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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0423

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Mayen.

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eines trierschen Amtes, im 16. Jahrhundert blühend
und stark befestigt, im 30jährigen Krieg verschont,
1673 vergeblich von den Franzosen belagert, 1689
von ihnen verwüstet und verbrannt. — Barsch, Eifel 3, 1, 2,
1, ], 246; — 1, 2, 344. — Zeiler-Meriam, Top. Archiep. 1646, 34 f. — Seul,
v. Stramberg, Rhein. Ant 3, 2, 656. 697 f. — Wegeier, Kl. Laach 1854. —
Wirtgen, Nette- u. Brohlthal (Eifel 1) 1864, 17.
Kirche, kath., h. Clemens, 1296 als dem Coblenzer
Florinsstift gehörig erwähnt; 1326 als Kirche des von
Lonnig (s. d.) nach Mayen versetzten Augustinerklosters her-
Die Kirche hiess 1391 die neue (Görz, M. Rh. Reg. 122); jedoch
entspricht der romanische Westbau zum Theil dem 12.
Jahrhundert, während das übrige spätgothisch ist (1405
Ablass). Das Kloster, 1592 in ein Collegiatstift umge-
wandelt, wurde 1802 aufgehoben.
An den Chor, der fünf Seiten des Achtecks als
Schlussjoch und ein Langjoch hat, schliesst sich das ihm
gleich breite Mittelscliitf des aus drei einander gleich hohen
Schiffen gebildeten Langhauses (Hallenkirche). Das nörd-
liche Seitenschiff endet neben dem Chor-Lang joch in einen
ebenfalls achteckig geschlossenen Seitenchor, das südliche
hat an entsprechender Stelle noch ein rechteckiges Joch,
von welchem östlich (südlich vom Chorschluss) die Sacristei.
In der Mitte der Südfront ist ein Portalvorbau, an der
Westseite vor den Seitenschiffen die beiden durch einen
Zwischenbau verbundenen Thürme, von denen der südliche
etwas vor die Westfront vortritt.
Im Innern ist die Kirche einfach, und hat überall
Kreuzgewölbe mit hohlprofilirten Rippen und Scheidebögen,
welche im Langhaus aus runden, in neuerer Zeit mit
Capitellen versehenen Säulenschaften herauswachsen.
Aussen Strebepfeiler, zweimal abgestuft, mit Gesimsen,
deren unteres im Chor als Kaffsims herumläuft. Zwischen
Haupt- und Nebenchor ein achteckiges Treppenthürmchen
mit Holzaufsatz und Zeltdach. Die Sacristei hat einen
Giebel nach Süden zu. Das Langhaus hat Giebel der Seiten-
schiffe zwischen jedem Strebepfeiler, von denen der westliche
der Nordseite im Dach verkrüppelt ist, denn hier legt sich
ein runder Treppenthurm vor, der in der Höhe des noch
um ihn geführten Gesimses der Westfront einen kurzen
verschieferten Achteckaufsatz und ein Kegeldach hat.
 
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