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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0369

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Andernach.

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nach 1167 dieser Propstei geschenkt. Letztere, von der
französischen Verwaltung aufgehoben, 1804 verkauft, von
dem Besitzer Armbruster als Posthalterei eingerichtet, ist
jetzt Malzfabrik der Gebr. Weissheimer. — Frühere Funde
auf dem Grundstück sind verloren gegangen; 1882 wurde
ein canellirter Kalkblock gefunden. — Barsch, Eifei 3, 1, 2, 9. —
Terwelp in Rhein. Jahrb. 75, 192 ff. mit Ang. d. Lit.
Annunciatenkirche, s. Hospitalkirche.
Franciscanerkirche, 1246 gestiftet von den Grafen
von Virneburg als Begräbnisskirche, um 1414 gebaut,
gothisch, die Westjoche des Langhauses und Gewölbe bis
1463 spätgothisch. Das Kloster verhel, wurde 1615 den
Minoriten übergeben, 1804 aufgehoben, die Kirche Militär-
magazin, vor einiger Zeit restaurirt, der Chor als evange-
lische Kirche eingerichtet.
Der Chor (Schluss in fünf Seiten des Achtecks und
drei Langjoche), schliesst sich an das Nordschitf des zwei-
schitfigen, sechsjochigen Langhauses. — Im Chor Wand-
dienste; die im Schluss sind einfache, vom Fussboden
anfangend; in den Lang jochen einfache, etwa 2 m über
dem Boden auf baldachinartigen Consolen; in den Ecken
zwischen Schluss und Langchor dreifach gebündelte vom
Fussboden anfangend. Sie tragen die hohlprohlirten Rippen
der Kreuzgewölbe, in deren einem Schlussstein Wappen
des Kurfürsten Dietrich von Köln (1414—63). — Im Lang-
haus sind die Pfeiler achteckig mit abgeschrägt recht-
eckigen Vorlagen nach den ebenso prohlirten Scheidebögen
zu, und vorgelegten Diensten nach der Querrichtung. An
der Nordwand sind Blenden, die zwei östlichen spitzbogig,
die andern hachbogig mit hohlgegliederten Einfassungen.
Die hohlprohlirten Rippen steigen auf capitellartigen Con-
solen erst an den Wänden auf und theilen sich dann, so
dass die Kreuzgewölbe hoch wirken.
Das Aeussere einfach. Strebepfeiler, welche, da die
Flächen dazwischen jetzt in verschiedenen Höhen vermauert
sind, erst von den kleinen Schutzdächern dieser Vermaue-
rungen aufsteigen. Ueber den Jochen der Langhausschitfe
Giebel.
Fenster dreitheilig, mit hohlprohlirten Umfassungen
und zum Theil neugothischem Masswerk; die zwei west-
lichen des Südschitfs zugeschmiert als sinnlos gothische
Blenden. Ein Spitzbogenportal zwischen den Vermaue-
rungen ist ebenfalls zugemauert. In den Seitenschiffgiebeln
kleine Kreisfenster. An der Westfront lisenenartige Strebe-
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