Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0530

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
514

Linz.

Neugasse Nr. 55; von 1701; — Todtenborn Nr. 296; von
1731. — Sämmtliche Inschriften bei Pohl in Pichs Monatsschr. 1874, 132 f. —
Stadtbefestigung. Reste aus verschiedenen Perioden;
vom 14. bis 18. Jahrhundert; besonders aus der Zeit von
1545 unter Kommandant Linden; zum Theil wohl erhalten.
— Der Mauerring bildete ein ungenaues Rechteck; das
von Südost (dem Rhein) nach Nordost zu gestreckt war.
Die Unregelmässigkeit zwischen dem östlichen und west-
lichen Lauf deutet auf spätere Erweiterung einer älteren
Anlage. — Am Rhein ist in der Mitte ein grösserer Thurm
erhalten; spätestgothisch, quadratisch, mit auf (runden)
Kleeblattbogenfriesen vorgekragten Eckthürmchen an der
Rheinseite; dem Wappen des Kölnischen Kurfürsten Ernst
von Baiern und J. 1599 am Portal der Stadtseite; Walm-
dach. Verfolgt man die zum Theil erhaltene Mauer rhein-
abwärts, so folgt ein abgeputzter Thurm, der, unten rund,
oben durch einfache zwickelartige Ueberführung achteckig,
zuoberst eine Vorkragung und Zeltdach hat. Vielleicht
sind in einem dieser beiden Thürme Ueberbleibsel der
1368 von Erzbischof Engelbert von Köln errichteten Burg
zu suchen. Strambergs Beschreibung, ohne nähere Platz-
angabe, wonach ein unbedeutender massiver viereckiger
Bau mit kleinem runden Thurm, oben achteckig, nebst
dem gothischen Thorbogen und starken Mauern als Rest
der erwähnten, nach den Beschädigungen im 30jährigen
und spanischen Erbfolgekriege im Jahre 1707 restaurirte
Burg zu betrachten sind, passt für keinen der beiden
Thürme genau; doch für jeden besser, als für einen anderen
mittelalterlichen Baurest in Linz. An den letztgenannten
Thurm stösst ein Haus, dies allerdings mit der Zahl 1707
in Eisenankern. — Verfolgt man den Befestigungsring
weiter, so fehlt zwar hier meist die Mauer, doch lässt sich
erkennen, wie sie im Bogen herum landeinwärts und dann
in nordöstlicher Richtung weiter gegangen ist. [Hier stand
das ehemalige Drabenthor.] Bei der neuen Kirche sind
Mauerreste erhalten. — An dieser Stelle tritt die Mauer
etwas zurück und nach kurzem Lauf wendet sie sich um
die Ecke, und [hier meist verschwunden] in östlicher Rich-
tung nach dem verhältnissmässig wohl erhaltenen Neuthor,
am Ende der Neustrasse. Dasselbe ist noch aus der Bau-
zeit nach dem Brande von 1391, quadratisch, autfallender-
weise schief gegen die anderen Thore, aber nach den
Himmelsrichtungen orientirt, 20 m hoch, aus Basaltquadern,
oben mit Spitzbogenverkragung aus Tutfstein und mit
 
Annotationen