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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0475

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Meisenheim.

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hoben abgestuften,, frei in die Höhe ragenden Fialen besetzt.
Diese Eckhalen werden durch eine durchbrochene Galerie
verbunden, auf welche unter dem starkprohlirten Gesims
ein Kleeblattbogenfries vorbereitet. Eine bedeutende
Brüstungsgalerie schliesst das Obergeschoss ab, ebenfalls
über stark gegliedertem Gesims und Kleeblattbogenfries.
Hinter der Brüstungsgalerie steigt der durchbrochene
Thurmhelm in verhältnissmässig geringer Steigung auf,
daher kurz erscheinend, und durch eine Zwischengalerie
künstlicher aber nicht künstlerischer wirkend. Der ganze
Thurmoberbau ist zwar neu, doch nach dem Vorbild des
alten hergestellt.
Die Kirche, aus weichem, grünlich grauem Sandstein
erbaut, ist im Innern 47,6 m lang, das Langhaus 19,5 m
breit, das Mittelschilf 9,6 m breit, 13 m hoch; die Seiten-
schilfe 4,9 m breit, 11,9 m hoch.
Gern. M. u. d. Schl. K. 1880. — Deutsches Kunstb], 1842, 408. — Endert a. a. 0. —
1865, 373. — Kugler, kl. Sehr. 2, 246. — ? in Meisenheim, Photogr. — Riehl, Kunst-
Kanzel, 1729 (j.), barock (ähnlich der der Paulus-
kirche in Kreuznach, doch reicher); mit geschweifter
Brüstung und in einem Mittelzapfen endend. Schall-
deckel schwungvoll geschnitzt. Holz.
4 Reliefs (in der Grabkapelle unter andern Bruch-
stücken), von der früheren Kanzel, spätgothisch; die
vier Kirchenväter unter geschweiften Spitzbögen, die
mit zierlichen Eck- und MittelRalen vor die Kleeblatt-
bögen vortreten. Sandstein.
Orgel von 1770 (j.).
A. Denkmäler in der Grabkapelle, zum Theil ver-
wittert und besonders durch französische Soldaten be-
a. An der Nordwand:
1) Denkmal des Herzog Wolfgang von Pfalz-Zwei-
brücken, 1569, von seiner Gemahlin Anna von Hessen,
*j* 1591, um 1571 errichtet, in welchem Jahr der Herzog
hier begraben wurde. Spätrenaissance; Prachtwerk von
mächtigen Dimensionen. Der Herzog, in Rüstung, ohne
Helm, und seine Gemahlin knien vor einem Orucißx,
einander zugewendet, auf einem hohen Sockelbau (auf
 
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