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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0788

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772

Marienburg — Merl.

Die Kirche ist von Bruchschiefer, überputzt; die
Gliederungen rother Sandstein.
Quer vor dem westlichen Abschluss der Kirche tritt
ein modernes Haus etwas nach Norden, stark nach
Süden vor. Es sind darin Theile von Mauern und
Gliederungen des alten Klosters (oder Schlosses) benutzt,
aber so gründlich erneut, bezw. solche in neugothischem
Stil hinzugefügt, dass eine Feststehung des Alten nicht
möglich ist.
Oestlich von dieser Anlage, etwas tiefer am Abhang
des Berges landeinwärts sind Trümmer eines alten Ge-
bäudes. Vielleicht war hier das älteste Kloster (?).
Rings um den Berg Spuren eines alten Erdwalles. — Barsch,
Nr. 63. — Delahaye, !a MoseHe pittori 68. — Klein, Moselthal 2S6 f., 269. — Die
Erzst. Trier 1, 1, 134; 2, 2, 245. — StanBeld. Sketches of the Moselle 1838, Ans.
Tat. 1. — Williams in Berl., Photogr.

Merl, 2 km nordwestlich von Zell, 720 Marie, 913, 1051
Merle der Abtei Brauweiler geschenkt (s. ciotten, Kr.
Cochem); Sitz einer erzbischöflich trierschen Vogtei und
des seit 1250 erwähnten Rittergeschlechts der Zant
von Merl, welches eine Zeitlang sehr mächtig, sich
zu Ende des 16. Jahrhunderts in zwei Linien theilte,
in der einen zu Ende des 17. Jahrhunderts ausstarb,
in der zweiten anderwärts noch blüht. — Barsch, Eifei 3, 1,
2, 373 f. — Delahaye, Moselle pitt. 67. — Klein, Moselthal 273, 282 f. —
Ledebnr, Maiengau 1842, 39.
Kirche, kath, h. Michael, am oberen Ende, ehemals
Kirche eines 1321 gestifteten Minoritenklosters; aus dem
15. Jahrhundert, spätgothisch, einschiffig, mit ebenso breitem,
achteckig geschlossenem Chor, 1728 (J. in Eisenankern über dem
Westfenster) restaurirt und mit einem neuen Tonnengewölbe
mit Stichkappen versehen. Fenster im Chorschluss spitz-
bogig, von zwei Spitzbögen untertheilt, mit Schlussring.
Portal an der Westseite lang spitzbogig (mit Angabe der
Moselhöhe 1573), darüber ein Fenster. Ein ebensolches
Portal auf der Südseite (rechts davon die Wasserhöhe
1740). —- Die nördlich angebaute Sacristei hat vier Kreuz-
gewölbe, deren Rippen die Combination des Birnstabes
mit der Hohlkehle zeigen, und zwei dreitheilige Fenster
mit Fischblasenmasswerk. — Schlussstein des ehemaligen
Gewölbes in der Sacristei.
Altarschrein, um 1520. Die Anordnung ist so, dass
das Mittelfeld (mit einer Kreuzigung), wenn geschlossen,
 
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