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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0509

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Feldkirchen.

493

Kirche, evang., von 8. Thomas hei Andernach gebaut,
1300 eine eigene Pfarre. Ursprünglich sehr schöne romanische
dreischiffige gewölbte Pfeilerbasilika des 12. Jahrhunderts
mit ungewölbten Emporen, mit etwas schmalerem, aus
quadratischem Joch und Halbkreisschluss bestehendem
Chor und Westthurm vor dem Mittelschiff. Im 17. Jahr-
hundert wurden die Emporen vergrössert und gewölbt,
und deshalb ein gemeinsames Dach über die drei Schiffe
gelegt, die Langhausfronten verändert, bezw. entstellt.
Chor. Das quadratische Chorviereck hat ein Kreuz-
gewölbe mit Rundstabrippen, und ist durch einen einfach
rechteckig profilirten Gurtbogen auf Vorlagen vom Lang-
haus, wie von der Apsis getrennt, die durch nochmalige
Abstufung etwas schmaler, mit einer Halbkuppel bedeckt
ist. Die Apsis hat drei kleine, ziemlich hoch angebrachte
Fenster, ebenso das Chorviereck eins auf jeder Seite.
Unter den Fenstern waren wohl früher gepaarte, auf einer
mit Kämpfern versehenen Mittelvorlage zusammenkommende
Rundbogenblenden, doch sind diese zum Theil fortgehauen,
zum Theil durch grössere, unregelmässige Blenden ersetzt.
— Das Langhaus hat zwei Hauptjoche und vier Seiten-
schiffjoche, alle quadratisch und mit Kreuzgewölben. Die
Pfeiler, im Kern rechteckig, tragen auf Kämpfern (nebst
entsprechenden Vorlagen an der Ost- und Westwand), die
rundbogigen, rechteckig mit Abstufung nach dem Mittel-
schiff profilirten Scheidebögen. Ueber diesen und einem
einfach hübschen Gesims öffnen sich die Seitenemporen
in jedem Joch in zwei Rundbogen, die nach dem Mittel-
schiff zu einmal abgestuft, in der Abstufung einen einge-
legten Rundstab auf Säulchen haben. Hierüber in jedem
Joch ein (aussen jetzt verdecktes) Fenster. Der Gurt-
bogen zwischen beiden Mittelschiffgewölben ruht auf einer
die unteren Kämpfer und das Gesims durchschneidenden
Vorlage mit Kämpfer und ist rechteckig profilirt. Rund-
stäbe, welche ihn beiderseits begleiten (und denen am
Chorbogen, wie am Gurtbogen zum Thurm ein begleitender
Rundstab entspricht), sowie andere Rundstäbe als Diagonal-
rippen und Schildbögen ruhen auf schematischen Consolen,
welche neben der Vorlage in Kämpferhöhe vortreten (in
der Westecke auf einem Dienst mit Blattcapiteil). Nach
den Seitenschiffen zu haben alle drei Pfeilerpaare im Erd-
geschoss Vorlagen, die nebst entsprechenden Wandvorlagen
die rechteckig profilirten Gurtbögen der rippenlosen
Seitenschiffgewölbe tragen. Schildbögen sind an der Nord-
wand rechteckig, an der Südwand als Rundstäbe profilirt.
 
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