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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0272

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256

Ernst.

[Die Kirche, 1377 von der Mutterkirche Bruttig
getrennt und zur eigenen Pfarrei erhoben(Görz, M. Rh. Reg. 112),
stand hei Oberernst nahe dem Pfarrhaus, hatte einen
romanischen Thurm und gothisches Langhaus und wurde
abgerissen; weiter abwärts die neue] Kirche, kath., h. Sal-
vator, 1848 gebaut. — Bärsch, Eifel 3. 1, 2, 240. — Barsch, Moselstrom 430. —
Hein, Moselthal 204. 221. — Zeitschr. f. Arch. n. K. 1858, 38.
Hochaltar, neu. Darin Figuren aus der alten
Kirche, 17. Jahrhundert; der Gekreuzigte mit h. Maria
und Johannes. Holz.
Nordaltar, aus der alten Kirche, 1610 von D^jLE
und (j.), gestiftet, barock, in reicher Umrahmung
Reliefs. Gott Vater, den Leichnam Christi haltend^
darüber die Taube und Engelsköpfe, (darunter die Jahres-
zahl und der Spruch aus 1 Ep. Joh. c. 5). Zu den
Seiten, durch die Mittelumrahmung getrennt, h. Johannes
d. Ev. und Maria (hierüber Tafeln mit den Stifterzeichen).
Als Aufsatz der Auferstandene, zwischen zwei Engeln
stehend; zuoberst ein Evangelist. Holz.
Süd-Altar, aus der alten Kirche, barock; einfacher.
In kleinen Figuren Reliefs, Anbetung der Hirten, darunter
die der Könige und die Heimsuchung; darüber in einem
Halbrund die Flucht nach Aegypten; zuoberst Maria mit
dem Jesuskind, über welcher die dahinterstehende h. Anna.
Zu den Seiten des Mittelbildes in Nischen grössere
Figuren der hh. Margaretha und Lucia, darüber je ein
Wappen. Die Umrahmung aus späterer Zeit.
Die Darstellungen zeigen mittelalterliche Anklänge
und sind von verschiedenem Werth, die Flucht mit der
auf dem Esel sitzenden und das Kind küssenden
h. Maria, und dem vorangehenden besorgt zurück-
schauenden h. Joseph ist recht ausdrucksvoll. Der Stil
entspricht den aus Kloster Stuben in die Umgegend
verstreuten Altären. Holz, bemalt.
Schrank, in der Sacristei, Renaissance; mit ein-
fachen Verzierungen.
(Im Haus des Herrn Lönertz in Niederernst):
Glasmalereien von mehreren Fenstern eines alten
Hauses, 1626 (j.) jede dreitheilig, mit Heiligenscenen in
den Mitten, allegorischen Figuren an den Seiten; von
trefSicher Wirkung.
 
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