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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0546

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in der älteren Linie Breitbach-Bürresheim (s. d., Kr. Mayen),
1797 ausgestorben, in der Linie Breitbach-Renesse
noch blüht. — V. Stramberg, Rhein. Ant. 1, 4, 1—9; 3, 7, 674.
Kirche, kath., h. Magdalena, spätgothisch; das Lang-
haus ist dreijochig und zweischiffig durch ein der ur-
sprünglichen Anlage zugefügtes Nordschiff, und hat auf
der Südseite vor dem östlichen Joche eine in der Südost-
ecke abgerundete Sacristei. Der Chor ist in drei Seiten
des Achtecks geschlossen; der Thurm auf der Westseite
in Fortsetzung der Nordmauer des Hauptschiffes aber
gegen die Südmauer eingerückt, also älterer Anlage als
das Langhaus.
Der Chor hat über Schluss- und Langjoch ein Stern-
gewölbe, dessen hohlprohlirte Rippen, in den Anfängen
einander kreuzend, auf Consolen mit den Brustbildern von vier
Propheten und hh. Petrus und Paulus, ruhen. Im Langchor
sind an den Wänden hohe Spitzbogenblenden. Der Chor-
bogen ist, wie der Bogen zwischen Hauptschiff und Thurm-
halle und die Scheidebögen, spitzbogig, rechteckig mit
abgefasten Kanten profilirt. — Im Langhaus sind die zwei
Pfeiler zwischen Haupt- und Nordschiff als achteckige
capitelllose Schafte stehen geblieben. Vorlagen an den
Pfeilern, nach dem Mittelschiff zu mit gewöhnlichem Recht-
eckprohl mit abgefasten Kanten und ebenfalls ohne Capitelle,
tragen die hoklprofilirten, in ihren Anfängen einander
kreuzenden Rippen, die an den Wänden direct heraus-
wachsen. Die drei Gewölbe des Hauptschiffes sind Stern-
gewölben ähnlich (eigentlich Stichkappen, durch Quer-
rippen verbunden, und die übrig bleibende Fläche durch
vier schräggestellte Sechsecke ausgefüllt, welche in der
Mitte eine Raute freilassen), die des Nordschiffes einfache
Kreuzgewölbe, während die Sacristei ein wirkliches Stern-
gewölbe, die Thurmhalle ein Tonnengewölbe hat.
Aussen abgestufte Strebepfeiler. Fenster mit Fisch-
blasenmasswerk, darunter ein Kaffgesims, das an der
Sacristei aufhört. Diese wirkt mit einem (die Abrundung
nicht berücksichtigenden) Giebeldach, das gegen das Dach
des Hauptschiffs anläuft, querhausartig. — Der Thurm,
unten glatt, hat im obersten Geschoss ein neugothisch
spitzbogiges Fensterpaar, das von einer Spitzbogenblende
umschlossen wird, und einen schlanken, etwas eingebogenen
Helm. Dachreiter über dem Chor.
2 Messgewänder mit eingestickten Figuren.
 
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