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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0267

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Ellenz.

251

Kirche, kath., h. Martin, um 1100 erwähnt (Beyer, M.
Rb. Urb. i, 456); 1334 der Cardener Oastorkirche einverleibt
(Görz, M. Rh. Reg. 76). —Der quadratische Chor und die schmalere
quadratische Sacristei östlich davon aus dem 18. Jahr-
hundert, nüchtern; das Langhaus, breiter als der Chor,
zweischifhg, zweijochig, aus dem 15. Jahrhundert, spät-
gothisch; der schmalere Westthurm romanisch. Die Sacristei
hat ein steinernes, der Chor ein hölzernes Tonnengewölbe.
Im Langhaus Kreuzgewölbe, deren hohlprohlirte Rippen
an den Wänden auf Köpfen als Consolen ruhen, aus dem
achteckigen Mittelpfeiler aber direct herauswachsen. Die
beiden Gewölbe des Ostjochs sind zusammengezogen
zu nebenstehender Figur, die beiden westlichen ein-
fache Kreuzgewölbe, ln den Schlusssteinen die Figur
des h. Martin, Lamm, Taube, ein Wappen.
Aussen hat das Langhaus Strebepfeiler.
Fenster im Chor rundbogig; eine ebensolche Thür
auf der Nordseite des Langhauses. Fenster des Langhauses
spitzbogig mit Fischblasenmasswerk.
Der Thurm hat im oberen Geschoss Rundbogenfenster,
auf Mittelsäule gepaart, von einer Blende umzogen, welche
jeden Rundbogen begleitet. Achteck-Helm mit vier Acht-
Orten.
Klein. Moselthal 208.
Sacramentschrein-Obertheil im Chor, spätgothisch;
ein geschweifter Spitzbogen, über welchem zu beiden
Seiten Kleeblattbögen zur Raumausfüllung; im Bogenfeld
ein Adler.
Taufstein, romanisch; pokalförmig, ursprünglich mit
sechs angearbeiteten Säulen mit attischen (eckblattlosen)
Basen und unverzierten Kelchcapitellen. Drei der
Säulen fehlen, der Beckensockel ist durch einen Klotz
ersetzt. Basaltlava.
Schrank in der Sacristei, 1696 (j.), barock.
Figuren auf einer Console am Triumphbogen, von
Anfang des 17. Jahrhunderts; der Gekreuzigte zwischen
h. Maria und Johannes. Sandstein; neu bemalt.
Monstranz, 16. Jahrhundert von HANS ADAM OTTO
(Name im Scliaucylinder, unter der Lunula), spätgothisch mit Renais-
sance- und Barock-Motiven. Auf dem als Quadrat mit vier
Halbkreisen an den Seiten gestalteten Fuss die Evange-
listen zwischen Masswerkornamenten und: (stets mit ver-
kehrtem N) ECCE PANIS ANGELORUM FACTUS
CIBUS VIATORVM VERE PANIS FILIORVM NON
 
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