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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0216

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200

Sayn.

sitz Sayn, Schloss und Thal wurde jedoch von Trier
zurückbehalten. Es wurden Burgmannen eingesetzt
(wohl andere als die 1201 zuerst erwähnten), während
die Saynsche Seitenlinie derer von Reihenberg den
ihr gehörigen Burgsitz behielt. 1722 erbte ihn der
Graf von Boos-Waldeck und vergrösserte den Besitz
besonders durch den Ankauf des erwähnten Burg-
mannensitzes. 1847 wurde der Besitz durch den
Fürsten von Sayn-Wittgenstein-Berleburg gekauft, um
die alte Stammburg etc. erweitert und 1861 zum Fidei-
commis Sayn-Wittgenstein-Sayn umgewandelt. — gack, m.
d. Gr. z. Salm-Reifferscheidt 1866, 1, 2, 88 f. mit Verw. auf Fahne, Dom-
— Gegenbericht, dass etc. 1742. — Kroll, Pfarrei Gebhardshain 1882, 112 u.
ö. — Marx, Gesch. d. Erzst. Trier 1, 1, 115. — J. Phil, de Reiffenberg antiq.
Saynenses (1830). — v. Stramberg, Rhein. Ant. 3, 1, 200 f. — Vogel, Beschr.
d. Herzogth. Nassau 1843, 215 f. f. mit Verweisung auf Moser Staatsr. etc.
Umgeb. 1871, 288 f.'
Kirche, kath., h. Joh. Ev. u. Maria (nordöstlich vom
Ort) eines ehemaligen Prämonstratenserklosters. Von
Heinrich III. von Sayn 1201 gestiftet (Beyer, Ehestem. Görz, M. Rh.Urk.
2, 200. 201. — Hontheim, hist. Trev. 1, 569) und 1202 bestätigt (Beyer, E.u.
G. 2, 236 f. — Görz, Reg. d. Erzb. s. 28) wurde sie bald darauf im
Uebergangsstil vollendet, der Westtheil nach 1250 (Abiassbr.
Eitester u. Görz, M. Rh. Urk. 3, 983); der Chor spätgothisch, vielleicht
um 1459 (Görz, M. Rh. Reg. 360). 16 8 0 wurde die Kirche restau-
rirt, wegen Baufälligkeit der nördliche Kreuzarm und der
Vierungsthurm abgebrochen, und der Nordthurm, zugleich
als Abstrebung errichtet. Restaurationen erfolgten 1733,
1832, 1860 (J. J. an dem erhaltenen Gurtbogen). 1832 WUl'de die
Nikolaus-Kapelle an der Nordseite abgebrochen. Die Kirche
gehört der kath. Kirchengemeinde, wird jedoch aus Staats-
fonds unterhalten.
Die Kirche ist einschiffig, mit vier Jochen des Lang-
hauses, einem südlichen Kreuzarm, einem einschiffigen
zweijochigen Langchor (nördlich stösst der Thurm theils
an die Vierung, theils an den Langchor), und dem aus
sechs Seiten des übereckstehenden Achtecks gebildeten
Chorschluss. In der einspringenden Ecke zwischen ihm
und dem Südflügel ist die Sacristei.
Der Chor Schluss hat ein siebenkappiges, die Lang-
joche einfache Kreuzgewölbe. Die hohlprofiiirten Rippen
ruhen im Chorschluss auf schmaleren, in der Ecke zum
Langchor auf breiteren, aus fünf Seiten des Achtecks
 
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