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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0261

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Driesch.

245

Kirche, kath., h. Maria. Zweischifhge Hallenkirche,
mit zwei jedem Schitf entsprechenden Ostchören, einem
dem Nordschilf vorgelegten Westthurm und einem niedrigen
Portalvorbau daneben vor dem Südschilf. — Der Thurm
ist romanisch, das Uebrige gothisch; die Chöre 1456, das
Langhaus 1496 von dem Eifeier Adel gebaut, die Kirche
1868 restaurirt, wobei der nördliche Chorbogen erweitert,
der Südchor nach dem alten Plan neu gebaut, der Nord-
chor und die Langhausrippen farbig ausgemalt wurden.
Der Nordchor ist in seiner Nordmauer bündig der des
Langhauses, die Südmauer des Südchors springt etwas vor,
Thurm und Portalvorbau treten etwas gegen das Langhaus
zurück, sind in der Westfront mit einander in gleicher
Flucht. Beide Chöre sind sowohl gegen einander, als
gegen das Langhaus durch grosse, mit gefasten und
gekehlten Ecken prohlirte Spitzbögen geölfnet, so dass in
der Ecke, wo die drei Bogen zusammenstossen, nur ein
vielfach gegliederter Pfeiler übrig bleibt. — Der Nord-
chor ist quadratisch und hat ein reguläres Sterngewölbe
auf einfachen Consolen, der etwas längere Südchor hat
auf unten abgebrochenen Diensten, die auf Engelsköpfen
ruhen, ein Gewölbe, das, im Langjoch ein Netzgewölbe, in
dem achteckigen Schluss in ein Sterngewölbe übergeht. —
Das Langhaus hat einen achteckigen Mittelpfeiler und
ein reguläres Netzgewölbe, dessen Rippen sich diagonal
kreuzen, und von den vier Gurtrippen durchschnitten
werden. Sie wachsen aus dem Mittelpfeiler direct, ruhen
an den Wänden auf Consolen. — Der fast quadratische
Portalvorbau hat ein Kreuzgewölbe nebst vier die Wand-
mitten verbindenden Rippen. — Sämmtliche Rippen sind
hohlprohlirt.
Aussen an Chören und Langhaus dreifach abgestufte
Strebepfeiler.
Die Fenster haben Hohlproßle in den Einfassungen;
das Südostfenster des Südchors ist rein gothisch, alle übrigen
der Kirche haben Fischblasenmasswerk.
Der Thurm hat im obersten Geschoss Rundbogenfenster
auf achteckigem Mittelpfeiler gepaart, von einer Blende
umrahmt. (Der Pfeiler hat weder Basis noch Capitell, die
Ueberführung auf die stärkere Mauermasse geschieht durch
einen Kämpferstein, welcher nach aussen und innen im
Viertelkreis ausgeschnitten, und rechteckig mit abgeschrägten
Kanten proßlirt ist.) Gesims mit Rundbogenfries; schlanker
Helm.
 
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