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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0774

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758


ge wand, 17. Jahrhundert, auf dem Rücken der Ge-
kreuzigte, darunter h. Anna, Maria und Christus; Grund
von grünen Ranken durchzogen; schön. — Messgewand,
braun, mit goldgestickten Ornamenten. — Klein, Moselthai 210.
Burghaus von Stein am „Plan" (Aufgang zur Burg),
ehemals Metternichsche Kellerei, mit Doppelwappen und
J. 1577, rechts von dem achteckigen Treppenthurm. Es
gehört zum Hotel Lippmann, das nach der Mosel zu einige
halbrunde moderne Thürme auf mittelalterlichen Unter-
bauten zeigt. Auch sonst sind an dem modernen Haus
alte Reste zerstreut, so ein Doppelwappen (links das der
Boos-Waldeck) und die J. 1727 an der Gartenhausthür.
— Klein, Moselthal 209.
Stadtbefestigung. Thurmstumpf am untern Ende
an der Mosel, rund, ein Haus darauf gebaut. — Mauer
einst an der Mosel hinauf nach der Burg zu gehend, in
Resten erhalten. — Klein, Moselthal 209.
Burgruine oberhalb des Ortes. Die Burg, im 12. Jahr-
hundert Reichslehn, dann kölnisches Lehn, wurde von den
Herren von Braunshorn (welche ihre Stammburg im Kreis
S. Goar den Pfalzgrafen überliessen) zum Wohnsitz ge-
nommen, 1268 dem Grafen von Jülich zu Lehn aufgetragen.
1363 starb das Geschlecht aus; es erbte der Schwieger-
sohn des Stammes-Letzten, der Graf von Winneburg (s. d.)
den Besitz und verpfändete ihn an das Erzstift Trier.
Trier leitete daraus Lehnsrecht ab, belehnte auch in der
That 1457 und 1470 die Grafen von Winneburg-Beilstein,
und erhob 1488 Einspruch, als einer derselben die Burg
dem Kurfürsten ven der Pfalz zu Lehn auftrug. Im Jahre
1620—34 wurde die Burg von den Spaniern besetzt; 1637
starb die Linie aus, die Herrschaft wurde von Kurtrier
eingezogen und 1652 den Brüdern Metternich zuertheilt,
welche sie bis 1794 behielten. 1688 von den Franzosen
zerstört, zu Anfang des 18, Jahrhunderts von der franzö-
sischen Verwaltung veräussert, ist die Ruine jetzt Besitz
des Baurath Ende in Berlin.
Die Burg ist sehr trünnnerhaft erhalten; im Ganzen
ein ungefähres Rechteck, das sich von Nordosten nach
Südwesten streckt, mit der Süd- und Südwestseite über
der Mosel. Nahe der südwestlichen Grenze, wo die Mauer
verschwunden ist, steht der besser erhaltene fünfeckige
Bergfried, mit der Spitze nach Südwesten gerichtet. Nord-
westlich davon ein runder Thurm und anschliessende
Mauer eines zum Theil in drei Geschossen erhaltenen
 
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