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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0229

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Vallendar.

213

gehalten^ ist unten und oben von Streifen eingefasst, die,
mit Rosettchen bedeckt, mit einem Kranz von Kleeblatt-
bögen und Zinnen endigen. Zu seinen beiden Seiten
sind auf Rankenwerk zwei breite Strebepfeiler vorge-
kragt, mit architektonischen Bildungen in drei Absätzen
aufsteigend. An den Diensten, welche ihren Aussen-
dächen vorgesetzt sind, stehen Engelsßgürchen unter
Baldachinen; über ihrem oberen Abschluss steigen Sparren
schräg auf mit Wasserspeiern und zwei Fialen. Als
Verbindung zwischen den Streben und dem Cylinder
sind unten Masswerkarcaden, auf denen die Figuren von
Johannes d. T. und Maria, oben Strebebögen. Auf der
rosettenverzierten Halbkugel über dem Cylinder steigt
ein durchbrochenes Thürmchen in zwei Absätzen auf.
Der untere derselben ist aus dem Sechseck entwickelt,
von Strebepfeilerpaaren eingefasst, doch im Kern nur
auf zwei Pfeilerchen ruhend, während vier geschweifte
Spitzbögen, mit den Pfeilern verbunden eine Art Bal-
dachin für Statuetten des hh. Petrus und Marcellinus
bilden und frei nach unten endigen. Der obere Absatz,
im Grundriss viereckig, und noch einmal der Höhe nach
zweigeteilt, ist zierlich mit Strebepfeilern und frei vor-
tretenden Diensten gegliedert, und endet in einem Helm
mit Kantenblumen und dem krönenden Crucidx. — Die
Monstranz ist ein Prachtstück von sorgfältigster, zarter
Arbeit, im Einzelnen auf das Feinste durchgeführt, im
Ganzen von schönen Verhältnissen: besonders wirkungs-
voll durch die glatte Halbkugeldäche gegenüber dem
vieldurchbrochenen Aufsatz. Silber, vergoldet, 1 m hoch.
— An den unteren Ranken hängen an Stelle der ehe-
maligen Schellen einige Medaillen, eine von 1546 mit
den Darstellungen des Abendmahls und des Weltgerichts;
eine andere mit der Taufe Christi.
Reliquienrnonstranz, Mitte des 15. Jahrhunderts,
gothisch; klein, dach. Die Schaudäche im Vierpass-
rahmen, darüber ein dach sechseckiges Thürmchen, worin
die Figur der h. Maria, zu den Seiten auf zierlichen
Ranken Strebepfeiler. Fuss aus dem 18. Jahrhundert,
rund. — Reliquienmonstranz, Ende des 15. Jahr-
hunderts, spätgothisch. Sechspassfuss; Mittelsäulchen
gerade aufsteigend ohne Anlauf; am Knauf Würfelchen
mit: il^eens; Schaucylinder klein; Kuppel aus Rippen
gebildet; darüber zierliches zweigeschossiges Thürmchen
mit Helm. An den Seiten doppelte Strebepfeiler mit
 
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