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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0148

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132

Bendorf.

Kämpfern ruhender Gurtbogen, der sie von dem Ohor-
quadrat trennt, und seinerseits wiederum etwas schmaler
ist, als das Chorquadrat. Dies hat Eckdienste, welche
auf Laubcapitellen und Kämpfern die in die einmal ab-
gestuften Schiidbögen eingelegten Rundstäbe tragen, sowie
ein rippenloses Kreuzgewölbe. Der Chorbogen zum Lang-
haus ruht auf Vorlagen mit Kämpfern, ist rechteckig prohlirt,
schon spitzbogig mit eingelegtem Rundstab im Scheitel.
Langhaus. Der Hauptpfeiler ist im Kern rechteckig,
die beiden Zwischenpfeiler quadratisch. Auf ihren simen-
artig gebildeten Kämpfern ruhen die rundbogigen, nach den
Seitenschilfen zu einmal abgestuften Scheidebögen. Ln
Mittelschilf tritt vor den Hauptpfeiler, den Kämpfer durch-
schneidend, eine Vorlage und davor ein Mitteldienst mit
schönem Capitell. Auf diesen ruht der die Joche trennende
schwach spitzbogige Quergurt, rechteckig mit ausgekehlten
Kanten und vorgelegtem Rundstab prohlirt, sowie die die
Schildbögen der Oberwand begleitenden Rundstäbe, welche
an den Ecken auf Consolen verschiedener Bildung aufsitzen.
Die Gewölberippen sind ebenfalls rund prohlirt. In
jedem Joch zwei Fenster. Die Seitenschilfe, ursprünglich
nicht gewölbt, daher jetzt sehr niedrig, haben Consolen,
auf denen die rechteckig prohlirten Quergurte, die recht-
eckig prohlirten einmal abgestuften Schildbögen und die
rippenlosen Kreuzgewölbe ruhen. In jedem Joch ein
Fenster, an der Westwand ein von einer Rundbogen-
blende umschlossenes.
Die Kapelle südlich vom Südthurm ist einschiffig,
zweijochig und hat eine in der Stärke der Ostmauer
liegende Halbkreisapsis. Die beiden Kreuzgewölbe, welche
jetzt die Joche decken, sind nicht die ursprünglichen.
Denn vor der Apsisnische tritt eine Vorlage, und vor
dieser ein Dienst mit Eckblattbasis und Blättercapitell
vor. Von der Vorlage aus ging an der Nord- und
Südwand ein grosser Blendbogen bis zur gegenüber-
liegenden Ecke, welche jetzt in ihrer Gliederung ver-
stümmelt ist. In nachgothischer Zeit wurden die beiden
Wände in der Mitte auf der Nordseite durch ein aus
der anstossenden Emporengalerie (s. u.) entnommenes
Säulchen, auf der Südseite durch ein Oonsol getheilt
und so die beiden Kreuzgewölbe mit rechteckigem Quer-
gurtbogen und spitzbogigen Schildbögen von recht
schlechter Prohlirung hergestellt. (Auf dem Speicher
über diesen Gewölben finden sich, freilich sehr trümmer-
haft und schwer erkennbar, Spuren des ehemaligen,
 
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