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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0217

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Sayn.

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gebildeten Diensten, deren Basen im Fussboden stecken,
deren Oapitelle Kohlblattwerk und Gesichter zeigen; im
Langchor auf Consolen. An einer Südwand des Chor-
schlusses ist eine Blende, eine andere gerade in der Süd-
ecke, so dass hier der Dienst auf ihrem Scheitel steht. —
Die Vierungspfeiler haben Vorlagen und eingelegte
Dienste sowohl nach der Vierung wie nach dem Kreuzarm
hin. Vierung und Kreuzarm haben abgestufte Schildbögen,
die erstere ein Kuppelgewölbe, der letztere ein Kreuz-
gewölbe mit rundproRlirten Rippen. In ihrer Südwestecke
tritt der Viertelkreis eines im Uebrigen in der Mauer
sitzenden runden Treppenthurmes vor, welcher durch eine
jetzt zugemauerte Thür von einer an der Westwand ent-
lang laufenden Treppe aus zugänglich war. An ihren
Wangen sind Reste von abgestuften Rundbogenarcaden mit
eingelegten Rundstäben. — Die Sacristei ist zweigeschossig
und hat unten zwei Kreuzgewölbe mit Rippen, die durch
einen breiten Gurtbogen getrennt sind; im oberen Geschoss,
welches durch eine steinerne Treppe zugänglich ist, ein
rippenloses Kreuzgewölbe. Fenster gehen nach Osten und
Westen; jetzt vermauerte Thüren führten nach den sich hier
anschliessenden, zu Anfang unseres Jahrhunderts nieder-
gelegten Theilen des Klosters. Die Sacristei ist mehrfach
verändert, war lange verwahrlost, und ist 1858 gründlich
restaurirt. — Das Langhaus hat quadratische Joche und
war einst gewölbt. Noch stehen die Wandvorlagen mit
Kämpfern, welche die Gurtbögen trugen. Das östlichste
Joch hat eingelegte starke Eckdienste mit schönen roma-
nischen Capitellen unter den mit den Wandvorlagen gemein-
schaftlichen Kämpfern, rechteckige Schildbögen und ein
Kreuzgewölbe mit rundprohlirten Rippen. Die drei West-
joche haben schmalere Vorlagen (nicht Dienste), den
grösseren Vorlagen eingelegt, auf Consolen, sind aber an
den Wänden durch rundprofdirte Schildbögen verbunden
Die ehemaligen Quergurte dagegen und die Gewölbe selbst
sind fortgeschlagen und durch eine Rache Holzdecke ersetzt.
Die Wände sind gelegentlich der Restauration des 18. und
19. Jahrhunderts mit unregelmässigen Rundbögen ausgenischt.
Aussen ist der Chor einfach gothisch mit Strebe-
pfeilern an den Schlussecken. — Neben dem Nordthurm
ist der Tragebogen des ehemaligen nördlichen Kreuz-
Flügels und der Kämpferansatz noch sichtbar. — Im Lang-
haus hat jedes der drei westlichen Joche fünf spitzbogige
aufWandsäulchen aufsetzende Blendbögen mit eingelegtem
Rundstab im Bogen. In den Flächen der drei inneren
 
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