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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0381

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Andernach.

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reliefs (Simson etc.), Hermen, Nischenßguren und Schweif-
giebel.
(Burghaus in einer Seitenstrasse gegenüber der Post,
gothisch; — ehemal. Bürresheim er Hof; — Hof der
Schillinge von Lahnstein; — Haus zum Pelikan,
16. Jahrhundert, — von v. Eltester in handschr. Notiz im Cobl. Frov.-Arch.
erwähnt, — habe ich nicht gefunden.)
Figurengruppe, Ecke Hochstr. und Kramgasse,
spätgothisch. Auf einem von Engeln getragenen Consol
die h. Anna, der Maria und dem Jesuskind vorlesend,
unter einem Baldachin. Sandstein.
Brunnen aus Stein. Petersbrunnen, 14. Jahr-
hundert, gothisch, mit der Figur des h. Petrus. — Brunnen
in der Kramgasse, unten J. 1563, oben J. 1769 und das
Stadtwappen. — Laufbrunnen in der Hochstr. an der
evang. Kirche; zwischen zwei kleinen Mauerpfeilern das
Stadtwappen und 1576.
Stadtbefestigung (s. a. Stadtgeschichte u. Burg), aus
verschiedenen Zeiten herrührend. Mit der Nordseite, der
Rheinseite anfangend, ist an der Südecke das Bollwerk
1660 vom Kurfürst Maximilian Heinrich durch Meister
Caspar Boltern gebaut, unter welchem ein gewölbtes Thor.
[Der Eckthurm abgerissen; dann folgte rheinabwärts das
Mörsthor mit Thurm und das Neuthor.] In der Mitte der
Rheinfront ist das Rheinthor oder die Kornpforte,
bestehend aus dem rundbogigen Thorbau des 12. Jahr-
hunderts auf der Stadtseite, dessen Machicoulis von zwei
romanischen roh gearbeiteten kurzgeschürzten Männerßguren
getragen werden (der falschen Ortsüberlieferung nach
von den „Bäckergesellen", deren Wachsamkeit im 16. Jahr-
hundert die Stadt vor einem Ueberfall rettete); und dem
der Aussenseite vorgelegten am Ende des 15. Jahrhunderts
errichteten gothischen Thorbau mit auf Kleeblattbögen
vorgekragten achteckigen Erkerthürmchen und modernem
Oberbau. In der Nähe ein Doppelthor. [Dann folgte einst
das Fischthor, der Rundthurm der Schmiedwache, das Trierer
Thor und an der Nordwestecke ein starker Dreiviertel-
kreisthurm]. Auf der Westseite [das Kölner Thor, ab-
gebrochen, dann] der runde Thurm, 1448—52 von der
Bürgerschaft durch Meister Philips erbaut, 1880 restaurirt,
malerisch wirkungsvoll, im unteren Theil rund bis zu einer
Höhe von 33 m, mit einem auf vorgekragtem Kleeblatt-
bogenfries ruhenden Krönungsgesims; darüber der Ober-
 
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