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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0394

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378

Eltz .

restaurirt; hauptsächlich das Haus Rübenach zur Wohnung
eingerichtet.
Das eigentliche Schloss gleicht ungefähr einer halben
Ellipse. Ihr grosser Durchmesser ist von Norden nach
Süden gerichtet und liegt in dessen nördlicher Hälfte Haus
Rübenach, in der südlichen Platt-Eltz, ihr Bogen zieht
sich auf der Ostseite herum und liegt hier in der nörd-
lichen Hälfte Rodendorl) in der südlichen Kempenich. Diese
vier Häuser umschliessen den ebenfalls halb elliptischen
inneren Hof. Der Eingang führt von Norden her zwischen
Haus Rodendorf und Rübenach auf den Hof.
Hier ist links Haus Rodendorf. Eine auf Pfeilern
ruhende ungleichseitige Eingangshalle mit einem acht-
kappigen Kreuzgewölbe trägt einen eingeschossigen Vorbau.
Links von ihr liegt die Wendeltreppe. Die Mitte des
Raumes bildet der Fahnensaal, unregelmässig fünfeckig;
er hat ein reiches Netzgewölbe und einen zierlichen, etwa
1 m heraustretenden Erker mit den Wappen des Erbauers
Eltz-Rodendorf und seiner Gemahlin von Pyrmont im Mittel-
fenster. Wappen bilden ebenfalls die Consolen der Gewölbe-
rippen und die Verzierung in zwei Schlusssteinen. Die
Kapelle dieses Hauses, nach Norden zu gelegen, ist durch
ein Portal links von der Vorhalle und einem zwischen
Rodendorf und Rübenach eingeklemmten Verbindungsgang
zugänglich. Sie ist einfach, flachgedeckt und hat als Altar-
nische einen vorgekragten Erker mit einem spätestgothischen
Fenster, links davon zwei ähnliche Fenster. — Der Saal
im ersten Obergeschoss hat eine verzierte Stuckdecke mit
der Jahreszahl 1652. — Eine hübsche Stuckdecke in einem
Zimmer des zweiten Obergeschosses. (Ein anderes ein-
faches Zimmer trägt den Namen Jakobsstube.) Im
dritten Obergeschoss ist der Rittersaal mit spätgothischem
Treppeneinbau, Wappen an den Wänden und Köpfen,
welche die Kragsteine der Holzbalkendecke tragen. — Die
Fronten von Rodendorf sind in dem obersten Theil des
Hauses auf Rundbögen vorgekragt; nach aussen tritt in
bedeutender Höhe ein Erker heraus, daneben zwei polygo-
nale Dacherker, in und neben der einspringenden Ecke
über der Vorhalle.
Eltz-Kempenich ist ebenfalls vom Hofe aus durch
eine hübsche Vorhalle von zwei Arcaden (hier das vorher
erwähnte Wappen), zugänglich und da seine, ziemlich regel-
mässig angelegten Zimmer zu zweien hinter einander an-
geordnet sind, so springt dieser Bautheil nach aussen vor.
Neben der Vorhalle ist ein Achteckthurm, der, wie das
 
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