Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0243

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

227

Kirche, kath., h. Laurentius, (1360 Ablass. — Oörz, M. Rh.
Reg. 96) von regelmässiger Anlage. Der Chor, Langjoch
und Schluss aus fünf Seiten des Achtecks, das Langhaus
breiter, zweischifßg, zweijocbig, fast quadratisch, und die
Sacristei in der südlichen Ecke zwischen beiden, sind aus
dem 15. Jahrhundert, spätgothisch; der Westthurm, schmaler
als das Langhaus, romanisch. — Im Chor sind als Con-
solen in den vier Schlussecken Engelsbrustbilder mit den
Leidenswerkzeugen und Büchern, in den Wandmitten zwei
Kirchenväter, in den Ecken am Chorbogen die Brustbilder
der hh. Petrus und Paulus. Auf den Consolen die hohlproß-
lirten Rippen der Sterngewölbe. In der Sacristei ein Kreuz-
gewölbe auf Wandconsolen. Thür zur Sacristei mit proß-
lirter Einfassung. Im Langhaus einfache Wandconsolen
und die Mittelsäule, aus deren Schaft die hohlproßlirten
Rippen der Kreuzgewölbe unmittelbar herauswachsen.
Schlusssteine mit Wappen und Sternen. Emporen mit fünf
Kreuzgewölben auf der Westseite, zwei daneben an der
Nord- und Südseite, deren hohlproßlirte Rippen unmittelbar
aus der Wand, bezw. sechs achteckigen Stützen heraus-
wachsen; mit gefälligen Fischblasenmotiven der durch-
brochenen Brüstung.
Aussen dreifach abgestufte Strebepfeiler; der an der
Nordwestecke des Langhauses ist schräg gestellt, der der
Südwestecke fehlt.
Fenster mit Fischblasenmasswerk, trefflich ausgeführt
(restaurirt?).
Thurm fünfgeschossig, mit einem Zwischengesims unter
dem obersten Geschoss. Die beiden unteren Geschosse
hatten an der Nord- und Südseite Rundbogenöffnungen,
von denen nur die gepaarte Blendbogenumrahmung erhalten
ist, während auf der Südseite im Erdgeschoss eine neuere
rechteckige Thür durchgebrochen, im ersten Obergeschoss
die Oeffnung ganz zugemauert ist. In den drei folgenden
Obergeschossen sind an jeder Seite dreifach auf zwei
Zwischensäulen gepaarte Rundbogenfenster, die des zweiten
und dritten Obergeschosses von drei die Rundbögen be
gleitenden Blendbögen begleitet. Unter dem Krönungs-
gesims ein Rundbogenfries. Helm modern.
Schöne Verhältnisse innen, wie aussen. Der Chor ist
im Lichten 6,25 m breit, der Langchor 5,20 m lang, bis
zum Gewölbescheitel 7,65 m hoch; das Langhaus 10,40 m
breit, 9,45 m lang, 6,95 m hoch.
Klein, Moselthal 244 f. — Maass im Centralbl. d. pr. Bauverw. 1882, 57 mit

15-
 
Annotationen