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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0166

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Cobienz.

150

16 Bilder an der Südwand des südlichen Querhaus-
Hügels (früher auf der Rückseite der Chorstühle) um 1500.
In Halbhguren Christus, Maria, die Apostel, hh. Rizza
Und Cast.Or. — Kugler, kl. Sehr. 2, 314. — Dr. Scheibler, handschr. Notiz.
0eibild an der Westwand, Copie nach Rubens Kreuz-
abnahme zu Antwerpen.
[Evangeliar des 13. Jahrhunderts, einst mit kost-
barem Deckel, kam seines Deckels beraubt zu Anfang
unseres Jahrhunderts nach Ehrenbreitstein in die Kreuz-
kirche (siehe diese), eine Deckelzierde, Onyx mit dem
Brustbild Kaiser Constantins, durch Verkauf 1809 in die
Pariser Staatsbibliothek. — Schaaghausen in Rhein. Jahrb. 79. 197 S.]
Im Pfarrhaus von St. Castor: Glasmalereien im
Treppendur, gothisch, schön; hh. Katharina, Castor und
ein h. Bischof; halblebensgross.
Dominicanerkirche, 1233 gegründet. Die Inschrift
im Mittelschiff, am östlichen Scheidebogen der Südseite:
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osierbag in biesem prebigerclosier (übrigens, der Schritt-
weise nach frühestens aus dem späten Mittelalter), kann
sich daher nur auf das Kloster, nicht die Kirche beziehen,
welche 1239 begonnen, 1246 im BaU(Ablassbrief. —Ehester u.Görz,
M. Rh. Urk. 3, 211), in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts
vollendet; nach Brand von 1441 im Westtheil umgebaut
wurde. Nach mancherlei Schicksalen ist sie jetzt Militär-
Lazareth und Magazin, dem Militärhskus gehörig; in vier
Geschosse durch Zwischenböden getheilt. Sie hat vielfach
gelitten, ist aber theilweise vortrefflich erhalten, und zeigt
im Innern die verschiedenen Phasen der Gothik neben
einander in lehrreicher Weise.
Sehr lange, dreischiffige Basilika mit unmittelbar an
das Mittelschiff angeschlossenem Chor aus sieben Seiten
des Zwölfecks. Ueberall Kreuzgewölbe.
Der Chor ist weitaus der schönste gothische Bau in
Coblenz, von herrlichen schlanken Verhältnissen, in seiner
Fensteranordnung an französische Hochgothik anklingend.
Im Innern ist an jeder Ecke eine Vorlage mit vorgelegtem
Mitteldienst und seitwärts eingelegten Eckdiensten. Der
Mitteldienst, mit trefflich gemeisseltem Blatt- und Laub-
werk des Capitells, trägt die hochansteigende Birnstabrippe
des siebenkappigen Gewölbes.
 
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