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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0575

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Baeharaeb.

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des Emporengeschosses, sowie die der Thurmseitenbauten
in beiden Geschossen sind rundbogig mit eingelegtem Rund-
stab, theilweise kreisförmig. Im dritten Joch ein reiches
schönes Portal, mehrfach abgestufter Rundbogen, rechts und
links auf einem Paar von zu zweien nebeneinander und
zu zweien aufeinander gesetzten Säulchen ruhend, wovon
die innere Kleebogenöffnung umschlossen wird. Das Süd-
schilf hat im Erdgeschoss im ersten Joch (von Osten) eine
einfache Rundbogenthür, im zweiten ein hohes schmales
Spitzbogenfenster, im dritten ein mehrfach abgestuftes
Spitzbogenportal mit eingelegten Rundstäben auf Säulchen
mit Schaftringen (jetzt zugemauert), im letzten einfach
abgestufte Fenster. Das Emporengeschoss hat fünf un-
regelmässig, zum Theil rund-, zum Theil spitzbogig aus-
gebildete Fenster.
Der Westthurm hat zwei Geschosse oberhalb der
Seitenschiffdächer, darin Ecklisenen und je eine Mittellisene,
im ersten dieser Obergeschosse mit Rundbogenfries, im
zweiten mit Spitzbogenfries. In jedem der so entstehenden
Felder ist im ersten Geschoss ein auf einer Mittelsäule
gepaartes, von einem dreifach abgestuften Blendbogen (mit
Rundstab) umrahmtes Rundbogenfenster (zum Theil zuge-
mauert), im Obergeschoss je ein Spitzbogenfenster. Hier-
über auf vorgekragtem Rundbogenfries ein Zinnenkranz,
an dessen Ecken achteckige dachgedeckte Zinnenthürmchen
im Stil der spätmittelalterlichen Festungstechnik heraus-
gekragt und mit Wasserspeiern geziert sind. Den Abschluss
des Thurmes bildet ein nach 1872 erneuter, zurückgesetzter
Achteckshelm.
Die Kirche ist aus Tuffstein, die Ziersäulchen Basalt,
die Ostthürme schwarzer Marmor.
Ostans. Tai. 21, 6. — Engler, Bauk. 2, 341. — Kugler, El. Sehr. 2, 214. — L. Lange,
merkw. Geb. etc. 1820, Ans. — Redtenbacher, Beitr. z. E. d. Arch. d. M. A. 1872,
Det. Tafel 37, 13. 14; 38, 1; 41, 5. — Reisealb. der Berl. Bauak. 1865, Nordostans.
Nr. 36. — v. Stramberg, Rhein. Ant. 2, 8, 403 f.
Grabstein im Chor, Spätrenaissance; Meinhard zu
Schönberg (Sohn des zu Oberwesel in der Liebfrauen-
kirche begrabenen Friedrich) in Rüstung mit (abge-
brochenem) Marschallstab, zwischen W appen auf sarkophag-
ähnlichen Consolen. Darunter Engel mit einer Schiefer-
 
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