0104

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88

Sinzig.

Die Vierungspfeiler sind kreuzförmig, haben vorgelegte
Dienste nach der Mitte zu und eingelegte in allen Ecken.
Um die gesammten Gliederungen gehen Oapitelle mit schön
verschlungenen Blättern und Kämpfer. Die Vierungsbögen
haben Rechteckproßle mit Abstufungen nach beiden Seiten
und eingelegten Rundstäben und sind spitzbogig mit Scheitel-
wulst. Auf ihnen erhebt sich eine elliptische Zwickelkuppel.
Ihren Fusskranz bildet ein Rundstab, andere halbiren an-
steigend die Zwickel^ acht in der Kuppel ansteigende
theilen diese in Felder. — Die Kreuz arme haben unter
dem Gurtgesims an der Nord- und Südseite jetzt glatte
Wände; nach Westen offnen sie sich in Rundbögen gegen
die Langhaus-Seitenschiffe; an der Ostwand sind drei
Nischen mit mehrfach gestuften Gewänden; die äusseren
spitzbogig, die mittlere rundbogig und breiter. Ueber dem
Gesims sind an allen drei Seiten ähnliche Bogenblenden;
die äusseren spitz, die mittleren rund und höher auf den
abgefasten Wandpfeilern, in den Ecken steigen von unten
Dienste auf, (den eingelegten Diensten der Vierungspfeiler
entsprechend). Die auf ihnen ruhenden Diagonalrippen
der Kreuzgewölbe sind rund proßlirt; doch schon mit
geschärfter Vorderkante (Uebergang zur Gothik). — In
den Ecken zwischen den Kreuzarmen und den Langhaus-
Seitenschiffen sind Wendeltreppen für die Emporen, deren
Wände etwas nach aussen vortreten.
Im schöngestalteten Langhaus sind Pfeiler, Kämpfer
und rundbogige Scheidebögen einfach. Ueber einem Ge-
sims öffnet sich ein Emporengeschoss; in jedem Joch drei
Rundbögen, unter Höherführung des mittelsten gruppirt,
auf gekuppelten Säulen zusammentreffend und von einer
gemeinsamen Bogenblende umfasst, welche, den unteren
Arcaden an Breite gleich und nach dem Mittelschiff einmal
abgestuft, einen eingelegten Rundstab, bezw. eingelegte
Säulchen hat. Kämpfer über den Oapitellen der Säulchen
ziehen sich um die oberen Zwischenpfeiler herum, während
am Hauptpfeiler von unten auf eine Vorlage und daneben
eingelegte Dienste aufsteigen, das Gesims durchschneiden
und auf schönen Oapitellen und Kämpfern die Gewölbe
tragen. Die Vorlage trägt den Gurthogen zwischen beiden
Gewölben, welcher rechteckig proßlirt, spitzbogig und mit
Scheitelwulst verziert ist, sowie auch die doppelt hinter-
einander den Gurthogen begleitenden Rundstäbe. Die ein-
gelegten Dienste und entsprechende Dienste in den Ecken
des Langhauses tragen die spitzhogigen rundproßlirten
Schildbögen und die schon leise vorn zugeschärften Diagonal-
 
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