Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0486

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
470

Altwied.

am Chor Strebepfeiler. — Fenster im Chor spitzbogig,
von zwei Kleeblattbögen untertheilt, mit Vierblatt im
Schluss; im Langhaus rundbogig.
Grabsteine, aus dem 17. Jahrhundert. Wiedsche
Fürsten und deren Beamte. — Fischer, Geschlechtsreihe 311.
Burgruine. Sehr umfangreiche Anlage auf einer
Bergzunge, von dem Wiedfluss umflossen, welcher, von
Norden kommend erst in sanftem Bogen nach Nordwesten,
dann in scharfer Krümmung nach Südosten ßiesst. Dem
entsprechend hat die äussere Umfassungsmauer, welche
auch den südlich und westlich unterhalb der Burg liegenden
Theil des Ortes umschliesst, die ungefähre Form eines
Halbmondes mit der Oeffnung nach Norden. Ersteigt man
den Zugang auf der Ostseite nahe der Nordecke, und geht
südwestlich längs der Innenseite der Mauer, so senkt sich
der Weg wieder, und man erreicht erst ein Thor, dann
eine starke mit Rundbogen verzierte Quermauer, welche
von der Burg herab zum Fluss läuft. Hier liegen zwei
quadratische Thorthür me, der eine dicht am Wasser,
der andre näher der Burg zu, beide mit zwei Reihen
Rundbogenfriesen übereinander. Die Verbindung mit der
Burgmauer geschieht von hier aus durch mehrere in ver-
schiedenen Richtungen einander schneidende Mauerstücke.
(Durch dieses Thor gelangt man nach Häusern und der
Kirche des Ortes.) — Wendet man sich dagegen von dem
zuerst erwähnten Thor geradeaus (westwärts) nach der
Burg zu, so erreicht man ansteigend erst die geringen
Trümmer eines der Aussenmauer parallel laufenden Mauer-
stücks, dann durch diese hindurch ein rechteckiges grosses
Gebäude, eine Vorburg mit theilweise erhaltenem Rund-
bogenfries und Zinnenkranz, deren überwölbte Keller als
Verliesse gelten. Der Weg geht durch das Gebäude hin-
durch; dahinter ist ein langes Plateau, auf der Nord- und
Südseite von den starken Ringmauern der Burg eingefasst.
Die nördliche Ringmauer hatte starke innere Strebepfeiler;
die südliche, besser erhaltene, ungefähr in der Mitte, wo
sie etwas vortritt, ein Ausfallsthor. Am westlichen Ende
dieses Plateaus beginnt die eigentliche Burg und zwar
ist hier zunächst zur Linken (nach Süden zu) die Kapelle,
ein einfach gothischer rechteckiger Bau (in welchem nach
einer Privatmittheilung von Herrn von Oohausen viele
COH 1111 VINDILIC eingemauert
sind.) Zur Rechten ein dreigeschossiges Gebäude von
1671. (Inschr. an einem Eckstein der Südostecke: Ann
 
Annotationen